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Donnerstag, 14. Dezember 2017

RAUHNÄCHTE - Ein Interview mit Maren Schneider

Maren Schneider ist eine der bekanntesten Achtsamkeitslehrerinnen Deutschlands und derzeit "eigentlich" in ihrer winterlichen Schreibklausur... umso mehr freue ich mich, dass sie sich die Zeit genommen hat, sich mit mir über ihr neues Buch auszutauschen. Möge dieses Interview euch Maren als Mensch und Autorin näherbringen - ebenso wie den Inhalt und die Intention ihres neuen Buches. Viel Freude bei diesem Interview!

Liebe Maren, herzlichen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, ein paar Fragen zu deinem neuen Buch zu beantworten!


Liebe Jennie,
Vielen lieben Dank dass Du dich so intensiv damit auseinander gesetzt hast und mir die Gelegenheit gibst, darüber zu sprechen. Also, hier dann jetzt die Antworten, bevor ich mal wieder ins Retreat entschwinde:


  • Viele Menschen sehnen sich nach einem ganz natürlichen Eingebundensein und einer Spiritualität im Einklang mit der Natur. Was bedeuten dir persönlich unsere kulturellen Wurzeln, Bräuche und Rituale?
Für mich wirken sie sehr erdend, zentrierend, ja sie geben mir tiefe spürbare und erlebbare Wurzeln. Die Gebräuche und Rituale geben mir Halt im ständigen Wandel des Lebens, des Jahres und meiner eigenen Prozesse. Sie wirken auf mich durch die Fokussierung auf ihre beobachtbaren Prozesse so erfrischend natürlich und nachvollziehbar. Es hilft mir Wandlungsphasen, die immer da sind, besser zu erkennen und anzunehmen, statt dagegen krampfhaft anzukämpfen. Durch die Naturspiritualität fühle ich mich wieder der Natur zugehörig, eingebunden in den großen Kreislauf, auch hier im städtischen modernen Umfeld, die Trennung von ich und Natur, Stadt und Wald, ich und du ist durchlässiger geworden. 
  • Da unsere Traditionen im Laufe der Jahrhunderte viele Brüche erlitten haben - wie lässt du diese Wurzeln für dich wieder in die Moderne hineinwachsen?
Ich probiere viel aus. Hauptsächlich schau ich, wie würde ich es denn gerne machen? Was fühlt sich natürlich und was aufgesetzt an. Ich schau der Natur zu, höre in mich hinein, höre anderen zu, reflektiere, lese etwas zu der Thematik, mache mir dann durch Reflektion und Ausprobieren ein eigenes Bild und was sich wirklich stimmig anfühlt, das gebe ich weiter. Ich bin kein Mensch des blinden Glaubens und einfach Nachmachens. Finde Deinen individuellen Weg, das ist eher mein Ding. Und da ich wie alle anderen eben auch ein sogenannt “modernes” Leben lebe, mit all seinen Segnungen und Herausforderungen ist es auch für mich immer wieder eine Übung mir Zeit zu geben, mich zu erinnern, zu verbinden und als Teil des großen Ganzen zu fühlen.
  • Warum ist die sogenannte "Zeit außerhalb der Zeit" für dich so prädestiniert zur Innenschau und konkreten Neuausrichtung? 
Seit jeher wurde in dieser Zeit Orakelt, gebetet und sich alte Weisheitsgeschichten erzählt und nach einem langen arbeitsreichen Jahr Ruhe gehalten, während die Stürme und die wilde Jagd über das Land zog und man besser im Haus am warmen Feuer blieb.
Schon als Kind war es für mich – ohne dass ich etwas über diese Zeit wusste – gefühlt eine sehr besondere Zeit – ich habe sie immer “Nichtzeit” genannt – ein Zwischenzustand. Weihnachten war vorüber, damit war die Luft auch irgendwie raus, aber es war noch nicht Zeit für was Neues. Alles war so still, so schläfrig, wie im Zauber. Es ist eine für mich gefühlt stille Zeit – ein Niemansland zwischen einem Ende und einem Anfang - eine kleine Atem-Pause, in der ich persönlich auch am liebsten für mich bin und sinniere, spazierengehe, schreibe und sehr intensiv träume. Sylvester steht an und irgendwie drängte es mich zu reflektieren und mich mit Wünschen und Danksagungen zu beschäftigen. Dies hab ich dann mit der Zeit ritualisiert und auch das Wissen um die Zeit kam dann mit dazu und gab einfach noch eine weitere Tiefe. 
  • Sich selbst wieder mehr zuzuhören, sich Raum im eigenen Leben einräumen und so immer offener für die Ahnungen seiner Lebensreise und die Stimme seiner Intuition zu werden - ein wunderbares Anliegen. Doch was empfiehlst du jenen Menschen, die keine so verständnisvolle oder unterstützende Familie haben, um ein zwölftägiges stilles Retreat zu zelebrieren? - 
Finde Nischen. Der frühe Morgen, wenn die Familie noch schläft oder am Abend, wenn die Kinder im Bett und der Partner vielleicht noch vor dem Fernsehen sitzt, eignen sich dafür wunderbar – gerade in der Stille der Dunkelheit erwacht unsere innere Stimme.  Es geht weniger darum, was man nach außen sichtbar tut, sondern es geht um das innere, worüber man sich Gedanken macht und mit welcher Intention wir Handlungen ausführen. Unsere Intention macht aus einer alltäglichen Verrichtung ein Ritual – ohne dass es dem Betrachter auffällt. Nimm ein Bad – zum Ritual wird es, wenn Du Dir vorstellst, wie es Dich energetisch reinigt. Zünde eine Kerze an – zum Ritual wird es, wenn Du einen Wunsch in die Kerze hinein gibst und sie mit dieser Intention anzündest. Von außen machst Du nichts Ungewöhnliches. Du badest oder duscht – wie immer. Du zündest Kerzen an – wie häufig in der dunklen Jahreszeit. Du sitzt für einen Moment still in Deinem Lesesessel, hast vielleicht die Augen geschlossen und es sieht aus als würdest Du dich entspannen oder schlafen, dabei meditierst du gerade oder betest. Du stellst einen Blumenstrauß  oder ein Gesteck auf ein Beistelltischchen und zündest davor eine Kerze an. Vielleicht stellst Du noch ein Bild von deiner lieben Oma oder legst einen schönen Stein dazu. Das dies für Dich ein Altar ist, braucht keiner wissen – es sieht von außen wie Deko aus. Generationen von Menschen jedweder Ausrichtung haben im Verborgenen praktiziert. Sei einfach unauffällig, wenn Dein Umfeld mit starkem Unverständnis oder gar Häme und Spott reagieren würde. Es braucht keiner wissen, was Du tust.
  • Warum unterstützen sich deiner Erfahrung nach Altar und Meditationsplatz gegenseitig?
Ein Altar wirkt als Stütze für unsere Ausrichtung. Wenn Altar und Meditationsplatz zusammenstehen oder zumindest in Sichtweite im gleichen Raum, dann verleiht uns der Altar durch seine Präsenz mehr Kraft. Außerdem ist es praktisch, da selbst kleine Rituale aus dem meditativen zentrierten Zustand heraus viel intensiver wirken und Du sie auf dem Altar durchführen kannst, wie beispielsweise eine Wunschkerze anzünden oder etwas Räucherwerk. 
  • Was ist für dich der wichtigste Aspekt deines Altars? 
Drei schöne Statuen, die die geistige Qualität von Liebe und tatkräftigem Mitgefühl sowie Heilung und langes Leben verkörpern. Sie erinnern mich an diese Qualitäten auch in meinem Leben und in meiner Übungspraxis. Sie erinnern mich an die heilsame Ausrichtung bei allen Ritualen und der Meditation und geben meiner eigenen Intention einen übergeordneten größeren Rahmen, der weiter als nur auf mein persönliches Leben und Glück bezogen ist.
  • Hast du abschließend noch einen Wunsch, denen du deinen Lesern mit auf den Weg geben möchtest?
Ja, von ganzem Herzen wünsche ich Dir eine wundervolle Weihnachtszeit, liebevolle Momente mit Dir und anderen, zauberhafte Rauhnächte und einen für dich stimmigen und heilsamen Prozess. Ich wünsche Dir, dass Du tiefe Ruhe, Frieden und Nährung findest, Dir selbst wieder ein Stückchen näher kommst und damit anderen auch  wieder freudvoll und offen begegnen kannst.
Mögest Du in Liebe mit Dir und anderen verbunden sein,
Mögest Du Dich sicher und geborgen fühlen,
Mögest Du glücklich, gesund und in Frieden sein.

Liebe Jennie, danke Dir für das Interview. Wenn die Antworten Dir zu lang sind, dann kürze sie einfach, wie es passt. Vielen lieben Dank für Deine Unterstützung und unsere herzenswarme Verbindung. Ich freu mich auf unser baldiges Wiedersehen <3.

Liebe Maren, danke für deine Zeit und die ausführlichen Antworten! Ich freue mich, dass sie in Fülle noch einmal auf die Themen des Buches eingehen und deine persönliche Sichtweise so erlebbar wird. Besonders die Antwort auf die Frage für die Menschen, die zuhause weniger Unterstützung erhalten, ist so voller Impulse, dass ich absolut nichts kürzen werde. 
Ganz bewusst, weil es einfach am authentischsten ist, teile ich unseren Briefwechsel hier mit euch allen. Und wer mit Marens neuem Buch und ihrer Begleitung durch die kommenden Rauhnächte gehen möchte, findet es hier: Achtsam durch die Rauhnächte

Achtsam durch die Rauhnächte - Maren Schneider
Habt alle eine zauberhafte Rauhnachtszeit! 
Und natürlich auch eine besinnliche Adventszeit und liebevolle Weihnachtstage!

