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Samstag, 6. Februar 2016

Sehnsüchte, Essen und Gelüste... wie können wir uns und unseren Körper wieder ganz natürlich annehmen?

Habt ihr euch auch schon einmal gefragt, warum ihr (weiter)esst, wenn ihr schon satt seid? Und warum Sehnsüchte aller Art oftmals mit Essen kompensiert werden, statt sie einfach zu leben?
Für alle, die ihre Gefühle und Gelüste in Einklang bringen und die Verbindung der körperlichen zur physischen Ebene hierbei nutzen möchten, empfehle ich euch das Buch "Frauen Essen Sehnsüchte" von Alexandra Jamieson. Sie schreibt klar und deutlich, frech, äußerst informativ und zum Nachdenken anregend - und ihre Übungen oder Impulse führen zu recht erstaunlichen und überraschenden Erkenntnisse, wenn wir uns darauf einlassen.


"Wenn wir es schaffen, mehr Freude und Vergnügen in unseren Tag einzubauen, 
sei dieses Vergnügen nun emotional, physisch oder auch nur imaginiert, 
dann verlieren die Essgelüste ihre Macht über uns." 
Alexandra Jamieson




Und allen, die sich näher mit diesen Themen befassen möchten (oder dies bereits tun), empfehle ich den 2. Online-Event "Self-Care und Abnehmen" von Dr. Jessica Lütge. Vom 8.-12. Februar werden täglich wertvolle Tipps von Experten freigeschaltet - alles gratis :-) 
Und 3 Tipps kommen auch von mir. 
Danke an Dr. Jessica Lütge für dieses tolle Event! 


Nach dem Online-Event bleiben die Tipps weiterhin sichtbar und können gelesen werden. 
Hier geht es zu meinen 3 Tipps

Sonntag, 6. Dezember 2015

Gastartikel von Anne-Mareike und Wibke-Martina Schultz über Meerjungfrauen und Schnee

Während meiner Zeit in Thüringen habe ich ganz unerwartet 9 Tage lang Schnee erleben dürfen und muss zugeben, dass die Weihnachtsstimmung so ein wenig leichter aufkommt ;-) Die Tannen rings um Themar lagen morgens im grau-weißen Nebel und die Wipfel waren schneeweiß... jeden Morgen ein ganz verwunschenes Bild und eine stille Zeit. Genau dann ist es passend, eine Legende der Inuit mit euch zu teilen, die zwei liebe Kolleginnen aus Neumünster aufgeschrieben haben - danke an Anne-Mareike und Wibke-Martina fürs Teilen!
Euch allen einen wunderbaren 2. Advent mit dieser Geschichte!


Meerjungfrauen und Schnee
Hier oben im Norden stürmt es schon, fast alle Blätter wurden von den Bäumen gerüttelt, die Dunkelheit nimmt einen Großteil des Tages ein und doch gibt es auch an solchen Tagen den Moment an dem wir an die Meerjungfrauen denken. Denn oft werden die Meerjungfrauen und das Meer mit der Sonne, Sommer und Urlaub verbunden, da wir jedoch einen Katzensprung vom Meer entfernt leben, wissen wir, dass die Meerjungfrauen uns Geborgenheit, Licht und Angekommensein in dieser Jahreszeit schenken können. Geschichten, Legenden und Mythen um das Volk das im Meer lebt, gibt es wirklich an jeder Stelle dieses wunderschönen blauen Planeten und auch in Landstrichen, an denen das Eis, Schnee und die raue See sehr prägend sind.

Eine der bekanntesten und auch vielfältigsten Geschichte gibt es über die Meeresgöttin der Inuit Sedna, die auch als Herrin der Tiefe oder auch Königin der Tiefe, aber auch Göttin der Stürme und aller Meeresgeschöpfe verehrt wird. Sie wird auch als Königin der Narwale gezeichnet. Egal, welche Variante man liest oder hört, man sollte darauf gefasst sein, dass sie immer etwas traurig und unschön ist. Dieses Märchen schenkt viele mögliche Interpretationen und reichlich lehrreiches.



Der Sage nach war Sedna wunderschön und liebreizend, aber sie war auch unglücklich verheiratet mit einem Mann, der sich in einen Raben verwandeln konnte. Sie flehte ihren Vater an sie zu retten und nach Hause zu bringen, welches er auch tun wollte. Leider bemerkte der Rabe ihre Flucht und beschwor mit seinen Flügeln einen schweren Sturm hervor. Gefangen in dem Sturm drohte dem Vater und Sedna die Gefahr über Bord zu gehen und zu ertrinken, somit ließ sich Sedna ins eisige Wasser sinken und hielt sich an der Kajakwand fest, um nicht unterzugehen. Die gefrorenen Finger der Hände von Sedna zersplitterten und verwandelten sich durch den Zauber des Rabens in Robben, Wale, Delfine und vielen anderen Meereswesen. Sie sank auf den Boden des Ozeans, um hier die Transformation zu einer großen Göttin zu erleben. Es wird berichtet, dass ihre Finger bis heute aus den wundervollen Tiere der Meere besteht, ihre Haare wild sind und ihre Beine sollen sich in einen wundervoll schimmernden Meerjungfrauenschwanz verwandelt haben. Sie liebt es wenn ihr die Haare gekämmt und geflochten werden und sie erlaubt den Menschen, sich von dem Reichtum des Meeres zu ernähren.

Oft hat man das Gefühl: „Oh, das ist aber eine grausame Geschichte.“ Oder „Oh, das ist aber traurig.“ Viele der Meerjungfrauen Geschichten haben kein klassisches Happy End und doch fühlen wir uns von ihnen angezogen, denn wir uns diese wundervollen Lichtwesen genau ansehen, können wir erkenne, dass sie uns mehr als ein „schnödes“ Happy End schenken.

Sedna lebt im Einklang mit der Natur, sie liebt die Wesen ihrer Welt und sie wird von den Wesen geliebt. Sie schenkt Nahrung, Fruchtbarkeit, aber auch zeigt Grenzen auf. Sie ist Göttin und eine liebende Freundin, die alles gibt, jedoch erinnert sie daran zu respektieren, einmal sie, aber auch diese wundervollen Planeten und ihre Wesen und vor allem sollte ein jeder Respekt vor uns selbst haben und unsere eignen Grenzen wahren. Sie möchte einen jeden dabei unterstützen, sich seine Grenzen zu setzen und diese auch zu wahren.

Sedna lebt auf dem Grund eines eiskalten Meeres, sie lebt in der Tiefe, aber sie hat auch ihre eigene Tiefe erkannt und ruht in Ausgeglichenheit, Liebe und Fülle in sich. Im Kontakt mit ihr können wir in unsere eigenen Tiefen sinken, sie lässt dich deinen tiefen, verborgenden und doch zärtlichen Klang deiner Seele hören und sie hilft dich von dem Mantel der Trauer und Schwere zu befreien. Lass dich von ihr in den Wellen wiegen, erlebe wie dich ein Kokon von Licht und Zärtlichkeit einhüllt, löse die Sehnsucht aus deinem Herzen und spüre, dass alles in dir liegt. Sie unterstützt dich, das Licht der Liebe in dir leuchten zu lassen. Sie beschützt die einzigartig der Meere, ihrer Bewohner, aber auch deine eigene.

