Samstag, 28. Juli 2012

Fortbildung

„Man kann nur so weit kommen, wie der Therapeut in seiner Entwicklung ist.“
(Ram Dass)
Dies beinhaltet für mich zum einen, dass man sich als Berater oder Therapeut immer wieder fortbildet und seine Fähigkeiten in der Klientenbegleitung verfeinert, vertieft, erweitert und zum anderen den Blick für die eigenen "Baustellen" des Lebens behält und sich diesen von Zeit zu Zeit annimmt. 

Um im Klientengespräch und der Begleitung in die Themen selbst noch zentrierter arbeiten zu können, habe ich mich entschlossen eine weitere Ausbildung zu machen. Ich befinde mich daher bis zum 6.8. innerhalb eines Fortbildungsseminares und bin dort leider nicht erreichbar.

Ich freue mich mit neuen Erfahrungen und Techniken zurückzukehren und diese in meine Arbeit zu integrieren.
Für Sie alle eine wunderbare Woche!

Freitag, 20. Juli 2012

Ritual zu Lughnasadh (1.8.)


Die keltischen Druiden haben erkannt, dass in manchen Nächten die Anderswelt unserer Welt ganz nahe kommt – in diesen Nächten sind die Schleier zwischen den Welten ganz besonders dünn. Diese Nächte bildeten bei den Kelten die Hohen Feste des Jahres.
Eines davon ist LUGHNASADH, die Vermählung von Licht und Erde.
Lugh ist das Licht, das Leben gibt, die Sonne, die wärmt, immaterielle Urkraft - die Erde, die Materie umarmt Lugh und nimmt dieses Licht auf um es in Wachstum zu verwandeln. Lugh ist gleichzeitig der Dunkelheitsgott, der Totengott, der Lichtgott, der Gott der hohen Orte (Hügel, Berge).
Die Verbindung von Licht und Erde und das daraus entstehende Wachstum ist das, worum sich letztlich alle spirituelle „Lichtarbeit“ dreht...
An diesem Abend des 1. August ist eine gemeinsame Zeremonie oder ein solitäres Innehalten daher sehr empfehlenswert :-)
Wer kein Ritual oder eine Zeremonie feiern möchte, kann sich auch anders mit der speziellen Energie dieses Tages verbinden und diese anerkennen. (siehe dazu ganz unten: Assoziationen)
Lughnasadh markiert die Zeit des Erntebeginns, eine Zeit der Freude und Vorbereitung auf den Herbst. Wir ernten nun, was wir bisher gesät haben.
Das Fest ist auch unter dem Namen Lammas bekannt. Traditionell wurde aus den ersten reifen Körnern ein Laib Brot gebacken, auf einen Hügel hinaufgetragen, dort feierlich dem Gott Lugh dargeboten und anschließend gemeinsam gegessen. Da Lugh auch der Patron der Pferde war, gab es vielerorts Pferderennen und die meisten feierten draußen mit einem Picknick. Da der 1.8. auch eine Zeit der Freude markiert, wurde tanzend und singend gefeiert.


Aufgrund des großen Interesses am Sommer-Sonnenwende-Ritual, teile ich dieses Mal bereits einige Tage vorher das Ritual, damit alle Interessierten planen können und auch Gruppen zusammenfinden können. Auch hier wähle ich wieder die Du-Form.

Das Ritual


Halte einen Moment inne, lasse alle Alltagssorgen und Gedanken zurück und entspanne dich.
Fühle die Erde unter dir und den Himmel über dir, konzentriere dich auf deine Mitte.
Ziehe einen energetischen Kreis um dich und den Ort deiner Feier.
Beginne im Westen und bewege dich im Sonnenlauf 3 Mal um den Platz. Stelle dir vor, wie das Licht durch deine Fußsohlen und die Handflächen hineingelenkt wird, bei jedem einzelnen Schritt. So schaffst du einen lichten, heiligen Ort für dich.
Vervollständige den Kreis und bleibe dort im Westen stehen, wende dein Gesicht dem Inneren des Kreises zu.
Bitte den Geist des Ortes um Segen, Führung und Inspiration für diese Zeremonie.
Nimm dir ein paar Minuten Zeit, um über den Frieden zu meditieren und in dir selbst Frieden zu fühlen.


Welches Bild verbindest du mit Frieden?


Wenn du magst, kannst du ein druidisches Friedensgebet sprechen:
"Tief in der stillen Mitte meines Wesens, möge ich Frieden finden.
Leise, in der Stille des Hains, möge ich den Frieden teilen.
Sanft, im Großen Kreis der Menschheit, möge ich Frieden ausstrahlen."


Stelle dir vor, wie von deinem Ort im Westen, der Friede in alle Himmelsrichtungen fließt. Stelle dir dies so bildhaft wie möglich vor... wie er zu Nachbarn, Häusern, über Straßen und Wälder, Städte und Dörfer und überall in die Welt fließt...

Es ist eine heilige Zeit und ein heiliger Ort. Sei voll da, hier und jetzt.