Mittwoch, 2. August 2017

3 Bewusstseinsfragen zu Lughnasadh - für mehr Licht im Leben ;-)

Diese Zeit im August lädt uns stets ein, unsere Batterien aufzuladen, Vitamin D zu tanken und zu entspannen - so unser Terminplan dies zulässt. Gestern haben einige Menschen ganz wundervolle Impulse, Ritualideen und Anregungen zu Lammas/Lughnasadh/dem Schnitterinnenfest gepostet und es war äußerst inspirierend. Dirk und ich haben gestern Besuch eines guten Freundes aus meiner alten Heimat und saßen in so innigem Austausch bei leckerem Essen herum - bis es mitten in der Nacht war und der 1.8. vorüber. Glücklicherweise befinden wir uns nicht nur an diesem einen Tag in der Energie von Lughnasadh, dem Fest zu Ehren des Lichtgottes Lugh. :-)
Ich möchte euch alle daher ermutigen: wenn ihr gestern keine Zeit hattet oder einfach gerade andere Dinge wichtiger waren - nehmt euch einfach in den kommenden Tagen ein paar Momente und widmet euch eurem Weg, eurem Wachstum - wie hat sich alles entwickelt, das ihr euch vielleicht als Neujahrsvorsatz vorgenommen oder für dieses Jahr 2017 gewünscht hattet? Seid ihr damit zufrieden? Oder wurden alle Erwartungen sogar übertroffen? Der ganze August eignet sich hervorragend für Fragen wie diese, denn es sind nur noch 5 Monate bis zum nächsten Jahreswechsel und somit ist es ein guter Zeitpunkt, um eventuell Kurskorrekturen vorzunehmen.
Mein Wunsch, Schottland zu bereisen... 


Doch wie fängt man dies an?
Für Rituale und Ideen findest du derzeit eine Fülle im Netz und hier findest du eines von mir.
Doch manchmal ist es auch wichtig, dass einem solchen Ritual eine konkrete Bewusstseinsübung vorangeht, die dir hilft, dich voll und ganz auf deine reiche Ernte, deine kreative Schöpferkraft und deine innere Balance und Fülle einstimmt. Denn dann ist es klarer, was du durchschneiden, loslassen oder dir wünschen möchtest.

An diesem Wochenende gehen Michaela Pfütsch und ich mit unseren Teilnehmern zur Nachtwache in den Wald und widmen uns von Freitag bis Sonntag ganz dieser Thematik und den Herzensanliegen und Visionen aller. Ich nehme euch gern auch energetisch mit.
Du kannst dir hierzu die folgenden 3 Fragen stellen und alles aufschreiben, was sich aus der Tiefe aufmacht, um in dein Alltagsbewusstsein aufzusteigen. Was möchte sich zu diesen Themen zeigen?



1. Was möchte ich wirklich von Herzen den Rest des Jahres auf meinem persönlichen "Acker des Lebens" kultivieren? 
Inneren Frieden? Harmonie? (Selbst-)Vertrauen? Mehr Energie und Vitalität? Fülle auf allen Ebenen? Selbst-Mitgefühl, weil ich zu hart zu mir war oder bin? ...

Grübele nicht nach, lass es spontan aufsteigen - es reicht, wenn du hier EIN Wort aufschreibst oder eine kleine Skizze machst, was du wirklich brauchst, um dich rundherum zufrieden, gesund und ganz zu fühlen.

2. Was möchte ich in meinen Beziehungen nähren und pflegen?

Welche Qualitäten möchten von dir genährt oder kultiviert werden? Welche Samen möchtest du ausbringen und welche innere Arbeit müsste getan werden, damit du dich in den wichtigsten Beziehungen deines Lebens gut aufgehoben fühlst? Was fehlt dir - an und in dir selbst und im Umgang mit dem/der anderen? Was ist bereits erfüllend - bekam aber bisher einfach zu wenig Aufmerksamkeit oder Raum in deinem Leben? Was sind deine Wünsche und welche davon kannst du dir erfüllen?
Schreibe hier gern so lange es fließt, alle Ideen und Impulse deines Herzens sind wichtig für dein Wohlgefühl in dieser Welt der Interaktionen.

3. Was möchte ich mit meiner Arbeit erreichen?

Soll sie mich und meine Familie ernähren? Oder habe ich andere Ansprüche an meinen Beruf? Was könnte sich ändern, vielleicht schon jetzt? ...
Lass auch hier alles aus deinem Herzen zu dir sprechen - nirgendwo verbringen wir so viel Zeit wie an unserem Arbeitsplatz, also ist es durchaus wichtig, diesen mit auf dem zu bestellenden Acker des Alltags anzuschauen.

Und wenn du magst, frage dich selbst:
wie kann ich zu mehr Liebe und Harmonie in der Welt beitragen? Wie kann ich Fülle und Erfolg für mich erschaffen, leben, annehmen? Und welche konkreten Taten wären wichtig, um mich einen Schritt näher zu diesen Zielen zu bringen?

Dann kommt das wichtigste: take action - tue es! :-)
Glaube an dich selbst und an all deine Träume, Wünsche und Ziele! Höre nicht auf, Schritt für Schritt in die Richtung ihrer Erfüllung zu streben, wie die Pflanzen sich dem Licht entgegenstrecken! Ein Feld bestellt sich nicht von selbst... ;-) Sei dankbar für all das, was in deinem Leben bereits erblüht ist und für all die Früchte, die du bisher ernten durftest, für all die Lehren, die dich wachsen ließen und all die Menschen und Tiere, die dich liebevoll unterstützt haben. Sei geduldig mit dir, wenn du dir eine schnellere Erfüllung deiner Ziele wünschen würdest - "gut Ding will Weile haben"... Die wertvollsten Früchte des Lebens benötigen manchmal ein wenig länger, um zu reifen und die Spirits wissen einfach besser, wann die Zeit gekommen ist ;-) Fühle dich nicht schuldig, sondern erlaube dir, in DEINEM Tempo voranzugehen und im Moment zu leben. Behalte das Vertrauen, dass du unterstützt bist und der Prozess sich voll entfaltet. 

Ich wünsche euch allen einen wundervollen Sommer, wertvolle Erkenntnisse und eine reiche gelungene Ernte - wann immer diese sich auch einstellen mag. 
Mit ermutigenden Gedanken und Gebeten für alle, die diese Zeilen lesen, mache ich mich auf den Weg nach Schönbrunn und freue mich auf die Nachtwache im Wald. 
Alles Liebe!

Donnerstag, 30. April 2015

Beltane

Gelegenheit Altes abzuschließen, Weiblichkeit und Männlichkeit zu vereinen und Neues zu beginnen

Heute Nacht feiern die Menschen vielerorts Walpurgisnacht oder beginnen mit den Vorbereitungen zu Beltane - gerade im Süden Englands ist dies sehr lebendig und wird offen zelebriert. Ganz alltäglich und gleichzeitig so völlig dem Alltag entrückt. Es ist eine magische Zeit, in der wir noch einmal die "Weichen stellen" können, ob die Aussaat des Frühjahrs mit unseren Wünschen einhergeht - mit dem, was wir ernten möchten. Seien dies Vorhaben, Pläne, Ideen, Visionen, zwischenmenschliche Kontakte, Berufswege, Familiengestaltung... Wo soll es hingehen im Verlauf dieses Jahres? Was sehnt sich nach Realisierung und wieviel Kraft möchten wir gerade dort hineingeben? Zu der traditionellen Ausrichtung dieses Festes gibt es eine kleine Beschreibung von mir hier. So kann jeder für sich schauen, ob heute oder morgen ein wenig Innenschau Zeit und Raum bekommen kann oder gerade alles "einfach fließt"! Ich hoffe, dass bei den meisten von euch das Leben so gedeiht, sich ausdehnt und der Sonne entgegenstreckt, wie die Natur es uns gerade vorlebt! Beltane ist wahrlich ein Fest und unter den Jahreskreisfesten mit das freudvollste, leichteste und einfach zum Genießen.
Wer sich körperlich richtig strecken möchte, die Faszien dehnen und damit auch sich selbst wieder mehr Raum und auch Halt im eigenen Körper erschaffen möchte, ist herzlich eingeladen, mit Michaela und mir 2 kraftvolle Tage in Themar zu verbringen - es gibt noch freie Plätze für das Seminar zur Sommersonnenwende und der Frühbucherpreis (nur 160,- Euro) endet morgen Abend (1. Mai)Wir widmen uns der körperlichen & seelischen Herzöffnung, genießen gemeinsam Yin Yoga und Sacred Chocolate Shamanism mit schamanischen Reisen, Meditation und mehr - diese wunderbaren Kakaokugeln (ganz vegan und sogar ohne Zucker!) mit dem zeremoniellen Kakao des Chocolate Shamans aus Guatemala bringen Sauerstoff in all unsere Zellen und geben sowohl den Reisen als auch der Yogapraxis eine ganz neue Note... Es wird magisch!
Neugierig? Wir freuen uns auf die gemeinsame Zeit mit euch! Zur Anmeldung

Freitag, 1. August 2014

Fröhliches Lughnasadh (Lammas)

Dieses Hohe Fest markiert den Herbst- bzw. Erntebeginn und damit auch den Beginn der Gemeinschaftsaktivitäten der Bauern. Lugh ist der leuchtende Krieger, der Gott des Lichtes. Zum Erntebeginn wurden er und der Gott des Korns geehrt. Lughnasadh ("der Tod des Lugh") und das Getreide, das ebenfalls stirbt und in oder nach seinem Tode den Menschen ernährt.