Auch wenn es windet, schneit und dunkel ist, erinnere dich daran, dass dir sowohl die Meerjungfrauen Geschichten als auch dein inneres Meerwesen bestätigen: „Du bist mit allem versorgt.“

Es gibt viele Kleinigkeiten in diesen Geschichten zu entdecken und auch oft in Märchen die wir glauben genau zu kennen. Oft hören wir auch, dass das Märchen die „kleine Meerjungfrau“ ein so trauriges Ende nimmt, denn in der Erinnerung endet das Märchen oft, indem sich die kleine Meerjungfrau in Meeresschaum verwandelt und nicht zu ihrer Familie zurückkehren kann, jedoch starb die Meerjungfrau nicht. Die Meerjungfrau Verwandelte sich in einen Luftgeist und ihr wurde die Chance gegeben, als unsterbliche Seele gute Werke zu tun und am Glück der Menschen teilzuhaben.

Es ist eine eindrucksvolle Vorstellung, wie sich die kleine Meerjungfrau mit der ganzen Welt verbunden hat, indem sie sich als Schaumkrone an Land tragen ließ und von hier aus als kondensierter Regentropfen die Welt mit ihrem Wesen nährte. Die Erinnerungen und Erfahrungen auf ihren Reisen in einem Regentropfen um die Welt geben die Meerjungfrauen an uns weiter. So steckt in jedem von uns ein Teil des tiefen Meerjungfrauenwissens.

Wir wünschen euch von Herzen eine lichtvolle Zeit und möge trotz Dunkelheit im Außen euer Licht strahlen.

Eure Wibke-Martina und Anne-Mareike Schultz







Mehr Meerjungfrauen-Sagen und reichlich Tipps und Übungen, um z. B. den eigenen Körper und seine Weiblichkeit zu wertschätzen, findet ihr in dem Büchlein der beiden Autorinnen "Meerjungfrauen: Geschichten und Traumreisen mit den Töchtern des Poseidon" (Schirner Verlag, Mai 2014).

Dienstag, 11. August 2015

12 Monate Dankbarkeit - August

Am 9. August wurde ein wunderschönes Despacho in Österreich abgehalten und Hans-Martin und ich hatten die große Freude, dass unsere Leserin und Kollegin Sigrid dieses Erlebnis mit uns geteilt hat! 
Mit ihrer Erlaubnis teile ich dies nun mit euch allen, weil die Bilder so herrlich den Zauber und die Liebe dokumentieren, die in diesem Fest mit den Spirits stecken und auch die Reise, die das Bündel mitunter antreten kann...
Die Bildunterschriften, die ich gewählt habe, helfen hoffentlich auch all denen, die noch nie etwas von einem Despacho gehört haben. Ansonsten lasst einfach Sigrids Bilder für sich sprechen:

Der Platz
Die Stimmung am Morgen



Die Apus, das Weibliche und das Männliche...
Das Despacho - ein "liebevoll gedeckter Tisch"
Das Bündel - reisefertig...

Loslassen
Vertrauen



Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für das wunderbare Buch und die CD. Ich bin dadurch wieder einen kleinen Schritt weiter gekommen auf meiner Reise.
Im Anhang findet ihr mein Despacho. Ich habe es heute früh gemacht und es war eine wunderbare Stimmung. Den Platz mag ich gerne, weil er ein bisschen wie ein Hain angelegt ist. Gleich daneben gibt es die Liesing, ein kleiner Bach im Süden von Wien.
Es war eine ehrenvolle Arbeit, mit viel Liebe und Freude habe ich alle eingeladen an meinem Fest teilzunehmen.
Tatsächlich war ich erstaunt, dass das Loslassen doch mit Wehmut und ein bisschen Traurigkeit verbunden war - einfach weil ich es so schön fand.

Hier also ein paar Eindrücke von meinem heutigen Morgen.

Ich wünsche euch einen herrlichen Rest-Sonntag.

Munay Sonqo
Sigrid



Sigrid Simml
Dipl. Lebens- und Sozialberaterin Familien- und Organisationsaufstellerin Schamanische Wegbegleiterin
0699 1000 93 45 sigrid.simml@chello.at 



Und wer jetzt neugierig geworden ist, was es mit all dem auf sich hat oder wie man ein solches Despacho für sich und sein Leben feiern und nutzen kann, der findet die komplette Ritualerklärung und -anleitung in unserem gemeinsamen Buch "Das spirituelle Wissen der Inkas". Wir haben uns achtsam darum bemüht, dass alle Schritte einfach und klar beschrieben sind, so dass ihr direkt den Tisch decken könnt!

Ich danke dir, liebe Sigrid, dass du dieses persönliche und berührende Ritual mit uns allen teilst! Danke für die schönen Bilder und dein Sein in dieser Welt!
Ich danke auch dir, lieber Hans-Martin... wieder und wieder... für unser gelungenes Tawantin und die vielen gemeinsamen Lacher, Anekdoten und Austauschmomente.

Und ich danke heute euch allen, die ihr diesen Blog lest und auch unsere Bücher - ohne euch würde es das alles ja gar nicht geben! DANKE!

Freitag, 8. Mai 2015

Direkte Hilfe in den Tälern des Himalayas!

Chumba Lama mit den Kindern in Sipchet, die nun eine Schule haben
Nachdem ich das tolle Buch "Atem-Yoga" von Ute und Chumba Lama gelesen hatte, habe ich kurz mit Ute Kontakt aufgenommen und dabei von ganz wundervollen Projekten erfahren, die die beiden gemeinsam organisieren.
Ich möchte heute hier die berührenden Bilder vom Bau einer Schule teilen - und gerade im Zuge des Erdbebens in Nepal und eines aktuellen Artikels über den undurchsichtigen Lauf der Spenden (Spiegel Nr. 19, erschienen am 2.5.) auf die Projekte der beiden aufmerksam machen. Denn Spenden kommen hier DIREKT an! 
Hier können Sie spenden & sehen noch mehr Infos

In den Tälern des Himalayas ist bis jetzt noch kaum Hilfe angekommen. Ganze Dörfer liegen auch dort in Trümmern. Chumba Lama wird im Juni in sein Heimattal hoch gehen um Hilfe vor Ort zu leisten. Er hat dort oben schon mit einfachsten finanziellen Mitteln drei Schulen und diverse andere Hilfsprojekte erfolgreich ins Leben rufen können ...

Chumba Lama fliegt also schon sehr bald in seine Heimat und hilft direkt vor Ort mit den Spenden und natürlich auch ganz tatkräftig - so weiß man, wofür das gespendete Geld verwendet wird und kann an Fotos wie diesen erkennen, welche Freude dadurch zu den dort lebenden Menschen gebracht wird! Das ist so viel mehr als "nur" Geld! 
Sehen Sie selbst:

Handwerker beim Schulbau

...nur wenige Werkzeuge standen zur Verfügung! Und doch...
Der Bau schreitet voran

fröhliche Unterstützer vor Ort

Es ist vollbracht!



Sonntag, 3. Mai 2015

12 Monate Dankbarkeit - Mai



Immer wieder begegnen uns Menschen in unserem Leben, die uns inspirieren, uns etwas Schönes beibringen, uns ein Lächeln auf unser Gesicht zaubern. Für jeden dieser Augenblicke können wir dankbar sein und uns gemeinsam freuen.
Ich hatte das Glück in einem Thai-Yoga-Kurs gleich mehrere solcher Menschen zu treffen, von denen ich hier einfach mal 2 vorstellen möchte. Zum einen den Kursleiter und Ausbilder Tobias Frank, der mit seiner achtsamen, organisierten und liebevollen Art die Energien im Kurs super gehalten hat und uns allen wunderbare Tricks und Kniffs beibrachte, die wir direkt zuhause anwenden können. Einen tollen Kurs findet ihr zum Beispiel hier: Nackenschmerzen Goodbye.
Zum anderen eine Teilnehmerin, die mir in der Mittagspause ganz viele bezaubernde Bilder ihrer liebevollen Kunst zeigte und mit so viel Herz von diesen Arbeiten und ihren Workshops sprach, dass ich hier unbedingt auf Sie und Ihre Arbeit hinweisen möchte.
Wer für seine Kinder deren Schutzengel, Krafttier oder ein begleitendes Wesen anfertigen lassen möchte, wäre bei Eva-Maria Mönkemöller in den allerbesten Händen. Viele Kinder, die unser Buch "Du bist nie allein!" oder die dazugehörigen CDs lesen/hören, erleben mit ihren Helfern in der Anderswelt ganz berührende Reisen und zeichnen die Wesen auch gern. Ich bin sicher, dass Eva-Maria aus dieser Zeichnung ein Wesen anfertigen kann und dies eine wundervolle Überraschung für ihre Liebsten wäre.
Wenn Sie mit Ihren Kindern selbst meditieren und danach alle zusammen basteln möchten, so ist auch dies in einem gemütlichen Rahmen möglich - wenden Sie sich hierzu gern direkt an Eva-Maria Mönkemöller unter seraphina.art@web.de oder telefonisch unter 02872-932627.
Zum Anschauen und "verlieben" hier ein paar Bilder:

