Donnerstag, 9. Juni 2011

Die Heiterkeit der Steine

Ich halte diesen Türkis in meinen Händen.
Meine Hände halten den Himmel in diesem kleinen Stein.
An seinem Rand sitzt eine Wolke.
Die Welt ist irgendwo darunter.
Ich drehe den Stein, und der Himmel wird größer. Das ist die heitere Ruhe, die den Steinen zu eigen sein kann, hier fühle ich, wohin ich gehöre.
Ich bin glücklich mit diesem Himmel in meinen Händen, in meinen Augen, in mir.
- Simon J. Ortiz (Acoma-Pueblo-Indianer) -


Danke an alle Steine, die scheinbar unscheinbaren und jene, die in allen Farben leuchten. Danke für eure Kraft und euer Wesen.

Dienstag, 7. Juni 2011

Von der Kraft des Segnens - oder: Für alle, die an sich selbst zweifeln...

Der wunderbare irische Priester Seán ÓLaoire hat mich gelehrt, wie heilsam SEGNEN für uns selbst und für diese Welt sein kann. Wie es unser Herz berührt und gleichsam einbettet, wenn wir unseren Alltag von Segenswünschen durchwirken lassen. Diese müssen nicht die klassischen irischen Segenswünsche sein, sondern dürfen aus unserem Herzen, unserem Geist und dem authentischen Ausdruck erwachsen. Manchmal wirkt schon ein Dank vor unseren Mahlzeiten an jene, die bei der Herstellung unseres Essens (Aussaat, Ernte, LKW-Fahrer, Verpacker, Verkäufer, Koch, Tiere und Pflanzen... u.w.) mitgewirkt haben, mehr als wir erahnen können...
Heute möchte ich diesen Segen mit all denen teilen, die (viel zu oft) an sich selbst zweifeln:

„Kraftvolle Erinnerungen an gelungene Momente der Selbstwerdung.  
Mitten in deinen Selbstzweifeln wünsche ich dir
jenes unerwartete Wort, das aufrichtet zum nächsten Schritt,
jene zärtliche Geste, die bewegt zu mehr Selbstvertrauen,
jene Erinnerung, die vom Aufbruch aus auswegloser Situation erzählt.
In unerwarteten Begegnungen sei dir geschenkt,
was dein Herz sucht.“
(Piere Stutz)

Alles ist mit allem verbunden.
Mögen unsere Worte des Dankes und all unsere Segenswünsche vom Meer getragen und vom klaren Wind begleitet, stets denjenigen erreichen, für den sie bestimmt sind.

Sonntag, 5. Juni 2011

Unkraut und das Unbekannte

Gestern hatte ich ein Gespräch über den Garten, die Beete, das Unkraut und Rasenmähen. Im Laufe der Unterhaltung wurde klar, dass ein Großteil der als Unkraut bezeichneten Pflanzen Schafgarbe waren. Ich selbst war vor einer Woche im Rhein-Main-Gebiet sozusagen auf "Schafgarben-Ernte" gegangen, da es mir hier eindeutig zu wenige dieser unglaublichen Heilpflanzen gibt. Das brachte mich zum Schmunzeln und auch zum Nachdenken. Ralph Waldo Emerson hat gesagt: "Unkraut nennt man die Pflanzen, deren Vorzüge noch nicht erkannt worden sind." Was sind nun also solche nicht erkannten Vorzüge? Soll die Pflanze essbar sein? Nützlich? Schön anzusehen? Würde jemand diesen irischen verwilderten Garten von seinem Unkraut befreien? Oder seinen Anblick lieben und schätzen? Und in all diese Gedankengänge und Fragen mischt sich vor allem eine: betrifft dies nur die Pflanzenwelt oder auch manches Mal unseren Blick für die Menschen?

Freitag, 20. Mai 2011

Praxis in der Stille der Natur

 **** Wir ziehen um! ****
In der Zeit vom 21.5.-24.5. bin ich daher nicht erreichbar. Ab dem 25.5. ist hoffentlich Festnetz und Internet wieder funktionsfähig.

Inmitten der Stille der Natur, mit Sicht auf die Felder und Pferdekoppeln, werden wir uns ab Juni Meditation und Innenschau widmen und gemeinsam regelmäßige Trommel- und Meditationsgruppen anbieten.
Wir heißen Sie herzlich willkommen!

Donnerstag, 19. Mai 2011

SEINEN ORT FINDEN

In den Tag gehn
den Dingen
nicht ausweichen

Jedes
an seinem Ort

Zahlreich die Orte

Es heißt
seinen Ort finden
im Tag

(Rose Ausländer, 1901 - 1988)

Montag, 16. Mai 2011

UMZUG - Leben im Hier und Jetzt...