Nehmen wir heute also ganz bewusst Licht und Nahrung in uns auf. Was immer das für eine jede und einen jeden von uns bedeuten mag.
Um uns mit dieser Jahreskreis-Energie näher zu beschäftigen oder uns in sie hineinzuspüren, können wir uns an jedem Ort der Welt (also auch im Urlaub am Strand liegend oder im Garten die Sonne genießend) ein paar Momente nehmen, in denen wir in unser Inneres lauschen und uns mit der Zeitqualität auseinandersetzen. Dies kann kurz und intensiv geschehen und muss kein langes Ritual beinhalten. 
Einfach sein Herz befragen - und achtsam zuhören. Das reicht völlig aus.
Impulsfragen können zum Beispiel sein:
Was in mir möchte sterben oder losgelassen werden?
Was würde mich nähren, wenn ich es verändere oder loslasse?
Nach welcher Nahrung sehne ich mich?
Wo in meinem Leben möchte ich Platz für Neues schaffen?
Was habe ich im Verlauf des Jahres 2014 gesät, das nun zur Ernte kommen darf?
Was möchte ich in Zukunft säen? 

Dies ist eine Einladung, sich inniger mit der Natur und dem Lauf der Jahreszeiten zu verbinden. Es kann unsere Intuition stärken, uns erden, uns getragen und begleitet fühlen lassen - um nur einige Gründe zu nennen, warum dies sinnvoll sein könnte. Und letztlich führt es uns immer ganz zu uns selbst und dem, wonach unsere Seele sich sehnt.
Ich wünsche allen ein fröhliches Lughnasadh!

Für alle, die gern mehr dazu wissen oder sich eingehender damit befassen mögen:

Weiterer Impuls zu Lughnasadh - für die ganze Familie

Ritualvorschlag zu Lughnasadh

Mittwoch, 30. April 2014

Beltane - Mit voller Kraft in den Sommer starten!

Heute Nacht bzw. morgen den ganzen Tag feiern viele Menschen in England, Irland und teilweise auch anderen europäischen Ländern Beltane. Über die rituellen Zeremonien der alten Zeit ist wenig bekannt, da es von allen Jahreskreisfesten das Fest der Priester war. Dafür ist das Brauchtum des Volkes größtenteils bis heute erhalten geblieben (Tanz in den Mai, Maibaum, Bel-Feuer, Walpurgisnacht etc.). Beltane markiert den Beginn des Sommers und Bel ist sowohl der keltische Sonnengott als auch die gebräuchliche Vorsilbe für "hell, glücklich". Zur Zeit um Beltane ist Fruchtbarkeit das große Thema und viele Riten drehten sich darum, Energien anzuziehen, die dann auf ein gewünschtes Ziel gelenkt wurden - üblicherweise ging es um die Fruchtbarmachung der Nutzpflanzen oder des Viehs, so dass das Wohlergehen der Bevölkerung gesichert war. Die jungen Menschen durften sich in dieser Nacht weit weg von den wachsamen Augen der Eltern im Wald auf Blätterbetten lieben und alle anderen liebten sich auf dem Feld - im Glauben es dadurch fruchtbar zu machen. Alle Kinder, die dadurch entstanden bekamen den Beinamen "Merrybegots" (durch Glück empfangen). Ein Tag also, an dem die Menschen seit jeher ihre Sexualität feierten.
Beltane eignet sich energetisch hervorragend, um über die männlichen und weiblichen Anteile in sich zu meditieren und sich zugleich der schöpferischen und kreativen Kraft des Frühlings bewusst zu sein. Wie gut sind Anima und Animus (C.G. Jung) in mir entwickelt? Wie arbeiten diese Aspekte zusammen - oder vielleicht gegeneinander? Lebe ich meine Weiblichkeit/Männlichkeit? 
Diese Kontemplation lässt sich danach auf die Partnerschaft ausweiten - und darüber hinaus sogar auf die Beziehung zur Welt. Wenn aus der Vereinigung eines Mannes und einer Frau "Merrybegots" entstehen können, so kann aus der Verschmelzung und Interaktion der weiblichen und männlichen Anteile eine kreative Schöpferkraft entstehen, die nur darauf wartet, ausgedrückt zu werden. Dies kann energievoll angereichert werden (auch ohne eine Zeremonie), wenn man barfuß durch den Garten oder einen Park geht und sich auf die aufsteigenden Energien der Natur einstimmt, auf dass die eigene Kreativität und Vitalität erweitert werden.

Alle, die es zeremonieller mögen, können nach dem Gang in der Natur zuhause 2 Kerzen aufstellen und zur linken weiße Blumen und Symbole für den Mond hinstellen oder legen (silber, grau, weiß) und damit für die Weiblichkeit und zur rechten gelbe Blumen und Symbole für die Sonne (gold, gelb) und damit für Männlichkeit. Finde deinen Platz in der Mitte dieser Gegenstände, so dass die Mondin zu deiner Linken ist und Vater Sonne zu deiner Rechten. Vielleicht möchtest du dazu deinen heiligen Raum öffnen. Tue dies auf deine Weise. Widme dich zunächst deiner Kreativität und schaue, wie entfaltet oder begrenzt diese ist. Möchtest du sie ausweiten oder bist du zufrieden? Entzünde dann mit deiner jeweiligen Intention oder vielleicht einer inneren Haltung der Dankbarkeit deine beiden Kerzen.
Dann beginne deine Meditation über deinen weiblichen Anteil (wenn du eine Frau bist) und danach über deinen männlichen Anteil (für die Männer umgekehrt). Sollten sich dir klare Symbole zeigen, die am Ende der Meditation stehen bleiben, so kannst du diese bitten miteinander zu verschmelzen. Es kann dabei dein kraftvolles Symbol für die kommenden Monate entstehen. Widme dich noch einmal deiner Kreativität und bitte das kraftvolle Symbol, diese zu befruchten, auf das sie im kommenden Jahr (weiterhin) erblühen möge! Hierzu kannst du auch eine weiße Blume in deine linke Hand nehmen und eine gelbe in deine rechte und die beiden Energien durch dich hindurchfließen lassen. Spüre dem nach, was innerlich geschieht. In deiner Zeit beende diese Zeremonie für dich.

Man sagte, in dieser Nacht wird das Kind des Lichts geboren. In diesem Sinne wünsche ich euch/Ihnen allen ein wundervolles Beltane! Möge es unser aller Kreativität erblühen lassen und zum Besten dieser Welt beitragen. Mögen alle Wesen in allen Welten glücklich sein.

Donnerstag, 9. Januar 2014

Winterzeit: Das kommende Jahr vorbereiten

Pflanzen und Tiere nutzen den Winter dazu, die gesammelten Reserven zu verwerten und sich innerlich auf das kommende Jahr vorzubereiten.
Wir Menschen halten vielleicht keinen Winterschlaf wie viele Tiere oder können nicht immer einfach in den Süden fliegen, um der Jahreszeit auszuweichen - stattdessen ist dies für die meisten von uns eine Zeit, in der wir eher introvertiert sind.
Die warme Gemütlichkeit des eigenen Zuhauses lässt sich wunderbar nutzen, analog der Flora und Fauna auch unsere gesammelten Reserven anzuschauen und die darin enthaltenen Erfahrungen zu auszuwerten und daraus eine Vision, ein Ziel, eine Klarheit für das kommende Jahr zu entwickeln, das zwar schon seit 9 Tagen begonnen hat, aber vielleicht noch nicht sofort voll erblüht ist...

Noch ist die Zeit da, sich seine klare Absicht für 2014 zu vergegenwärtigen.
Besonders all jene, die sich im "Hamsterrad Burn-Out" befinden, sollten sich gerade deswegen ein wenig Zeit nehmen und versuchen, sich in dieser Jahreszeit ganz bewusst darauf einzustimmen, was sie sich wünschen und wohin der Weg sie künftig führen soll.
Sie könnten sich hierzu zum Beispiel folgende oder ähnliche Fragen beantworten:


Wie soll 2014 für mich werden?
Welche Erfahrungen haben mir letztes Jahr die größte Freude bereitet?
Wie oder womit kann ich dieses Jahr sogar noch mehr Freude erleben?
Welche Transformationen wünsche ich mir - was darf/soll/könnte sich ändern?
Worauf möchte ich mich (mehr) fokussieren?


Möge die Kraft des Weißdorns dabei helfen, die Absicht des Herzens zarte Knospen austreiben zu lassen... und mögen diese im Frühjahr voller Kraft erblühen, wenn die Welt um uns herum erblüht!