Rotkäppchen und der Wolf
die Prinzessin und der Froschkönig




 

Donnerstag, 26. März 2015

Schamanische Seelenteilrückholung und Hochsensibilität

Copyright: Teutoburger Forum, Petra Jastro

Unter folgendem Link finden Sie das komplette Magazin MEILE, Ausgabe Nr. 99, mit einigen anderen spannenden Artikeln:
http://issuu.com/www.teutoburger-forum.de/docs/m99


Für eine bessere Lesbarkeit, hier noch einmal der Artikel in Textform:

Die Kraft der Erde für Hochsensible
Schamanische Seelenteilrückholung und Hochsensibilität

Eine überfüllte S-Bahn, Gesprächsfetzen und mp3-Gezischel, dann ein Großraumbüro mit Kollegen, die ihre Emotionen ungefiltert herausposaunen, ständigem Klicken von unzähligen Tastaturen und einer To-Do-Liste, die kein Ende nimmt. Abends dann in der S-Bahn zurück, genervte Blicke und Eile überall, gefolgt von den Anforderungen, die die Familie stellt. Für viele Menschen sieht so der Alltag aus – und die meisten kommen auch mehr oder weniger gut damit zurecht. Doch es gibt unter ihnen auch Menschen, denen all diese Einflüsse, welchen sie täglich ausgesetzt sind – Geräusche, Gerüche, grelle Lichter, fremde Emotionen, Stress und Aufregung – einfach zu viel sind. Während die einen Menschen über funktionierende Filter verfügen, die ihr Innenleben vor dem Lärm der Welt schützen, können andere diesen nicht einfach an sich abprallen lassen. Diese besondere Empfänglichkeit, die sich in einem sehr hohen Einfühlungsvermögen auch sehr positiv äußert, führt nicht selten zu einem gewissen Leidensdruck und wird als Hochsensibilität bezeichnet. 


Obwohl bereits C.G. Jung das Phänomen der Hochsensibilität erkannte, wird dies erst seit 1999 intensiver erforscht und stößt in jüngster Zeit – aufgrund der vielen Menschen, die die Folgen einer erhöhen Sensitivität beklagen – auf immer größeres Interesse. 
Hochsensible haben aufgrund der physiologischen „Disposition“ des Nervensystems eine höhere Empfänglichkeit für äußere Reize wie z.B. Geräusche und Gerüche und für innere Reize wie Stimmungen, Gefühle anderer, Erinnerungen und intuitive Ahnungen. Da jeder Sinneseindruck stärker und detaillierter wahrgenommen werden kann, sind Hochsensible oft damit beschäftigt, sich vor Reizüberflutung zu schützen, sich zurückzuziehen oder sich anzupassen. Die hohe Informationsdichte, die das Gehirn zu bewältigen hat, kann zu emotionaler Instabilität, Überforderung und starken Stresssymptomen führen. Obwohl Hochsensible über ein reiches inneres Potenzial verfügen, können sie dies oftmals nicht voll in ihr Leben integrieren und werden häufig als „seltsam“, überempfindlich, dünnhäutiger oder langsamer als andere wahrgenommen.
Während der eine Mensch also die überfüllte S-Bahn mit stoischer Gelassenheit erträgt, kann sie sich für den Hochsensiblen subjektiv wie ein „Dauerangriff“ präsentieren. Das gleiche gilt für die Emotionen anderer Menschen: z.B. der Trauer einer Freundin, die ein Hochsensibler im wahrsten Sinne des Wortes miterleidet und teilweise nicht von den eigenen Gefühlen abgrenzen kann. 
Ist solch ein Mensch einem traumatischen Erlebnis ausgesetzt, Emotionen, die ihn wirklich völlig überwältigen, kann es sein, dass der empfindsamen Innenwelt nur ein Ausweg bleibt: der verletzte Anteil wird abgespalten, so dass zumindest diese Emotionen nicht mehr erlebt werden müssen. Der Mensch wirkt dann oft wie zersplittert oder agiert fahrig.
Schamanische Traditionen kennen seit Tausenden von Jahren solche Zustände, denen gerade Hochsensible oft ausgesetzt sind, und können hier Aufschluss über die Befindlichkeit des Menschen geben. Dies ist einer der Gründe, warum schamanische Arbeit für hochsensible Menschen ein so wertvolles Werkzeug sein kann. Es ist leicht vorstellbar, dass Menschen mit einer Feinwahrnehmung psychosozialer Geschehnisse (Befindlichkeiten, Stimmungen, Emotionen anderer Menschen), einer detailreicheren Wahrnehmung und u.a. auch damit einhergehender erhöhter Schmerzempfindlichkeit bereits in der Kindheit (traumatische) Momente der Reizüberflutung erleben. 

Aus schamanischer Sicht führen einschneidende, traumatische Erlebnisse zum Verlust von Seelenteilen. Um das Trauma, den Schock als gesamtes Wesen zu überleben, begeben sich Teile der Seele an einen sicheren Ort, an dem ihn niemand mehr verletzen kann. Auf diese Art einen Teil des Schmerzes zu verschieben hilft, das Trauma, die Demütigung oder die Angst zu überstehen. Es handelt sich dabei um einen brillanten Überlebensmechanismus, der uns davor schützt, bei entsprechenden Erlebnissen gänzlich innerlich zu zerbrechen. So geht nur ein Teil von uns, damit wir weiterhin in der Welt zurechtkommen können. Diese Orte können mithilfe einer schamanischen Reise aufgesucht werden.

Die moderne Psychologie erkennt an, dass Teile des Selbst abgetrennt werden können und spricht hier von Dissoziation („Abtrennung“), jedoch weniger davon, was dissoziiert – an dieser Stelle sprechen die Schamanen von der Seele, der Lebenskraft oder der Essenz –, und beziehen damit auch den energetischen, spirituellen Aspekt mit ein. Eine tiefenpsychologische Analyse kann uns helfen, das Geschehene zu verstehen, doch ein Gefühl des Getrenntseins oder der Unvollständigkeit bleibt oft weiterhin bestehen. Gerade Hochsensible Menschen erleben häufig einen langen emotionalen Nachklang des Erlebten, der ihnen regelrecht „in den Knochen steckt“.