Gerade habe ich mir eine Tasse Tee gemacht und gönne mir eine Pause. Ein Umzug ist immer wieder eine spannende Sache: man findet Dinge, die man lange nicht in den Händen hatte und sich riesig freut, sie gerade zu finden... und auch jene, die man lieber nie wieder gefunden hätte. Trotzdem fällt es manchen Menschen bei manchen Gegenständen unfassbar schwer, sie einfach wegzuwerfen. Warum?! Sie lösen seltsame, längst vergangen geglaubte Erinnerungen aus... manche sind bitte und schwer, andere bringen uns zum Kichern über Zeiten, die niemals wiederkehren. In sämtlichen Feng Shui-Entrümpelungs-Super-Ratgebern steht, man solle alles wegwerfen, was man nicht wunderschön findet, liebt oder benutzt. Nun gut, ich versuche mich daran :-) Viele Dinge gilt es zu klären und für die Zukunft zu bereiten: Telefon- und Internetanschlüsse, Mietwagen ordern, renovieren, Umzugshelfer mobilisieren, Daten klären... Man befindet sich nahezu permanent auf den Umzugstag in der Zukunft ausgerichtet. Was mir jedoch gerade ganz bewusst wird, ist das meditative Element beim finalen Kistenpacken. Ich agiere völlig im Hier und Jetzt. Das Ziel: so viel Einpacken, wie heute eben geht und nebenbei wegwerfen, was ich nicht mehr einpacken und auspacken möchte. An mehr denke ich nicht. Im Hintergrund läuft Juanes, der das Ganze ein wenig anfeuern soll und eine Kiste stapelt sich fertig über die nächste. Einfach und leicht gehen die Dinge von der Hand. Eins nach dem anderen. Ich höre im Nebenraum den Klebestreifen knacken, weil eine Kiste zu vollgestopft ist. Ich fülle eine Kiste, hebe sie an, um zu kontrollieren, ob das noch möglich ist, fülle leichte Dinge auf, klebe zu.... Ich spüre meine Oberarme, die Schultern und Röte im Gesicht, ich spüre meinen Herzschlag und die Freude über den Raum voller fertig gepackter Kisten. Es ist wunderbar, welche Energie ein Aufbruch ins Neue mit sich bringt.

Montag, 9. Mai 2011

Naturspirituelle Hochzeit zu Beltane

 Das traditionelle "Handfasting". Das Paar wird hierbei um sein Ja-Wort gebeten und dies ist immer wunderschön in Verbindung mit einem selbstgeschriebenen Gelöbnis. Was verspreche ich in diese Ehe einzubringen? Wie möchte ich dem anderen gegenüber sein? Was wünsche ich unserer Ehe? Das alles können Inhalte sein. Nichts ist berührender als die authentischen, selbst niedergeschriebenen Worte des Partners...
Die "Handfessel" ist ein weißes Stoffband, welches im Rahmen der Zeremonie und mit verschiedenen Ritualen durch ein "festeres (energetisches) Band" ersetzt wird. Das Handfasting kommt aus dem keltischen Raum. In anderen indigenen Kulturen symbolisiert der Adler das Archetier des Herzchakras und im Rahmen der schamanischen Verbindungszeremonie werden die beiden Adler, die den Herzen des Paares innewohnen, miteinander verbunden und fliegen fortan mit einer gemeinsamen Vision mit-/nebeneinander. Das Schreiben dieser gemeinsamen Vision ist dem oben genannten Gelöbnis ähnlich. Es obliegt grundsätzlich dem Paar, welche Rituale, welche Kulturen den beiden nah sind und sich passend anfühlen - es soll sich schließlich niemand "verkleidet" fühlen.

Für mich ist es deshalb besonders wichtig, dass eine solche Zeremonie genau so wird, wie das Paar es sich wünscht und gleichzeitig die Energie und das Wesen des Paares deutlich macht. So besprechen wir den Ablauf miteinander, wählen den Ort aus, der dem Paar wichtig ist (an einem Fluss, unter einem alten Baum, im Wald, an einem Lieblingsplatz...) und mit wem das Paar dieses Ritual teilen möchte. All dies ist sehr individuell und persönlich und gewährleistet einen einmaligen tief berührenden Moment.

Unsere Kreismitte zu Zeremonie-Beginn. Dort befinden sich kleine symbolische Gegenstände, die die 4 Elemente ehren. Erde, Wasser, Luft und Feuer werden rituell um ihren Segen für das Paar gebeten.
Zu Beltane durfte hier auch das Fruchtbarkeits-Ei nicht fehlen.





Fotograf dieser Bilder: Frank Keßler  (Danke!)