Samstag, 21. Dezember 2013

Zeit für Besinnlichkeit

Die 12 Nächte in der Zeit vom 25.12. bis zum 6.1. werden die Rauhnächte genannt und gelten als eine besondere Zeit voller Zauber und stiller Einkehr.
Wenn wir die gesamte Phase auf unsere Weise begehen möchten, mit Ritualen, Orakeln, Räuchern und vielem mehr, so ist es ganz besonders sinnvoll, diese immerhin 12 Tage und Nächte andauernde Zeit klar zu beginnen und auch klar zu beenden, damit sie sich nicht mit dem Alltag vermischt. Wenn wir einen genauen Anfang und ein genaues Ende markieren, so wird die gesamte Zeit dazwischen kraftvoller, weil unser (Bewusst-)Sein sich dem Magischen öffnet und der Anderswelt tiefer gewahr werden kann.

Es ist eine Zeit, die aus dem Lauf der Zeit wie herausgehoben scheint.
Es ist eine Zeit, in der wir uns aktuellen, drängenden Fragen widmen können — für die uns im Alltag viel zu oft die Zeit fehlt.
Es ist eine Zeit, in der wir uns auf das kommende Jahr einstimmen können und worauf wir in Zukunft ganz besonderen Fokus legen sollten. Seit jeher wurde in dieser Zeit orakelt und man sagt, dass die 12 Rauhnächte die 12 folgenden Monate repräsentieren... Daher ist es schön, an jedem dieser Tage nachzuspüren, welche Qualität, welche Energie vorherrschend war, welche Gedanken, Themen, Gefühle. Vielleicht haben Sie Lust, sich jeden Tag zumindest kurz ein paar Notizen dazu zu machen?In genau einem Jahr kann ein Nachlesen sehr spannend sein.

Empfehlenswert ist es, wenn wir eine Verabredung mit uns selbst treffen.
Wieviel Zeit möchte ich den Rauhnächten jeden Tag widmen?
Zu welcher Tageszeit?
Was möchte ich tun?

Ich persönlich beginne diese Zeit heute. Mit einem kleinen feierlichen Ritual in aller Stille. So dass die Tage vor den Rauhnächten schon voller Besinnlichkeit und Spirit sein können.
Ihnen allen eine wunderbare Zeit voller Zauber!


Ritual zur Wintersonnenwende


Donnerstag, 12. September 2013

Feuerzeremonie *** DANKE mit der Kraft des Feuers am 21.09.2013

Dieses Jahr werden wir die Feuerzeremonie in Mühlheim zur Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche unserer DANKBARKEIT widmen.

Machen wir uns bewusst, wie beschenkt wir in unserem Leben sind! Mit Menschen, mit Tieren, mit Dingen, mit Gaben, mit spiritueller Unterstützung... Mit so viel Schönheit und Wundervollem!


An diesem Abend beobachten wir mit den Augen der alten Medizinmänner und Schamaninnen das Wesen des Feuers und beginnen, diese Zeichen zu deuten und anzunehmen...

Wie spricht dein Wesen mit dem des Feuers? 
Wie reagiert dein Körper auf das Feuer in deinem Inneren?
Welches Geschenk erhältst du vom Feuer?
Hand in Hand mit dem Feuerwesen verändern wir Energien, die in unserem Inneren schwelen, und öffnen uns in Dankbarkeit der reinigenden Kraft.

Dieses gemeinsame Ritual ist eine Möglichkeit, sich noch einmal kraftvoll auszurichten, bevor die dunkleren Tage uns in die Gemütlichkeit unseres Zuhauses locken und wir uns wieder nach innen wenden.

Ort: Mühlheim am Main
Zeit: Samstag, 21.09.2013, 20:00 - ca. 22:00 Uhr
Meditation "Dankbarkeit und Herzöffnung" & Feuerzeremonie
***kostenfrei***


Diese Veranstaltung ist für alle Teilnehmenden kostenfrei! Wer etwas spenden möchte, kann dies sehr gern tun! Alle Spenden des Abends gehen dieses Mal aufgrund eines zu Herzen gehenden Schicksals an Hunde in Not! Darüber würden wir uns natürlich sehr freuen!


Wer nicht dabei sein kann, findet vielleicht hier Inspirationen:
Ritual-Vorschlag zu Mabon

Donnerstag, 1. August 2013

Sonniges Lughnasadh

Die energetischen Qualitäten des August sind Reife und Vollendung. Es handelt sich daher um eine wunderbare Zeit, etwas Altes abzuschließen, das wir vielleicht schon lange vor uns hergeschoben haben...

"Die Energie des August bestärkt uns darin, Bestehendes zur Reife zu bringen und uns mit dem zu befassen, was wir als die Früchte unseres Wirkens an unsere Umwelt weitergeben wollen, und uns nicht immer in etwas Neueszu flüchten, bevor das Alte zur Vollendung gelangt ist. Unsere Früchte sind das Ergebnis dessen, was wir tun, fühlen und denken. Sie sind der sichtbare Ausdruck unseres gelebten Lebens und Handelns. Natürlich wird nicht jede Blüte zur Frucht und nicht jede unreife Frucht reift zur vollen, süßen Pracht heran. Der August eignet sich deshalb sehr gut dafür, die eigenen Projekte und Ziele auf ihre Früchte und deren Reifegrad zu prüfen."
Martina Kaiser

Zudem ist dieser Monat eine gute Zeit, sich ganz der Fülle des Lebens, der Erde und uns umgebenden Natur zu widmen. Am 15.8. beginnt zum Beispiel die Hauptsammelzeit der Kräuter und Wurzeln, welche am 8.9. endet. Und auch die innere Fülle ist es wert, beachtet zu werden. Vielleicht machen Sie für sich und ihre Familie ein Fülle-Ritual, voller gegenseitiger Wertschätzung und Annahme.

Ritualvorschlag zum Jahreskreisfest Lughnasadh


Mittwoch, 19. Juni 2013

Sommersonnenwende 2013

http://schamanismus.weebly.com/uploads/1/1/8/9/11898854/header_images/1355318020.jpgGemeinsame Rituale stärken das Gefühl der Zugehörigkeit und Verbundenheit. Die Verhaltensforschung hat bereits die lebenserhaltende Macht von Ritualen bestätigt. Allein das ist ein wunderbarer Grund zum Feiern der Jahreskreisfeste - von den berührenden Erlebnissen einmal ganz abgesehen...


In der Nacht vom 22.6. auf den 23.6. ist Vollmond und der Mond ist dabei der Erde so nah, wie er es erst im August 2014 wieder sein wird.
Was für eine schöne Gelegenheit, von Sonne und Mond unterstützt voll und ganz in seine Kraft zu kommen!
Die Schleier zwischen den Welten sind glücklicherweise ohnehin 3 Tage lang durchlässiger als sonst, was in diesem Jahr für uns alle (auch, wenn man sonst am 21.6. feiert) ganz wunderbar ist, um die ganze Kraft der Elemente und Gestirne zur Feier einzuladen und wichtige Impulse für sein Leben zu erhalten oder neue Wege zu initiieren.

Wer für seine Zeremonie zur Sommersonnenwende noch Impulse sucht, kann sich hier ein paar Anregungen holen oder, wenn es in der Nähe ist, gleich im Kreise einer herzlichen Gruppe feiern. Wir beginnen am Samstag, 22.6. um 19:30 Uhr in Mühlheim am Main.
Wer Lust hat, bereits den ganzen Tag seinem Selbstwert, der Kraft des Solarplexus und der Sonne zu widmen, kann vorab am Tagesseminar "Die Freiheit DU SELBST zu sein!" teilnehmen (11:00-18:30 Uhr) und dann nach einer Pause direkt in die Zeremonie starten, um alles Erfahrene umzusetzen und die letzten inneren Blockaden aus dem Weg zu räumen.
Der Höhepunkt des Abends ist die gemeinsame Feuerzeremonie. Das Feuer liest die Absicht unserer Herzen, nicht unseres Verstandes...
Ich freue mich auf alle Teilnehmer zu beiden Veranstaltungen oder nur zu einer davon (sie ergänzen einander ganz wunderbar, können jedoch auch getrennt gebucht werden) - für Spontane sind noch wenige Plätze frei!

Es wird für uns alle ein kraftvoller Tag werden!


PS: Für alle aus dem Raum Bielefeld findet am 26.6. um 20 Uhr eine geführte Visionsreise statt, um sein Leben mit neuer Energie und im Einklang mit seinen Talenten auszurichten.

Mittwoch, 1. Mai 2013

Beltane * Beltaine * Baeltainne

Die ursprüngliche Bedeutung des Namens Beltane bedeutete "das gute (Bel-) Feuer". Es war das Fest zu Ehren des Gottes Bel, "des Leuchtenden". Zudem ist "bel" eine gebräuchliche Vorsilbe für hell oder glücklich. Heute beschreibt es den Monat Mai oder den Maitag und den meisten Menschen ist es erhalten geblieben, nach draußen zu drängen, Mai-Fahrradtouren zu machen, zu picknicken und in einigen Gegenden wird noch immer um die Maibäume getanzt, die ein phallisches Symbol darstellen und gemeinsam mit dem Maikranz die Vereinigung des Weiblichen mit dem Männlichen symbolisieren.
Beltane ist eine Zeit der Fruchtbarkeit und man ging davon aus, dass das Feuer des Feuergottes Bel all die Kräfte zerstört, die dem Menschen feindlich sind, die Luft reinigt und Menschen, Tieren und Pflanzen ermöglicht, zu gedeihen und fruchtbar zu werden. Alle Rituale dieser Zeit zielten darauf ab, eine bestimmte Energie anzuziehen und auf ein gewünschtes Ziel zu lenken, das in früheren Zeit zumeist die Fruchtbarkeit der Nutzpflanzen und Nutztiere betraf.
Blühender Weißdorn - Baum des Monats Mai (druidry)
Zu dieser Zeit der Vereinigung männlicher und weiblicher Kraft, der Fruchtbarkeit, Vitalität und Kreativität, ist es an uns, uns voll und ganz der Fülle des Lebens zu öffnen. Es ist eine gute Zeit, um die männlichen und weiblichen Anteile in sich zu harmonisieren, damit sie sich gut austauschen und zusammenarbeiten. Es ist ebenfalls eine gute Zeit, sich den Themen seiner (fehlenden) Partnerschaft zu widmen oder auf jene Themen auszuweiten, die die Partnerschaft mit der Welt betreffen. Wir alle können uns nun auf die aufsteigenden Energien der Natur einstimmen und unsere Kreativität erweitern.