Grundsätzlich kann alles, was einen Schock verursacht, zum Aufspalten der Seele führen. Unfälle, Überfälle bzw. Gewalterfahrungen, Missbrauch in jeglicher Form, Trennungen (Gefühl, als sei ein Teil, z.B. das Herz, noch beim Ex-Partner) und zerrüttete Familienverhältnisse, schwere Operationen oder der Tod einer nahestehenden Person (»Es ist, als sei auch ein Teil von mir gestorben.«). Es können auch Emotionen der Kindheit sein, das Gefühl, verlassen oder nicht geliebt zu werden. 
Während einer schamanischen Reise spürt der Schamane verlorene Seelenanteile auf, tritt mit ihnen in Kontakt und vereint sie wieder mit dem Klienten. Da ein solcher Seelenanteil nicht nur den Schmerz der damaligen Situation auf sich nimmt, sondern oftmals auch Charaktereigenschaften, Talente und Fähigkeiten in sich verschließt, können Schamanen oftmals auch von diesen Gaben berichten, die nun mit dem Seelenanteil zurückgekehrt sind. Viele Hochsensible fühlen sich ohnehin aufgrund der erhöhten Sensibilität wie Außenseiter in der Gesellschaft und leiden darunter sehr. Dieser ganzheitliche Ansatz hilft ihnen, Teile ihrer Lebensgeschichte aus der Tiefe ihrer Seele heraus zu verstehen und anzunehmen, ihre Seelenanteile willkommen zu heißen – und damit letztlich auch sich selbst. Als zutiefst naturverbundene Spiritualität hilft schamanisches Wirken den sensiblen Menschen auch mit unterstützenden Übungen und Techniken, die nachhaltig erdend wirken und damit die Basis legen, sich in der Welt verwurzelt und geborgen zu fühlen. In Zeiten von starken Reizüberflutungen ist es mit zunehmender Übung immer leichter, sich zu erden und dem zarten Nervensystem Ruhe zu schenken. Ein „Nestbau für die Seele“ ist nach einer Seelenteilrückholung eine wundervolle Möglichkeit, sich intensiver mit den eigenen Gaben und Fähigkeiten zu beschäftigen und wird insbesondere hochsensiblen Menschen dabei helfen, ihre viel zu oft als „Fluch“ empfundene Gabe schätzen zu lernen und zu umarmen. Diese Nachsorge ist oftmals genau das, das sensiblen Menschen besonders in der Zeit des Heranwachsens in einer lauten Welt gefehlt hat: liebevolle Zuwendung und Geborgenheit. In einem achtsam gestalteten Nest und tief verwurzelt mit der Erde kann ein hochsensibles Wesen entspannt durchatmen und seinen überaktiven Sinnen eine erholsame Pause schenken.
Auf diese Weise wird die herausfordernde und mitunter eher leidbringende Seite der Hochsensibilität zumindest abgemildert, während die grundsätzliche Empfindsamkeit weiterhin als Gabe verstanden wird, die in dieser Welt wunderbare Dienste leisten kann. Eine Gabe, die anderen Menschen hilfreich zur Seite stehen kann, indem sie mitfühlt – und nicht immer mitleiden muss.

© Jennie Appel


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Dienstag, 3. März 2015

12 Monate Dankbarkeit - März

Kannst du tief im Herzen Dankbarkeit dafür empfinden, dass du so bist, wie du bist?
Kannst du dir selbst dafür danken, wie sich dein Wesen im Laufe des Lebens bis zum heutigen entwickelt hat?
Kannst du deinen Eltern dafür danken, dass sie dir das Leben geschenkt haben?

Diese Fragen eignen sich ganz besonders für den Monat, in dem wir geboren wurden. Ohne unsere Eltern, ohne unsere Mutter, die uns monatelang das "erste Zuhause" war und uns schließlich geboren hat, würde es uns in dieser Form nicht auf der Welt geben.
Vielleicht fällt es uns nicht immer leicht, dies auch wirklich von Herzen zu empfinden, weil es in unserer Familie Herausforderungen oder gar Brüche gegeben hat - doch es ist wichtig, das wir unseren Eltern und Ahnen dafür danken können, dass sie das Geschenk des Lebens an uns weitergereicht haben. Dieses Geschenk anzunehmen heißt, sein Leben voll und ganz zu leben, es auszukosten und "ganz du selbst zu sein" - kannst du dieses Geschenk noch mehr annehmen? 
Einer meiner Lehrer sagte mir, es sei der größte Ausdruck von Dankbarkeit für das eigene Leben, wenn wir es wirklich leben. Es würdigt nicht nur uns selbst und unsere ureigene Seelenkraft, sondern auch unsere Ahnen und all das, was sie auf sich genommen haben, bis es zu unserer Geburt kommen konnte.
Gehe auf deine persönliche Ahnenreise...
Es setzt unglaubliche Kraft frei, wenn wir uns mit unserer Herkunft aussöhnen und ich kann nur jeden dazu ermutigen, dies zu tun. Wir werden frei für unseren ureigenen Weg und können fliegen - auch oder gerade wenn wir Wurzeln haben. 

Samstag, 14. Februar 2015

Danke an die "Stein-Leute"

Es heißt, die Steine sind unsere ältesten Verwandten.
Die Natives sprechen von Pflanzen-Leuten und Stein-Leuten und drücken damit aus, wie sehr wir alle miteinander verbunden sind.
Für mich sind Steine ganz besondere Gefährten, die einen wichtigen Teil der schamanischen Arbeit übernehmen - sie tragen für die Zeit der Sitzung das Thema eines Klienten und sind für mich dadurch eine Art "Arbeitskollege" und auch eine Art "Navi", das mir den Weg zeigt.
Ich bin dankbar dafür, dass sich immer genau dann ein Stein in der Nähe findet, wenn es einen benötigt. Und ich bin sehr dankbar dafür, dass ich diese Arbeit ausüben darf.
Aus diesem Grunde gibt es heute eine Liebeserklärung an die wegweisende Kraft der Steine in Form eines Gedichts von Joseph Bruchac (Stamm der Abenaki):


Als ich die erste Karotte dieses Sommers aus der Erde zog,
war ein Stein im Wurzelhaar gefangen
wie eine Münze in einer Faust.

Die ältesten Bewohner dieses Hügels,
länge bevor mein Fuß ihn betrat,
lasen ihr Geschick aus der Gestalt von Steinen.

Jeder Stein trug ein Muster,
eine Wegkarte dieses Landes;
wer sie deuten konnte,
den führte sie an sein Ziel.

Ich passte meine Handfläche
der Form des Steines an,
suchte nach der Skizze eines unsichtbaren Pfades,
einer Straße, wie sie die Flügel des Rotschwanzfalken
bisweilen über den Himmel ziehen.

Ich hielt den Stein, bis ich spürte,
wie mein Herz in seinem Rhythmus zu schlagen begann,
dann vergrub ich ihn wieder, unsicher
ob ich schon bereit war,
den Weg zu betreten, den er mir wies.

- Joseph Bruchac -




Ich danke den Steinen für die Zusammenarbeit.
Ich danke den Steinen für die vielen wegweisenden Zeichen, die ich schon erhalten durfte.

Dienstag, 10. Februar 2015

12 Monate Dankbarkeit - Februar

Alle spirituellen Traditionen betonen, dass die Liebe die stärkste Kraft ist. Wie bewusst erfahren wir diese universelle Wahrheit gerade in unserem Leben?
In wenigen Tagen ist Valentinstag und mit ihm kommt die kollektive Gelegenheit kurz innezuhalten und nachzuspüren, wen oder was wir lieben.
Der Februar ist damit ein ganz wunderbarer Monat, um sich zu fragen "Was berührt mein Herz?" und wir werden oft schon ab Mitte Januar ganz gratis mit allerlei Werbung zum Valentinstag und den dazugehörigen Herzen immer wieder daran erinnert, wie durch ein nützliches Post-it. Ob uns dieser Tag irgendetwas bedeutet und wir ihn mit Blumen, Süßem oder sonstigen Geschenken begehen, ist dabei gar nicht so wichtig - wir können diesen Tag auch als Erinnerung für uns selbst nutzen und (zumindest) jedes Jahr um diese Zeit in unser Herz hineinspüren und dem folgen, was es uns zuflüstert. Es ist eine gute Zeit, sich erinnern zu lassen... Nutzen wir die Valentins-Werbung doch einfach als liebevolle Erinnerung, der Weisheit unseres Herzen wieder mehr Raum zu geben oder uns zu fragen, ob das, was wir tun, noch immer unseren Herzensweg widerspiegelt.

"Das Herz ist der Ort, wo wir hingehören. Wir gehören dahin, wie wir in unsere Heimat gehören, ganz gleich wie weit wir uns davon entfernt haben. Und wenn wir dort sind, gehören wir auch dahin, denn was Heimat zur Heimat werden lässt, ist die Tatsache, dass jeder zu allen gehört und alle zu einem." 
(Bruder David Steindl-Rast)

Da ich selbst seit ich schreiben kann, Briefe und Postkarten verschicke und immer wieder voller Vorfreude zum Briefkasten gehe, kann ich aus tiefstem Herzen sagen: 
eine handgeschriebene Postkarte, für die sich ein Mensch Zeit genommen hat, um ein Motiv auszuwählen, sie zu schreiben und zur Post zu bringen, die dann ein "echter Postbote" bringt und die dadurch so viel persönliche Energie innehat, ist noch immer eine wunderbare Art - gerade in Zeiten von Facebook, what's app usw. - einem Menschen eine Freude zu machen. Zwischen Werbung und Rechnungen ein handgeschriebener Gruß...

Vielleicht schreiben Sie einem Menschen in diesem Monat einen lieben Gruß per Post und bringen ihn oder sie zum Lächeln?

Mein Herz ist immer wieder ganz berührt von den echten Karten und Briefen, die hier eingehen und ich bin sicher, dass es anderen Menschen ganz genauso geht.

Wenn wir aus vollem und offenen Herzen leben, dann nehmen Liebe, Mitgefühl und Dankbarkeit stetig zu - ein guter Grund, sie in die Welt hinauszuschicken.

Mittwoch, 14. Januar 2015

12 Monate Dankbarkeit - Januar

Viele Klienten haben mir in den vergangenen Tagen berichtet, dass sie hoffen, das Jahr würde nicht wirklich so werden, wie die Vorzeichen während der Rauhnächte es zu verheißen schienen. Manche erleben also gerade eher schwere Phasen und einige von uns sind ganz sicher bestürzt von den jüngsten Ereignissen auf dieser Welt...

Um gerade in diesen herausfordernden Zeiten immer wieder regelrecht einen "Anker der Dankbarkeit auszuwerfen" und mich ganz bewusst immer wieder auf die vielen lichten Seiten des Lebens auszurichten, werde ich in diesem Jahr jeden Monat in verschiedenen Bereichen all das wertschätzen, wofür ich dankbar bin. Und ich habe heute aufgrund der oben genannten Rückmeldungen beschlossen, diese persönliche Praxis mit all jenen zu teilen, die sich davon angesprochen fühlen.
Natürlich bin ich nicht nur 1x im Monat dankbar! Wir alle sind wohl im Laufe des Alltags dankbar für die kleinen und großen Dinge des Lebens, und manchmal sprechen wir dies auch aus oder zeigen unsere Dankbarkeit durch Gesten. Es geht hier vielmehr darum, eine Art Achtsamkeitspraxis zu kultivieren und mehr und mehr Segnungen des "normalen Alltags" als Segnungen zu erkennen und zu wertschätzen. Je mehr wir uns dieser Geschenke des Lebens bewusst werden und dafür danken, desto mehr entwickeln sich auch unsere anderen Tugenden und die Hindernisse des Lebens erscheinen uns viel eher so klein, dass wir uns zutrauen, sie spielerisch zu meistern.

"Dankbarkeit ist die innere Haltung, unserem Leben Bedeutung zu geben
indem wir es als Geschenk annehmen." 
(Bruder David Steindl-Rast)

Vergleichen wir uns als Person oder gar unser ganzes Leben mit anderen Menschen, hindert uns dies viel zu oft daran, mit derjenigen, die wir sind oder dem, was wir haben, voll und ganz zufrieden zu sein. Dankbarkeit ist wie ein Samen, den wir in unserem Herzen ausbringen und der es nähren wird. Dieser Samen wird sozusagen mit uns gemeinsam in ein Leben voller Sinn und Bestimmung hineinwachsen. Es ist unnötig nach dem zu schielen, was andere haben oder sind, wenn wir erkennen, wieviel Segen in unserem eigenen Leben steckt. Oscar Wilde soll gesagt haben "Sei du selbst, alle anderen sind schon vergeben." und es ist auch gut so, dass sie alle vergeben sind. Jeder von uns bringt seine eigene strahlende Facette in die Welt ein und jeder von uns ist ein wahr gewordener Traum des Großes Geheimnisses. 
Vielleicht ist es gerade heute schwer, dies alles annehmen zu können.
Vielleicht fühlt sich das Leben gerade so überhaupt nicht wie ein "Geschenk" an.
Und gerade dies sind die Zeiten, in denen unser Sein sich über Dankbarkeit freuen würde und diese in sich aufnehmen wird die Erde den Regen nach einer langen Dürreperiode.

JANUAR, ein Monat des Neubeginns und der "Monat der guten Vorsätze". (...so manche davon überleben diesen ersten Monat des Jahres kaum...) Wir blicken voller Freude in die Zukunft und richten uns oftmals genau zum Jahresbeginn mehr als in anderen Zeiten auf unsere Wünsche, Träume und Ziele aus. 
Laut dem Hopi Weisen Thomas Banyaca ist es wichtig, sich seiner Vision in 4 Schritten zu nähern:
innehalten, erwägen, verändern, korrigieren.
1. Innehalten
Spüren wir erst einmal nach Innen, was sich wirklich zeigen möchte, was unsere Aufmerksamkeit verlangt. Nehmen wir uns Zeit uns selbst zuzuhören, damit wir die feine Stimme des Herzens vernehmen können.
2. Erwägen
Was möchte sich in unserem Leben zeigen? Welche Schritte führen uns weiterhin sicher und freudvoll auf unserem Herzensweg entlang? Was ruft unsere Seele? Was hindert sie an ihrer Entfaltung? 
3. Verändern
Bei diesen ersten beiden Schritten werden wir auf Zeichen und Hinweise stoßen, die uns bedeuten, was wir in unserem Inneren verändern können und welche Dinge wir in unserem Leben buchstäblich "in Angriff nehmen" sollten. Hier gilt es zu schauen, wann wie und wodurch sich unser Lebensweg wieder mit dem Herzensweg in Einklang bringen lassen kann, wenn dies gerade ein wenig parallel oder gar in entgegengesetzte Richtungen auseinander gedriftet sein sollte. Welche Veränderungen stehen also an, um unsere Schritte ganz gezielt wieder in Richtung Herzensweg zu setzen?
4. Korrigieren
Sollte sich herausstellen, dass diese Veränderungen für uns nicht funktionieren oder nicht dorthin führen, wohin wir gelangen wollten, so können wir dies glücklicherweise korrigieren. Vielleicht ist etwas gar nicht so förderlich für unsere Vision, wie es in der Theorie erschien? Dieser Schritt gibt uns die Möglichkeit, unsere Träume und Ziele mit unseren Entscheidungen in Übereinstimmung zu bringen. Wir können immer wieder neu beginnen - nicht nur im Januar! Und diese Gewissheit kann manchmal eine Last von den Schultern nehmen. 
Gestalten wir mit diesen 4 Schritten eine Zukunft auf einem kraftvollen Weg, der Herz und Seele nährt und uns Freude bereitet!

Sehen wir uns in diesem Monat unter diesen Aspekten gemeinsam die Bereiche unseres Lebens an:
Gesundheit, Beziehungen, Beruf, Persönlichkeitsentwicklung, Finanzen.