Ein Ritual für dich

Die meisten von uns tragen Herzenswünsche in sich, die sie sich vielleicht nicht trauen umzusetzen oder gar glauben, es "stünde ihnen nicht zu". Der heutige Tag eignet sich wunderbar für ein hoffnungsvollen aussäen jener Wünsche, Ziele und Pläne - auf das sich all das verwirklichen möge, was uns zu unserem Besten gereiche!
Nehme dir einige Blumensamen und gehe in deinen Garten oder in die Natur hinaus. 
Gehe deine Schritte in Stille und innerer Einkehr.
Frage dich, wonach dein Herz sich gerade am meisten sehnt?
Was wünschst du dir für dich? Für dein Wachstum? Deine Partnerschaft, deine Familie oder dein Leben?
Spüre dem nach und sammle diese Gefühle in deinem Herzen.
Wenn der Impuls zur Aussaat kommt, puste 3x deinen Herzenswunsch in die Samen, die du bei dir hast und übertrage ihnen dadurch mit deinem Atem DICH selbst und deine Sehnsucht.
Säe die Samen dann in Achtsamkeit aus und pflege sie.
Schauen ihnen ab und an beim Wachsen zu und nähre durch dieses kleine Ritual zugleich die Bienen dieser Erde.*
Jedes Ritual trägt die Kraft, die wir selbst ihm geben. Je intensiver du dich einlässt und je klarer deine Intuition ist, desto passender wird die "Ernte" sein.

Mögen wir alle den Mut und die Freude haben zu wachsen.
Mögen wir alle uns an unser kindliches Staunen und Spielen erinnern.
Mögen wir von Fülle und Kreativität gesegnet sein.

Happy Beltane!


 
 
Assoziationen zu Beltane:
Fruchtbarkeit, blühen, Kreativität, Vitalität, Weiblichkeit, Männlichkeit, Vereinigung, Einheit, feiern, der Grüne Mann, Weißdorn, Feuer, die Farbe Orange, Maiblumen, tanzen, spielen, Maibaum, bunte Bänder





* Viele Bienen scheinen einfach zu verschwinden. Imker und Wissenschaftler rätseln darüber und sorgen sich um die Bienen und um die damit einhergehende Bestäubung unserer Nahrungsmittel. Mehr dazu in dem berührend-schockierenden Film http://www.vanishingbees.com/
der einem so manches fassungslose Kopfschütteln abverlangt.

Donnerstag, 21. März 2013

Frühling...?

Hier schneit es seit 2 Tagen dicke Flocken und um uns herum sind alle Felder weiß. Es wirkt wie Dezember oder Januar - keineswegs wie Ende März.
Und dennoch: unter der Schneedecke regt sich schon das Leben, das Grün, die zarten Knospen.
Das Leben erwacht und die energetische Qualität des Frühlings ist weithin spürbar.



Die Reise, die wir als Antwort auf den Ruf beginnen, ist lang 
und angefüllt mit allem, was wir waren und was wir sein werden. 

Cairistiona Worthington 'Druids – A Beginner’s Guide'


Mögen alle Menschen ihren Ruf vernehmen
und mögen sie die Kraft haben, diesem zu folgen.
Was für eine ungewöhnliche Frühjahrs-Tag-und-Nacht-Gleiche...

Freitag, 1. Februar 2013

Imbolc - Oimelc

"Es ist das einzige unserer acht Feste, das völlig der Muttergöttin unter ihren vielen Namen gewidmet ist, mit Brigid als der wichtigsten unter Dreien, die jeweils eine Jahreszeit repräsentieren. Es ist eine stille Zeremonie, mit Wasser, Licht und Lesungen, die die vielfältigen Formen des Weiblichen im Göttlichen aufzeigen." (Nuinn)

Obwohl die Tage tatsächlich bereits seit der Wintersonnenwende länger werden, wird dies an Imbolc spürbarer und erschien den Menschen früherer Zeiten so, als hätte Brigid das wachsende Licht mit sich gebracht.
Der Februar ist ein harter Monat in den meisten Teilen der Britischen Inseln und Irlands, aber die langerwarteten Zeichen neuen Lebens beginnen nun sich zu zeigen: Lämmer werden geboren und die Erde beginnt wieder zu grünen. Der Name Imbolc und auch der alte irische Name Oimelc gehen beide auf die Milch der Mutterschafe zurück.

In diesem Sinne ist dies ein Fest von Mutter und Kind, von Licht und Wasser. Kerzen spielen eine große Rolle bei diesem stillen, hellen Fest. Diese wurden (und werden) sowohl bei Lichtprozessionen durch den Ort getragen, als auch in mit Wasser gefüllte Schalen gestellt. Dies symbolisiert das aufsteigende Licht des Frühlings, welches aus kreativen, weiblichen Wassern emporkommt. Es steht auch für das Licht unserer Kinder, welches sich aus dem Fruchtwasser der Gebärmutter erhebt.

Wer den Kreis des Jahres leben möchte, kann heute allein oder in Gemeinschaft mit anderen den kommenden Frühling feiern und die Göttin, die Frauen und das Licht verehren, da dies die wensentlichen Bestandteile des Festes sind.
Stellt eure Kerzen in mit Wasser gefüllte Schalen, bildet einen Kreis (mit anderen Menschen oder aus Kerzen, Steinen...) und begeht diese Zeremonie auf eure Weise. Vielleicht mit einer kurzen, stillen Meditation, Lesungen von Gedichten, Sagen und Mythen (die Legende von Cailleachs bietet sich hier sehr an), die immer wieder in stille Meditationen führen, um zu reflektieren, was jeder vernommen hat. Beendet die Zeremonie, indem ihr die Kerzen ausblast und euch vorstellt, wie sich das Licht in alle Welt verbreitet.
(dies sind selbstverständlich Vorschläge und alles kann auch ganz anders gestaltet werden!)

"Möge unsere Erde mit Wasser und Licht, mit Frieden und Harmonie gesegnet sein. Möge diese Zeit von Imbolc die ersten Regungen des Frühlings in deinem Leben bedeuten."
(Philip Carr-Gomm)

Montag, 17. Dezember 2012

Ritual zur Wintersonnenwende


Am oder um den 21.12. (nördliche Hemisphäre / 21.06. südliche Hemisphäre) scheint es, als würde der Atem der Erde angesichts der Dunkelheit ins Stocken geraten.
Es ist der Zeitpunkt der längsten Nacht.
Der Symbolismus der Wintersonnenwende ist tiefer und alter als der der Sommersonnenwende und das Thema des sterbenden Sonnengottes, der zur Wintersonnenwende wiedergeboren wird, findet sich in vielen Kulturen und religiösen Systemen wieder. So ist auch Jesus der, der uns das Licht in die Welt (zurück)bringt. In der druidischen Tradition ist die Zeremonie zur Wintersonnenwende unter dem Namen Alban Arthan bekannt, was poetisch übersetzt soviel wie „das Licht Arthurs“ bedeutet. Arthur wird mit dem Sonnengott gleichgesetzt und im keltischen Sohn des Lichts (Mabon) wiedergeboren. Innerhalb der Zeremonie wird der Tod der Sonne betrauert und wenn zur tatsächlichen oder symbolischen Zeit der Sonnenwende eine Kerze entzündet wird, so feiert man damit die Rückkehr des Lichtes. Die Menschen dekorierten früher ihre Häuser mit immergrünen Zweigen und verwendeten meist weiße oder rote Kerzen, die das willkommene Licht in die Häuser zurückbrachten. Auch Mistelzweige fanden ihren Platz in der Dekoration – schließlich starb der Sonnengott Baldur durch einen solchen. Im Gegensatz zu den anderen Festen gab es hier kein großes Freudenfeuer, sondern eine stille Zeit der Trauer (um die Sonne), des Loslassens und der Besinnung. Die Wichtigkeit dieser Trauerzeit ist darin begründet, dass eine Wiedergeburt erst dann stattfinden kann, wenn wir das Vergehen des Alten voll „begriffen“ haben. Erst dann können wir loslassen und unser Herz und Sein dem Licht eines neuen Morgens öffnen.

Im Zuge meiner Wunschzettel-Aktion hat sich eine Mutter zweier hochsensibler Kinder bei mir gemeldet und um ein Wintersonnenwend-Ritual gebeten, welches sie mit ihren Kindern gemeinsam zelebrieren kann. Diesem Wunsch komme ich mit Freude nach und gestalte deswegen das Ritual dieses Mal ganz im Sinne der Kinder! Selbstverständlich ist jeder dazu eingeladen, es sich für seine Bedürfnisse entsprechend abzuändern. Da solche Rituale sehr persönlich sind, habe ich auch dieses Mal die Du-Form gewählt.
Ich wünsche Ihnen allen eine besinnliche Sonnenwende!
Herzlich, Jennie Appel.

Das Ritual
  
Die Wintersonnenwende kann den ganzen Tag in der Familie wirken, wenn ihr es möchtet. Schon morgens (wenn es die Alltagshektik zulässt), kannst du deinem Kind / deinen Kindern eine Sage vorlesen, die sie auf den Tag gebührend einstimmt und sie spielerisch verstehen lässt, worum es abends innerhalb der Zeremonie gehen wird. Noch schöner ist es, wenn du den Kindern eine Geschichte erzählst, die ganz aus dem Hier und Jetzt entsteht und ihnen vermittelt, worum es bei dieser feierlichen Zeremonie geht. Hierbei sind der Fantasie keinerlei Grenzen gesetzt. Kinder lieben spannende Geschichten, die gerade erst entstehen/erfunden/erdacht werden und erkennen energetisch sofort den Unterschied – sie hören wesentlich wacher zu! Probiere dies einmal ganz kreativ aus!
Für die Menschen in früheren Zeiten, die weder elektrisches Licht noch Heizung hatten, wurden die Tage immer dunkler und kälter und auch heutzutage bekommen noch immer viele Menschen den Novemberblues, der manchmal sogar die ganze Winterzeit über anhält. Die Rückkehr des wärmenden Lichtes war damals äußerst bedeutsam und brachte den Menschen auch die Hoffnung, dass das Licht über die Dunkelheit siegt. Die Geschichten des druidischen Kontextes beinhalten häufig eine dunkle Höhle, in die keinerlei Licht fällt, von der kein Mensch ahnt, was sich in ihr befindet und die in sich den schlummernden Sonnengott beherbergt, der zur Wintersonnenwende erwacht, aus der Höhle tritt und seine Strahlen zu den Menschen schickt (sie rettet). Mögen diese Informationen dir helfen, eine kleine Geschichte für deine Kinder zu entwickeln, die ihnen die tiefe Bedeutung der Sonne und des Lichtes nahe bringen kann.

Du kannst bereits am Vortag oder tagsüber deine Vorbereitungen treffen, wenn du eine Mitte dekorieren möchtest:

Gestalte der Sonne zu Ehren eine Mitte
Lege am besten auf den Boden, auf dem du abends das Ritual feiern möchtest, oder auf eine schöne Decke mit Steinen den Kreis der Sonne (8 Steine für alle Hohen Feste) und stelle in die Mitte des Kreises eine Kerze - du kannst auch Linien dazwischen legen um ein Sonnenrad zu erhalten.
Du kannst auch die 4 Elemente symbolisch rund um das Rad darstellen. (zum Beispiel: eine Schale mit Wasser, eine Feder für die Luft, etwas Erde oder eine Pflanze in einem Blumentopf, Räucherwerk)
Besonders schön und verbindend ist dies, wenn ihr gemeinsam als Familie einen Spaziergang macht und diese (und andere) Dinge in der Natur sammelt. So trägt ein jeder etwas zu diesem zeremoniellen Kreis bei, ist Teil des Geschehens und damit wichtig.

Ritual am Abend
:
Das Ritual sollte erst stattfinden, wenn es dunkel geworden ist.
In jedem Zimmer sollte eine Kerze stehen, die ihr auch bei schummrigem Licht/Dunkelheit gut erreichen könnt (also Zimmer aufräumen, freie Böden etc.). Innerhalb eurer Mitte sollte ein Feuerzeug oder Streichhölzer bereitliegen oder besser: für das jüngste Kind griffbereit liegen oder dem nächstsitzenden Erwachsenen, der später diesem Kind beim Entzünden helfen kann. Sorgt dafür, dass alle Lichter im Haus gelöscht sind. Nur in der Mitte brennt eine Kerze.
Schreitet gemeinsam 3 mal um den Platz in der Mitte und stellt euch, während ihr den Kreis abgeht, vor, wie das Licht durch eure Fußsohlen und die Handflächen bei jedem einzelnen Schritt in den Kreis hineingelenkt wird. So schaffst ihr gemeinsam einen heiligen lichten Ort für euch. Diese 3 Gänge kannst du anleiten und dies dem Alter der Kinder entsprechend gestalten. Sie werden es lieben eine lichtvolle Mitte zu erschaffen! J
Wende dich dem Kerze in eurer Mitte zu und begrüße die Kräfte des Rituals. An dieser Stelle kannst du Gott, die Göttin, Geistwesen, Engel, die Kräfte des Lichtes oder was immer dein Weltbild erlaubt, anrufen. Heiße willkommen, was sich für dich authentisch anfühlt.
Wenn du magst, kannst du auch die große Inspiration einladen und dazu das "AWEN" singen.
Haltet euch an den Händen und setzt euch gemeinsam einen Kreis bildend auf den Boden. Schließt eure Augen und wünscht gemeinsam (in Stille oder mit Worten) den Menschen im Norden FRIEDEN. Stellt euch vor, wie Frieden aus eurem lichtvollen Kreis zum Norden strömt. Wünscht und visualisiert dies auch zum Süden, Westen und Osten und beendet dies mit „Möge überall auf Erden Friede sein!“
Nun löscht einer von euch die Kerze in der Mitte. Sitzt einige Momente gemeinsam in der Dunkelheit und Stille des Kreises.
Es ist jetzt an der Zeit, all das zu erkennen, das gegangen ist und nicht mehr ist. Während ein jeder für sich Zeuge des dunkelsten Punktes wird, kann sich auch jeder an „seinen persönlichen dunkelsten Punkt des Jahres“ erinnern und sich besinnen, was geschehen ist. Vielleicht war dies eine Lüge, eine Prügelei oder Streiterei auf dem Schulhof, Teilnahme am Mobbing im Büro, ein nicht gehaltenes Versprechen... etc. Dies kann jeder für sich in Stille tun oder auch laut aussprechen und sich ggf. dafür entschuldigen, wenn er/sie dies stimmig empfindet. Sollte dies in Stille geschehen, so leite man es dennoch ein wenig für die Kinder an – sie werden sich automatisch erinnern, an was auch immer.
Stellt euch nun vor, wie ihr dieses Dunkle der Erde übergeben dürft. Wie es immer tiefer in den Bauch der großen Erdmutter hineinsinkt und irgendwann nicht einmal mehr von den anderen dunklen Erdkörnen unterschieden werden kann. Möge die Erde eure Dunkelheit in der ihren transformieren!
(Jeder für sich/Anleitung für die Kinder) Visualisiere dies in Stille und beobachte, wie plötzlich in der Tiefe des großen Bauches der Mutter Erde ein klitzekleiner Lichtfunke entsteht und sich auf den Weg zu dir macht. Beobachte, wie dieser immer näher auf dich zukommt, und dir schließlich ganz nahe ist. Wenn dieser Moment für dich gekommen ist, drücke die Hände, die du rechts und links von dir hältst. Nach einer Weile, wenn ein jeder die Hände der anderen gedrückt hat, suche gemeinsam mit diesem aufkeimenden Funken den „hellsten persönlichen Punkt in dir“. Vielleicht möchtest du einer Vision, einem Traum dazu verhelfen, verwirklicht zu werden, vielleicht ein liebevolles Versprechen abgeben oder dich in einer bestimmten Sache/Verhaltensweise bessern... etc.

Sprich dann laut aus, welches Licht DU in die dunkle Welt hinaustragen möchtest!

Wenn alle Anwesenden gesprochen haben, so möge der jüngste Teilnehmer (ggf. unter Mithilfe eines Erwachsenen) die Kerze in der Mitte entzünden.

„Das Licht ist wiedergeboren auf der Erde und in unseren Seelen!“

Steht dann gemeinsam auf und tragt die Kerze nacheinander in jedes Zimmer und entzündet mit dieser die Kerzen in allen anderen Räumen eures Zuhauses. Das Entzünden aller anderen Lichter an diesem einen Licht symbolisiert die Realität der EINEN QUELLE allen Lebens, Lichtes und der Liebe – die uns alle entflammt.
Möge eure Seele und euer gemeinsames Zuhause dadurch erhellt und gestärkt werden.

Dankt zum Abschluss noch einmal den Kräften des Lichtes und der Sonne und erklärt diese Zeremonie in der sichtbaren Welt für beendet. Schreitet den Kreis in die entgegengesetzte Richtung ab, in die ihr ihn anfangs gezogen habt.
Nun seid ihr wieder in der Welt des Alltags - willkommen!

Möge euer Herz das Erlebte in sich tragen.
Mögen die inneren Augen und Ohren bewahren, was wichtig war, gesehen und gehört zu werden.
Möget ihr erhellt, frisch und voller Freude genießen können, wie eure Funken hinaus ins Dunkle strahlen!

(Die Versprechen werden laut gegeben, da das gesprochene Wort mehr Kraft enthält, als das gedachte Wort allein. Probiere es einfach aus.)

Freitag, 19. Oktober 2012

Samhain - Samhuinn - Das Fest der Ahnen, der Geister, aller Verstorbenen

Diese Zeremonie ist die feierlichste und am meisten nach innen gerichtete der acht Hohen Feste. Es ist eine Zeit des Wechsels, des Übergangs und auch der Wahrsagerei. Man sagt, dass diese Tage und ihre energetischen Qualitäten den Seher leichter führen.