Hierzu können wir diese 4 Schritte für uns nutzen und einen 5. hinzufügen:
5. Wofür bin ich dankbar?
Ich bin sicher, dass wir in jedem dieser Bereiche etwas finden werden, das wir dankbar wertschätzen und vielleicht sogar keinesfalls missen möchten.
Und ich bin sicher, dass diese ehrlich empfundene Dankbarkeit für alle anstehenden Schritte der Veränderung wie ein Treibstoff sein kann - der uns diese Schritte vielleicht nicht unbedingt schneller, jedoch leichter und mit sanftem Rückenwind gehen lassen wird. Sanft angetrieben. Sanft ermutigt.


Julia@work (Bildrechte: Julia Knöchel)

(Bildrechte: Julia Knöchel)


Ich bin in diesen Tagen unter anderem sehr dankbar dafür, dass ich 2015 gemeinsam mit der tollen Fotografin Julia Knöchel zwei Herzensprojekte realisieren darf.

Ich bin sicher, wir werden miteinander viel zu lachen haben :-)

 
Mögen wir uns selbst danken, für jeden Moment, in dem wir unserer Seele zugehört haben und uns die Zeit nahmen, ganz und gar für uns da zu sein.
Möge diese Momente mehr und mehr Selbstverständlichkeit erlangen und uns nähren.
Mögen wir dankbar für das Geschenk des Lebens sein.



Wofür bist du in diesen Lebens-Bereichen oder in diesem Monat dankbar?
Wofür sind Sie gerade dankbar?
Ich freue mich, wenn die eine oder der andere dies hier mit mir teilen möchte.
*einfach die Kommentarfunktion nutzen*
Danke :-)

Freitag, 5. Dezember 2014

Coaching: Selbstvertrauen stärken

In jedem Leben gibt es viele Erfolge - kleine und große, stille, berauschende, erfreuliche und eher "geheime", von denen kaum einer etwas mitbekommt.
Tatsache ist auf jeden Fall: es gibt diese Erfolge. Viel zu oft sind sie selbst für uns nahezu "geheim".

Gute Erinnerungen tragen unser Leben. (japanische Weisheit)

Lassen Sie sich heute einmal von den eigenen guten Erinnerungen an Ihre Erfolge tragen.
Viel zu oft ziehen in unseren Gedanken die Ereignisse vorbei, die nicht so gut liefen oder über die wir uns geärgert haben.
Was lief so richtig gut, was war ein Erfolg - sei er auch scheinbar noch so klein?
Haben Sie eine Angst überwunden und sich etwas getraut?
Haben Sie eine Rede oder Präsentation gehalten?
Welche Prüfungen haben Sie bereits bestanden, welche Streitereien geschlichtet oder Projekte fertiggestellt? 
Standen Sie auf der Bühne, haben Sie ein Buch geschrieben oder sind Sie einen Marathon gelaufen? 
Welche Träume haben Sie sonst verwirklicht?

Widmen Sie sich nun einem dieser Erfolge.
Lassen Sie ihn vor Ihrem geistigen Auge noch einmal lebhaft bildlich entstehen...
Sehen Sie alle Einzelheiten und spüren Sie alle Freude und Begeisterung erneut.

Einer meiner letzten persönlichen Erfolge:
im Oktober durfte ich mit wunderbaren Lehrern lernen,
wie man Menschen ganz entspannt "fliegen" lässt... 

Die bildhaften Vorstellungen unserer Erfolge stärken das Selbstvertrauen.
Das ist doch Grund genug, die gleiche Übung mit allen anderen Erfolgen zu wiederholen, oder?!
Genießen Sie das Gefühl, etwas "geschafft" zu haben und freuen Sie sich über sich selbst!



Sonntag, 30. November 2014

Möge unsere Adventszeit besinnlich sein.

In meiner Familie war es seit ich denken kann Tradition, zu Weihnachten Karten und Briefe zu schreiben. Wir haben uns bei nahestehenden Menschen für die Freundschaft, gemeinsame Erlebnisse oder helfendes Miteinander im Laufe des Jahres bedankt oder einfach etwas mit ihnen geteilt, das wir während der letzten Monate in irgendeiner Form berührend fanden. Und wir haben Menschen, mit denen mein Vater, der selbstständig war, Geschäftsbeziehungen hatte, riesige Gläser voll selbstgebackener Plätzchen geschenkt - ebenfalls verbunden mit handgeschriebenen Karten. Meine Mutter uns ich haben viele Stunden gemeinsam gebacken und heute weiß ich, dass ich in der Anfangszeit als kleiner Knirps wohl nicht gerade hilfreich für sie war... Es roch wochenlang nach frisch Gebackenem und mit diesem Geruch strömte für mich Gemütlichkeit durch das ganze Haus. 
Noch heute ist für mich die Adventszeit eine ganz besondere Zeit, in der ich herzlich gern backe und handgeschriebene Post auf den Weg bringe. Es ist eine Zeit voller Kerzenlicht, häuslicher Wärme und mit viel Raum für mich selbst. Vor dem Kamin lesen, während die Hunde schnarchen. Lange Spaziergänge und dann Plätzchen und heiße Schokolade, gemütlich auf der Couch sitzend...

Wie war die Adventszeit bei Ihnen zuhause?
Welche Bräuche sind davon noch heute lebendig?
Welche Rituale sind Ihnen bis heute in warmer Erinnerung geblieben?

Ich würde mich freuen, wenn Sie dies mit mir teilen möchten.
Ihnen allen wünsche ich eine lichtvolle, gemütliche Zeit im Dezember!


Mögen wir einander Zeit schenken.
Mögen wir uns selbst Zeit schenken.
Mögen wir die Stille und das sanfte Licht genießen können.

Montag, 3. November 2014

Samhain Nachklang...

Danke für ein berührendes "Nestbau für die Seele"-Seminar zu Samhain. Wir haben die Unterstützung unserer Ahnen sehr genossen und dankbar annehmen dürfen.



Mittwoch, 30. Juli 2014

Für die Tiere!

Auf diesem Blog war es viel zu lange still... Das lag an meinem wochenlangen Aufenthalt im deutschen Ashram zwecks Yoga-Lehrerausbildung. An die dortige Stille (kein Telefonieren, Emailen, sms schreiben, Schweigetage) habe ich mich gehalten und hoffe, dass ihr alle das versteht. Eine sehr intensive Erfahrung!
Ich weiß nicht, ob es an diesen Wochen liegt... oder an dem, was wir hier in der Landwirtschaft um uns herum mitbekommen - jedenfalls hat mich dieses Video eben sehr berührt.
Wir können so viel für die Tiere tun! Oder vielmehr: für unsere Welt, für Mutter Erde. Erst gestern habe ich gelesen, dass die Banane vorm Aussterben bedroht sei, wie diverse andere Früchte. Es gibt Hochrechnungen, die davon ausgehen, dass der Tiger in maximal 20 Jahren vom Erdboden verschwunden sein wird - und nicht nur der.
Das kann doch niemand wirklich wollen?!?
Was können wir - was kannst DU- heute konkret tun?
Nur ein kleiner bewusster Schritt.
Der der ist jeder und jedem Einzelnen möglich.


Montag, 26. Mai 2014

Monk Chat - die Mönche und wir...

Inzwischen bin ich bereits seit 3 Monaten zurück von meiner Reise und merke seit einigen Tagen ganz deutlich, dass sich jetzt alles Erlebte so richtig integriert und viele berührende Erkenntnisse erst jetzt ganz in mir "Wurzeln schlagen", umsetzbar sind. Ich bin sehr dankbar für die lehrreiche Zeit, die so viel in meinem Inneren bewegt hat.