In diesen Tagen ist die normale Realität „gestört“ und die Schleier der Zeit sind aufgehoben, die Schleier, die unsere Welt vom Jenseits trennen sind sehr dünn und durchlässig. Aus diesem Grund ist es ein wichtiger Teil der Zeremonie, die Geister der Anderswelt einzuladen an den Feierlichkeiten teilzunehmen. Es ist eine gute Zeit um mit Verwandten, Freunden, Lehrern, die bereits verstorben sind, Kontakt aufzunehmen. Dies ist auch der Hauptaspekt von Samhain, gemeinsam mit einem Lebewohl-sagen und Loslassen des Alten, das uns nicht mehr dient. Wer keine Zeremonie plant, kann diese(n) Tag(e) dazu nutzen, das Haus oder die Wohnung zu durchstreifen und alles rauszuwerfen, was nicht schön oder nützlich ist. Ebenso können wir uns nach dem Besinnen auf unsere Ernte bei den vorherigen beiden Festen jetzt darauf besinnen, was wir so NICHT mehr möchten, welche Ängste und Sorgen wir loslassen wollen und welche Aspekte unseres Lebens sich inzwischen überholt haben.



Sei dir bewusst, dass du mit dieser Zeremonie die Verbindung zu deinen Ahnen, den Verbündeten der Nicht Alltäglichen Wirklichkeit, den Spirits der Anderswelt stärken kannst und lade in Liebe und Freundschaft all jene ein, die deine Suche nach der Wahrheit teilen. Gedenke der Verstorbenen, die dir lieb und teuer sind.

Möge der Segen des Großen Geheimnisses immer mit euch sein!

Mögen eure Herzen, Augen und Ohren für die weise Begleitung eurer Ahnen offen sein!

Möge euch ein zauberhafter Abend bevorstehen.

Von Herzen, Jennie.



Das Ritual

Wenn es dunkel geworden ist, ziehe einen energetischen Kreis um dich (und deine Mitfeiernden) und deinen Altar.
Schreite 3 mal um deinen Platz und stelle dir, während du den Kreis abgehst, vor, wie das Licht durch deine Fußsohlen und die Handflächen in den Kreis hineingelenkt wird, bei jedem einzelnen Schritt. So schaffst du einen heiligen lichten Ort für dich.
Erstelle im NORDWESTEN ein Tor. (z.B. eine Öffnung im Kreis, sei auch hier wieder frei deinen eigenen Weg zu finden)
Verneige dich in jede Himmelsrichtung (sage gern etwas dazu, wenn dir danach ist).
Knie nieder und berühre mit der Stirn die Erde. Begrüße auch den Himmel über dir.
Lass dich ganz von dieser Kraft erfüllen.
Wende dich dem Feuer (Kerze) zu und begrüße die Kräfte des Rituals und den Geist des Ortes, an dem du dich befindest. An dieser Stelle kannst du Gott, die Göttin, Geistwesen, Engel, die Kräfte des Lichtes oder was immer dein Weltbild beinhaltet, anrufen. Heiße willkommen, was sich für dich authentisch anfühlt.
Wenn du magst, kannst du auch die große Inspiration einladen und dazu das "AWEN" singen.
Sitze mit deinem Gesicht zur Mitte hin und mit dem Tor zum Nordwesten in deinem Rücken. Meditiere nun über das, was du mit deinen Ahnen verbindest. Vielleicht helfen dir dazu diese Fragen:
Woher kommst du? Was ist deine Geschichte, deine Abstammung, vielleicht gar die Geschichte deiner Familie? Was ist deine Vergangenheit?
Versuche die Linie hinter dir zu fühlen. All jene Menschen, die auch alle zu einem Teil in dir stecken. Sie alle sind dein Erbe. Beachte dabei bitte auch, dass es sich nicht nur um genetische Ahnen handeln muss, sondern auch um jene, von denen du geistige Geschenke, Wissen und Fertigkeiten bekommen hast. Wenn du bereit bist, erhebe dich und wende dein Gesicht dem Tor zu.


 Begrüße die Ahnen in deinen Worten! (zum Beispiel: „Oh Ahnen, bekannte und unbekannte! Ahnen meines Körpers und auch meines Geistes. Ihr alle habt meinem Leben Form gegeben und mich zu dem gemacht, was und wer ich heute bin – körperlich, geistig, seelisch. Mütter, Väter, Großmütter und Großväter, Lehrer, Heiler, Ernährer, Wegweiser der Wege, die ich gehen soll und auch jener, die ich nicht gehen soll. In mir ist das Feuer, die Luft, die Erde und das Wasser von euch allen und euer Geist erfüllt mich. In dieser Nacht von Samhain spüre ich euch nah bei mir. Zu dieser zeitlosen Zeit rufe ich euch...“

Trommle oder rassle zur Begrüßung und visualisiere, wie sich das Tor vor dir öffnet.

Bereite in der Mitte nahe des Feuers deine Opfergaben vor. Etwas Brot für das Geschenk deines Körpers, etwas Wein für das Geschenk deines Herzens, etwas Salz für das Geschenk deines Geistes und etwas Honig für das Geschenk deines Willens.

Bringe diese Gaben dar und halte inne. Sei offen für eine Antwort auf deinen Ruf. Vielleicht spürst du den Kontakt zu einem deiner Vorfahren, vielleicht spürst du eine tiefe Verbundenheit, die du nicht mit Worten erklären könntest, vielleicht möchtest du einfach frei schauen, was du empfängst.
Wenn dieser Austausch abgeschlossen ist, bitte darum durch das Tor treten zu dürfen. Wende dein Gesicht wieder dem Nordwesten zu. Wenn die Antwort positiv ausfällt, trete durch das Tor und bringe dort alle deine Sorgen, Bedauern, tiefsten Wunden und Ängste vor. Schütte das schwarze Wasser deiner Seele aus, direkt hinein in die offenen Hände der Großen Göttin des Dunklen (Cerridwen, Cailleach, Hel, Holle, Hekate, Frau Percht/Frau Gode). Sie wird alles akzeptieren, was du bist und aufnehmen, was du loslassen möchtest. Vielleicht spürst du ihre Hände auf dir und ihre Empfangsbereitschaft um dich. Wenn du bereits bist, danke ihr und kehre in die Mitte zurück.

Segne nun für dich Brot und mit diesem deine Taten, Wein und mit diesem deine Gefühle, Salz und mit diesem deine Gedanken, Honig und mit diesem deine Wünsche. Innerhalb einer Gruppe kann einer dies für alle übernehmen und jeder kostet reihum ein Stück/einen Schluck.

Wenn du bereit bist, schließe das Tor wieder. (zum Beispiel: „Meine Ahnen, meine Freunde, meine Lieben, Begleiter der Nacht, ich danke euch für euren Besuch an meinem Feuer, in meinem Kreis, in meinem Leben. Ich danke euch für die Gaben, die ihr mir geschenkt habt, meinen Körper, meinen Geist, meinen Willen und mein Herz. Durch eure Gegenwart, wird mein Geist gesegnet. Bitte führt mich in diesem Leben und durch die Verantwortungen und Wegkreuzungen meiner Situation. Bitte kommt wieder, wenn ich euch rufe.“)
Nimm wahr, wie sich das Tor schließt und nimm für dich Abschied für jetzt. Danke den 4 Himmelsrichtungen, Mutter Erde und Vater Himmel für ihren Segen. Hebe nun den Kreis entgegen des Sonnenlaufes wieder auf.
Zum Abschluss der Zeremonie kannst du die Kerze löschen oder einen Schlussspruch sprechen. (zum Beispiel: „So wie der Glanz der Zeremonie verblasst, möge er in meinem Herzen als Licht verbleiben. Möge meine Erinnerung behalten, was Auge und Ohr gewannen. Diese Zeremonie ist nun für uns in der unsichtbaren Welt beendet und wird in der sichtbaren Welt mit einem gemeinsamen Mahl weitergehen.“)






*** Weitere Anregungen und Inspirationen zum Umgang mit den Ahnen finden sich in unserem Buch-CD-Set "Ahnenreise" (Jennie Appel & Dirk Grosser, Sept. 2012, Arun Verlag) ***

Montag, 17. September 2012

Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche "Alban Elfed" oder Mabon

21./22. September (nördliche Hemisphäre)
21./22. März (südliche Hemisphäre)
Tag und Nacht sind gleich lang... die Dunkelheit ist auf dem Vormarsch, das Licht zieht sich nun langsam zurück. 
Die Energie des Erntebeginns und Erntekreislaufes, die mit Lughnasadh begann, findet ihre Erfüllung zur Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche. Es ist also eine Zeit der Erfüllung und Zielerreichung. Schauen wir zurück auf das, was wir erreicht haben und die Erfahrung unseres Lebens. Lassen wir alle Sorgen los und erfreuen uns der Früchte unseres Lebens - egal in welchem Alter wir gerade sind! 
Für unsere Ahnen war diese Zeit der Höhepunkt ihrer Mühen und Arbeiten des Jahres. Sie holten die Feldfrüchte ein und wappneten sich für den Winter. Überall wurde das Schneiden der allerletzten Korngarbe mit großer Zeremonie begangen. Die letzte Korngarbe gilt als das Kind der Beltane Königin und ihres Gefährten des Frühjahres.


Man sagte, dass in der letzten Ähre inmitten eines stoppeligen Feldes der Geist des Korns seine Zuflucht findet. Daher schnitt man sie auch nicht leichtfertig ab, sondern nur in einem ehrenden, zeremoniellen Rahmen.


Wenn wir den Kreis des Jahres leben möchten, so können wir nun diese Zeit des Dankes, des Nachdenkens, des langsamen Nach-innen-wendens und des Ehrens der Natur feiern.
Wer dazu kein Ritual oder eine Zeremonie mit anderen planen möchte, kann auch allein zuhause oder mit dem Partner ganz achtsam und wunderbar sein kleines Ritual gestalten. Hier eignen sich besonders Körner, Nüsse, Samen, Früchte oder Rosinen und auch Blätter, um ein Mandala oder Naturbild zu legen. Dies dient nicht nur zu einer wunderschönen, bunten Dekoration, sondern kann eine Meditation anregen und den Geist auf den Gaben der Natur ruhen lassen. Ehre den Geist dieser Zeit, stimme dich ein und danke für alles, wofür du Dank empfindest.

Vorbereitungen für das Ritual
Es ist schön, wenn selbstgemachte Kekse, Marmelade, frisch gebackenes Brot oder Früchtekuchen und ähnliche selbst zubereitete Lebensmittel Teil des Rituales werden - so kann jeder Teilnehmer das beitragen, was er oder sie kann. Meistens entsteht eine bunte und reich gedeckte Tafel der Fülle.
Alles Folgende kann allein oder innerhalb einer Gruppe zelebriert werden. In der Gruppe entsteht hierdurch ein reger Austausch und ein tieferes Kennenlernen der anderen Menschen. So wird das Miteinander getragen und Geborgenheit entsteht.

Finde deine Symbole
Meditiere in den kommenden 3 Tagen über deine ganz eigenen Symbole, die Gegenstände, die die Ernte deines Lebens darstellen. 
Für die Erde und den Norden etwas, das dir Unterstützung und/oder Trost gegeben hat, deinen Körper pflegte und dein materielles Leben erblühen ließ.
Für das Wasser und den Westen etwas, das deinem Herzen Unterstützung gegeben hat.
Für die Luft und den Osten etwas, das für deine Ideen, deine Gedanken, deine Träume und Visionen steht, die dich am meisten inspiriert und interessiert haben. Vielleicht hast du selbst ein Konzept für etwas erstellt oder planst es und kannst dies symbolisieren.
Für das Feuer und den Süden etwas, das deine Leidenschaften stark genährt hat. Ein kreatives Projekt, ein Wunsch, dein Lebenspartner.
Du benötigst außerdem einen Korb, in dem all diese Symbole Platz finden können (gern auch einen selbst geflochtenen), eine Kerze und dein Tagebuch (wenn vorhanden).
Du kannst auch zusätzlich in alle Himmelsrichtungen eine Kerze stellen.

Das Ritual

Beginne wie zu Lughnasadh mit einer friedvollen Einstimmung, damit sich ein jeder öffnen und den anderen anvertrauen kann.

Halte einen Moment inne, lasse alle Alltagssorgen und Gedanken zurück und entspanne dich.
Fühle die Erde unter dir und den Himmel über dir, konzentriere dich auf deine Mitte.
Ziehe einen energetischen Kreis um dich und den Ort deiner Feier.
Beginne im Westen und bewege dich im Sonnenlauf 3 Mal um den Platz. Stelle dir vor, wie das Licht durch deine Fußsohlen und die Handflächen hineingelenkt wird, bei jedem einzelnen Schritt. So schaffst du einen lichten, heiligen Ort für dich.
Vervollständige den Kreis und bleibe dort im Westen stehen, wende dein Gesicht dem Inneren des Kreises zu.
Bitte den Geist des Ortes um Segen, Führung und Inspiration für diese Zeremonie.
Begrüße die 4 Himmelsrichtungen, Mutter Erde und Vater Sonne in deinen, aus dem Herzen kommenden Worten.
Nimm dir ein paar Minuten in Stille Zeit, um über den Frieden zu meditieren und in dir selbst Frieden zu fühlen.



Ob du nun einen Gott, die große Göttin, den Großen Geist oder die Natur verehren oder anrufen magst - stimme dich innerlich darauf ein.
Wenn du magst, kannst du ein druidisches Gebet für diese Zeremonie sprechen:

"Gewähre uns (oh Großes Geheimnis)
deinen Schutz
und im Schutz Stärke
und in der Stärke Verstehen
und im Verstehen Wissen
und im Wissen das Wissen um Gerechtigkeit
und im Wissen um Gerechtigkeit die Liebe zu dieser
und in der Liebe zu dieser, die Liebe zu allem Lebenden
und in der Liebe zu allem Lebenden die Liebe zum Großen Geheimnis und allem Guten."

Wenn ihr eine Gruppe seid, so chantet stehend in einem Kreis mehrere tiefe, volltönende AWEN*, die in jedem selbst entstehen und daher nicht gleichzeitig ertönen müssen. Irgendwann werdet ihr ganz organisch leiser werden.



* "AWEN" ist der Ruf nach und die Bitte um Inspiration, die in den Körper kommen und diesen erfüllen möge, um voller Kraft seinen ureigenen Weg zu gehen und die richtigen Schritte zur rechten Zeit erkennen und gehen zu können.


"So wie die Erde ihre Ernte trägt, so trägt auch mein Leben Früchte."
Meditiere über die Ernte deines Lebens
Wenn du bereit bist, beginne mit dem Gegenstand oder deinem Symbol für den Norden und die Erde. Betrachte diesen oder hebe ihn hoch, meditiere über ihn, spüre ihn.
Innerhalb einer Gruppe kann danach auch laut ausgesprochen werden, was immer man dazu teilen möchte. Dies ist ein sehr verbindender und öffnender Akt, der Geborgenheit und Verständnis schafft - innerhalb der kleinen Gruppe und letztlich innerhalb der Welt :-)
Fahre in gleicher Weise mit dem Gegenstand des Südens fort.
Des Westens.
Des Ostens.

Lege all deine symbolischen Gegenstände in deinen Korb und bedanke dich dafür.
In deiner Weise!
Bedanke dich vielleicht für alles, was deine körperliche Existenz unterstützte und erhalten hat, für alles, was deine Leidenschaften nährte und deine Wünsche erweckte, für all die Menschen, die dein Herz berührt haben und dein Leben bereichern, für alles, was deinen Geist inspiriert und stimuliert hat.
In einer Gruppe kommt nun einer nach dem anderen an die Reihe und alle schenken jedem Einzelnen volle Aufmerksamkeit und Teilhabe.

Ein jeder darf um BALANCE in seinem Leben bitten oder für diese danken. Heute ist der Tag und die Nacht gleich lang und in absoluter Balance. Dieses Lebensgefühl wird heute ganz natürlich getragen.

Wenn du magst, sage in deinen Worten, dass du den 4 Elementen und dem Geist des immerwährenden Wandels dankst. Dem Geist allen Lebens, das wächst, stirbt und wiedergeboren wird.
Denn von deiner Geburt bis zu deinem Tode sind all deine Tage vom Geist des Wandels erfüllt!
Oder bitte um das Vertrauen darin, wenn du es gerade nicht in dir spüren kannst.

Meditiere noch einen Moment über dein Vertrauen ins Leben und wie reich und bunt es bereits ist, wie wunderbar deine Ernte ist, wieviel Fülle dein Leben innehat. 

Stelle dann einen Teller mit Essen und Gaben zur Ehrerbietung an die Ahnen hinaus oder auf einen freien Platz am Tisch, wenn ihr drinnen feiert. Es ist eine gute Zeit, sich seiner Ahnen zu erinnern und sie zu diesem fröhlichen Dankesfest einzuladen. Du kannst auch ein Tellerchen mit Gaben für die guten Geister auf die Türschwelle oder das Fensterbrett stellen und sie um eine reiche Ernte und ein erfülltes Leben im kommenden Jahr bitten.

Wenn du soweit bist, danke dem Gott des Ortes und den Himmelsrichtungen und schließe das Tor zur Anderswelt wieder, indem du den Kreis 3x in die entgegengesetzte Richtung abgehst.
Damit kann die Zeremonie in dieser Welt erst richtig beginnen: tanzend, singend, voller Freude und Dankbarkeit feiernd. Und vor allem: essend! Lasst es euch all die reichen Gaben der Erde schmecken!

Innerhalb der Zeremonie können selbstverständlich auch Kräuter, die gerade geerntet wurden oder die du räuchern magst, ihren Platz finden. Oder das oben genannte Mandala dekoriert und später aufgegessen werden. Finde ganz frei deinen Umgang damit. 



Assoziationen
Balance, Dankbarkeit, Erfüllung, Ernte, Vervollständigung, Zielerreichung, Abschneiden, Umwandlung, Blau, Gold, Met, Wein

An dieser Stelle sei all denen, die sich für druidische Inspirationen zu den Hohen Festen und einen fundierteren Hintergrund interessieren, der 3-jährige Kurs des OBOD (Order of Bards, Ovates and Druids) unter der Leitung von Philip Carr-Gomm empfohlen, der dieses Ritual stark inspiriert hat. Nähere Infos unter: www.druidry.org oder www.druiden.info