Heute möchte ich in einem kleinen Reisebericht einen Einblick in den spirituellen Teil unserer Reise geben, für alle, die bereits interessiert gefragt und sich mitgefreut haben. Leider kann das niemals die echte Erfahrung wiedergeben und auch nur bruchstückhaft ausdrücken, was während der buddhistischen Unterweisungen, der Vipassana Meditationen oder der Monk Chats innerlich geschieht... Es ist also ein Versuch, es zu beschreiben.
Wir flogen los, um Nuad Phaen Boran (Traditionelle Thai-Yoga-Massage) zu lernen und sind dankbar für einen äußerst peniblen Lehrer, eine wunderbare Schule und Schulklasse, einen kraftvollen Wasserfall, viele verwunschene Tempel und eine intensive gemeinsame Zeit. 
Und für die Monk Chats, die so viel mehr waren, als der Name vermuten lässt.

Monk Chat
Ein unerwartetes buddhistisches Coaching

Es ist ein frühlingshaft warmer Tag im Norden von Thailand. Abseits des städtischen Treibens liegt versteckt innerhalb verwinkelter Nebenstraßen ein beeindruckender Tempel. Sein Äußeres besteht ganz und gar aus Silberbeschlägen, die im Sonnenlicht glänzen und alles um sich herum erstrahlen lassen. Überall schlendern die scheinbar zutiefst entspannten Mönche herum, in kleinen Gruppen warmer Gelb- und Safrantöne oder ganz allein in einem leuchtenden Orange, das durch den Glanz des Silbertempels so strahlend wirkt, wie für ein Postkarten-Fotoshooting ausgeleuchtet. Wie sind wir bloß an diesen Ort gekommen, den niemand zwischen den unscheinbaren winzigen Gassen vermutet hätte, den auch von den Einheimischen kaum jemand zu kennen scheint und der nun so überirdisch friedlich wirkt, als wäre er lediglich eine Kulisse für ein Hochglanz-Wellness-Magazin?! Wie kann es sein, dass nicht einmal die Tuktuk-Fahrer diesen Ort kennen? Ja, ganz sicher ist dies kein klassischer Touristentreffpunkt und vielleicht erhält gerade das den Zauber des Ortes so lebendig. Dieser Zauber bewirkt, das wir ehrfürchtig und ungewohnt langsam den Tempel umkreisen, die einzelnen Kunstwerke bewundern und eine ganze Weile im Inneren der Gebetshalle mit geschlossenen Augen vor den vielen mächtigen goldenen Buddhastatuen sitzen, von denen einige bis zur Decke reichen. In unserem persönlichen Inneren entsteht auf ganz natürliche Weise ein tiefer meditativer Zustand, geistig und körperlich. Wir fühlen uns zur Ruhe gekommen, friedlich und entspannt. 

Als wir nach einiger Zeit wieder die Augen öffnen und uns zum Gehen anschicken wollen, steht ein Mönch hinter uns, der uns lächelnd fragt, woher wir kommen. Schon in diesem Moment verspüren wir neben der Freude über das Gespräch gleichzeitig auch, wie seltsam befremdlich uns das Sprechen in normaler Lautstärke an einem solchen Ort vorkommt. Der erste von vielen Momenten, in denen uns bewusst wird, wie stark uns etwas wie die sonntäglichen Kirchgänge, das christliche Gebet oder die Ermahnungen der Großeltern in der Kindheit geprägt haben, selbst, wenn das jetzige Leben schon lange anders gestaltet wird. Meine Freundin sagt dazu später: „Es ist, als hätten wir das in den Genen.“ Der Mönch stellt uns weitere Fragen, es entsteht ein lebendiges Gespräch und wir freuen uns über seine Offenheit, sowie die Gelegenheit, etwas über diesen Tempel und die Geschichte hinter den filigranen Kunstwerken zu erfahren. 

Silber schmieden oder Gespräche führen - alles ist beseelt von Achtsamkeit

Wat Srisuphan, der Silbertempel. Ein stetiges helles Hämmern und Klopfen ertönt um ihn herum, manchmal unterbrochen von Glöckchen oder einem Gong, der zum Gebet einlädt. Die Mönche, die hier leben, arbeiten als Silberschmiede oder besser gesagt Künstler, die ihrer Liebe zu Buddha und seinen Lehren in unzähligen silbernen Werken Ausdruck verleihen und hierzu sogar Kurse für Interessierte anbieten. Als wir die Gebetshalle verlassen, fällt unser Blick zum ersten Mal auf den Unterstand vor einer kleineren Halle „Meditation Centre and Monk Chat“ (Meditationszentrum und Mönchsgespräche) und auf den dort bereitliegenden Flyer. „Erfahren Sie etwas über das alltägliche Leben der Mönche. Jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag von 17:30 bis 21:00 Uhr heißen wir alle Menschen jeden Alters willkommen, die eine spirituelle Unterhaltung mit Englisch sprechenden Mönchen wünschen. Vipassana Kurse werden ebenfalls angeboten“, ist dort zu lesen. Am direkt darauffolgenden Dienstag finden wir einen Tuktuk-Fahrer, der uns sehr abenteuerlich doch zielsicher pünktlich um 17:30 Uhr zum Tempel zurückbringt. Vor der kleinen Halle sind runde Tische aufgebaut, um die Stühle aus Holz gestellt sind. An jedem dieser Tische sitzt ein fröhlich lächelnder Mönch und erwartet Interessierte. Wir setzen uns an einen Tisch, an dem bereits eine junge Koreanerin, eine Schweizerin und ein Belgier sitzen - und unsere internationale Gesprächsrunde beginnt mit einem Smalltalk über die Länder, aus denen wir stammen, die jeweiligen Gründe für unsere Asienreise samt anvisierten Zielen und über das Wetter hier. 

„Warum habt ihr im Tempel so viele und so große Buddhastatuen? Würde nicht eine ausreichen?“ Der Mönch lacht lange und herzhaft bevor er antwortet: „Warum nicht?!“ Er verfällt in erneutes Lachen. „Die Christen haben nur einen Jesus am Kreuz im Raum hängen. Sie stellen diese Frage immer. Wir fragen: Warum denn nicht mehrere?!“

Es scheint, als ob sich keiner so recht traut, mit der ersten klaren Frage an den Mönch herauszuplatzen - obwohl dieser offen und gesprächig mit uns kommuniziert. Der junge Belgier fragt, wie der Tag im Leben der Mönche beginnt und was sie so tun und das Gespräch wird spannender, inniger, tiefer und weiser. Der kleine Mönch erinnert an eine sehr junge, wenngleich alterslos erscheinende, Ausgabe des Dalai Lama und wir fragen uns, wie alt er wohl ist. Was immer er auch gefragt wird und wie herausfordernd oder gar rebellisch so manche Frage an ihn gerichtet wird - er bleibt geduldig, freundlich und offensichtlich erheitert. Er bleibt keine Antwort schuldig und wie nebenbei lehrt er uns die Werte der buddhistischen Lebensgemeinschaft, die (für ihn) wichtigsten Lehren des Buddha, die Regeln der Achtsamkeit und gibt uns Anstöße für unser eigenes Leben, als hätten wir ein Coaching mit buddhistischem Schwerpunkt. Eventuelle Gegenfragen sind gekonnt platziert und dennoch wirkt alles so leicht und spielerisch als säßen wir dort mit einem weisen Kind.
Eine Frau in knappen Hot-Pants, Spaghettiträgertop und ausladendem Dekolleté platzt in die Monk Chats und ruft „Hat hier jemand einen Schal oder einen langen Rock?!“ Einer der Mönche steht auf, zupft sich seelenruhig sein Gewand zurecht und fragt sie freundlich lächelnd, wie er ihr helfen kann. Es ist ein Stimmungswechsel spürbar, der von einem Tuscheln an manchen Tischen oder irritierten Blicken eingerahmt wird. Die Frau möchte in den Tempel hinein, hat aber nichts dabei, um sich zu verhüllen. Der Mönch entgegnet freundlich, dass er weder einen Schal noch einen Rock für sie habe, der Tempel jedoch allen offen stehe, die ihn betreten möchten und weist mit einer einladenden Handbewegung zum Eingang. Ungefähr zeitgleich baut „unser Mönch“ am runden Tisch ganz organisch (hier jedoch sehr verkürzt wiedergegeben) ins Gespräch ein, dass alle Religionen aus ihrer Sicht Recht haben, alle etwas für sich geprüft und für richtig befunden haben und sie alle nebeneinander bestehen könnten - wenn sie einander wohlwollend und tolerant beschauen würden und in einem lebendigen Austausch stehen könnten. Es steht den einen nicht zu, sich über die anderen zu erheben und dies fängt für ihn schon bei den Moralvorstellungen an. Warum stellt man sich über die anderen mit seinem Glauben? Oder seinen spirituellen Ideen? Oder etwa dem, was „sich gehört“?! Geschickt platziert. Kaum jemand konnte die Dame mit den Hotpants ausblenden, achtsam dem Gespräch folgen und von sich behaupten, dass nicht zumindest ein klitzekleiner wertender Gedanke aufgekommen war…

Pilgerstätten und Alltagsprobleme

Ganz offensichtlich und unaufhaltsam wird aus einer Reise, die die Ausbildung in traditioneller Thai-Yoga-Massage zum Schwerpunkt haben sollte, eine spirituelle Reise, die etwas tief in uns anrührt. Weitere buddhistische Unterweisungen, die Pilgerstätte für die alljährliche Wanderung auf den heiligen Berg Doi Suthep, die Gedenkstätte für Sri Vichai, von Achtsamkeit geprägte traditionelle Rituale mit den Elementen, sowie einige andere Tempel, Meditationen und stille Naturbetrachtungen an Wasserfällen bereichern unsere Tage - und immer wieder ruft uns Wat Srisuphan. 
Unsere Gespräche miteinander werden genau wie der Verlauf dieser Reise immer inniger, achtsamer und erkenntnisreicher. Momente des Kummers, des Jammerns oder Sorgens gehen wesentlich schneller vorbei, als uns dies sonst möglich ist - wir spüren, wie wir uns der Reise und den Erkenntnisprozessen hingeben. Doch in uns regt sich auch eine Art kleiner Rebell, der die Theorien aus den Monk Chats im realen Leben überprüfen möchte. In einem Leben, in dem wir uns mit einem schwierigen Chef, Mobbing, unangenehmen Verwandten, stänkernden Geschäftspartnern oder Kunden und vielleicht auch Freunden, von denen wir uns langsam entfernen, auseinandersetzen müssen. Was würden die Mönche uns wohl hierzu sagen? Jene jungen Mönche, die bereits mit sieben Jahren ins Kloster eintraten und seitdem innerhalb ihrer Sangha geborgen leben und das Leben der Westler nicht aus eigener Erfahrung kennen. Uns bewegt die Frage, inwieweit die Lehren des Buddha auch auf diese Grauzonen anzuwenden sind, in denen es uns kaum möglich ist, das Metta (liebende Güte) aus dem Herzen fließen zu lassen und die Gesamtsituation so anzunehmen, wie sie ist. Vieles erscheint uns lediglich innerhalb eines eher abgeschiedenen Lebens anwendbar oder zumindest in der Gemeinschaft von Gleichgesinnten. Und so machen wir uns, gewappnet mit einem Zettel voller Fragen, ein weiteres Mal auf zum Tempel und haben das Glück, dieses Mal mit einem Mönch allein zu sprechen - unser ganz persönlicher Monk Chat. Wir spüren in uns die Schönheit und Kraft dieser Chance und beginnen ohne Umschweife mit den Fragen, die sich uns nach den ersten Gesprächen aufgetan haben. 

Sich selbst wertschätzen

Der Mönch blickt uns verblüfft an und geht sehr bedacht auf alles ein. Dieses Mal ist alles anders. Immer mehr Mönche gesellen sich an unseren Tisch und manche von den ganz jungen schreiben nun ihrerseits in Schulhefte die Fragen und Antworten des Gespräches mit. Wir lachen herzhaft, wir hinterfragen intensiv und wir erklären einander die jeweiligen Probleme der westlichen Welt und des Alltags eines Mönchs. Irgendwann stellt sich auch die Frage nach dem eigenen Wohl, der Abgrenzung gegenüber Dingen und Menschen, die in gewisser Weise einen negativen Einfluss auf uns haben. Ist es wirklich „richtig“ oder „in Ordnung“, wenn man sich von Menschen sozusagen trennt, die einem nicht oder nicht mehr gut tun? Wo bleibt denn da Metta, wo das Mitgefühl? Wir können nicht glauben, dass ein buddhistischer Mönch uns dies nicht auszureden versucht, sondern sogar mit Nachdruck dazu rät. 

„Ihr könnt wieder und wieder mit einem Menschen sprechen und versuchen Konflikte zu klären - doch ihr müsst auch erkennen, wann es vergebliche Mühe ist und ihr letztlich das Leben des anderen nur stört - und euch selbst nicht gut tut. Schützt euer Leben.“

Es ist einer der vielen Momente, in denen wir ganz klar erkennen, wie sehr uns die christlichen Ideale gelebter Nächstenliebe und eines bedingungslosen Altruismus geprägt haben. Wie tief in uns eine Bereitschaft zur Selbstaufgabe oder zumindest dem „sich nicht so wichtig nehmen wie die anderen“ verankert ist. Wir ahnen, dass dieses so gesunde und selbstbewusste Aussprechen der Wertschätzung für das eigene Leben und die damit verbundene Lebenszeit für viele Menschen fast schon egoistisch erscheinen kann, besonders aus dem Munde eines Mönches. Wir erzählen ihm von diesen Gefühlen und sprechen daraufhin über Jesus, den der vietnamesische Mönch sehr schätzt. Über die Religion unserer Heimat und über die Kultivierung einer täglichen Praxis, sei es der Meditation oder des Gebets. Es erscheint uns fast so, als hätte dieser junge Mönch uns nicht nur mit seiner Weisheit beschenkt, sondern auch mit einer Art „Erlaubnis“ (so seltsam dies klingen mag). Der Erlaubnis, uns selbst als den wichtigsten Menschen in unserem Leben anzusehen und uns zu wertschätzen, mit jedem Moment, der Teil unseres Lebens ist, jeder Begegnung und Unterhaltung. Ab und an flammt noch so etwas auf wie „Darf ich das wirklich?!“ oder das Gefühl, Gefahr zu laufen, als arrogant zu gelten. Doch immer mehr wächst in uns der Samen, dass das beste aus beiden Wegen sich zu einem wunderbar gangbaren Weg vereinen darf, der niemals dazu führen wird, das wir uns und unsere Träume begraben oder verleugnen würden, aber stets bereit sein können, anderen zu dienen und uns hinzugeben.

„Es gibt keinen Weg zum Glück, Glück ist der Weg. Buddha sagt, es sei unsere Pflicht unser Leben zu schützen, auf das wir ein langes Leben haben. Und wir sollten alles tun, um es zufrieden zu leben.“

Fazit: wir hätten nicht erwartet, einen so praktischen Leitfaden und lebensechten Anstoß von einem so versteckt lebenden Mönch zu erhalten und sind von Herzen dankbar für eine Erfahrung, die unser Leben nachhaltig nährt.