Wenn du magst, verneige dich in jede Himmelsrichtung und sprich eine Begrüßung dazu. 

Setze dich nun in den Nordosten des Kreises und blicke in den Südwesten.
Es ist die Zeit der ersten Ernte.

Meditiere darüber, was in deinem Leben reif ist, gerade heranreift oder was du zu Reife bringen möchtest.

Wenn du bereit bist, blicke in den Südwesten und wende dich mit deinen eigenen Worten an Lugh, den starken Bringer von Leben und Licht.

Wenn du Brot gebacken hast, so nimm es nun in deine Hand und sprich:
z.B. "Ich bringe dieses Brot, das ich mit eigenen Händen gebacken habe, um zu zeigen, dass ich bereit bin zu handeln."

Wenn du Wein trinken möchtest, so hebe nun ein Glas Wein und sprich:
z.B. "Ich bringe diesen Wein, gegoren in der Dunkelheit und Stille aus Früchten vergangener Ernten, um zu zeigen, dass ich bereit bin zu warten."

(statt Brot, kannst du auch Körner mitbringen und auf die Erde streuen und 1 Samen schlucken - als Zeichen der Wandlung, siehe Taliesin Geschichte ganz unten)
Wenn du magst, sage in deinen Worten, das du dem Lauf des Lebens vertraust und darauf vertraust, dass etwas Neues geboren wird, wenn etwas Altes stirbt.
Oder bitte um dieses Vertrauen, wenn du es nicht in dir spüren kannst.

Meditiere noch einen Moment über dein Vertrauen ins Leben und das, was du darin heranreifen lassen möchtest.

Wenn du soweit bist, danke Lugh, dem Gott des Ortes und den Himmelsrichtungen und schließe das Tor zur Anderswelt wieder, indem du den Kreis 3x in die entgegengesetzte Richtung abgehst.
Damit kann die Zeremonie in dieser Welt erst richtig beginnen: tanzend, singend, voller Freude und Dankbarkeit feiernd.

Innerhalb der Zeremonie können selbstverständlich auch Kräuter, die gerade geerntet wurden oder die du räuchern magst, ihren Platz finden. Finde ganz frei deinen Umgang damit. 
Wenn ihr als Gruppe feiert, so geht gemeinsam in Meditation und feiert als Abschluss mit einem Picknick, zu dem jeder Teilnehmer einen Teil beiträgt.


Assoziationen
Ernte, Vervollständigung, Zielerreichung, Abschneiden, Umwandlung, Zufriedenheit, Pferde, Hügel, Loslassen, Weizen, Brot, Gold, Orange, Rot-Braun, Lila.
Vorschläge: Backen Sie einen Lammas-Laib, laden Sie Freunde zum Essen ein, feiern Sie den größten Erfolg des Jahres, Schneiden Sie die Haare, machen Sie eine Tanz- oder Bewegungsmeditation, betrachten Sie Korngarben, vollenden Sie etwas (z.B. die Steuererklärung).

Wer eine Geschichte lesen möchte, dem sei an diesem Tag die bekannte Geschichte Taliesins empfohlen, in der Gwion als ein Samenkorn von der Göttin Ceridwen geschluckt wird, was letztlich zu seiner Wiedergeburt als Taliesin führt. 
Es ist die Zeit in der der Gott stirbt und auch seinen Samen freigibt um wiedergeboren zu werden.

An dieser Stelle sei all denen, die sich für druidische Inspirationen zu den Hohen Festen und einen fundierteren Hintergrund interessieren, der 3-jährige Kurs des OBOD (Order of Bards, Ovates and Druids) unter der Leitung von Philip Carr-Gomm empfohlen, der dieses Ritual stark inspiriert hat. Nähere Infos unter: www.druidry.org oder www.druiden.info

Samstag, 14. Juli 2012

Kein Verstecken mehr!

Gerade habe ich im wirklich empfehlenswerten Buch "Der Jahreskreis" von Martina Kaiser im Monat Juli geschmökert. Seit 3 Jahren begleitet es mich und ich nehme es recht häufig in die Hand, um mich auf die jeweilige Zeitqualität einzustimmen.
Der Juli enthält als Hauptqualitäten die Vernetzung und das äußere Wachstum. Also DER Monat für Kommunikation, Austausch, Social Media Aktivitäten und Netzwerkereien aller Art ;-)
Wenn wir diesen Monat der Verbindungen und Verzauberungen intensiv nutzen möchten um in ein erfülltes Leben hineinzuwachsen oder dieses (endlich) anzunehmen, so ist die eigene Größe, das eigene strahlende Sein, die Ausgangsbasis. Es ist eine gute Zeit um sich Fragen wie diese zu stellen:

* Erlaube ich mir als Persönlichkeit nach außen zu wachsen?
* Erlaube ich mir, mich in der Welt und der Gesellschaft, die mich umgibt, zu entfalten?
* Nehme ich meine eigene Macht, meine eigene Größe an?
* Gestalte ich mein Leben aktiv - oder "lasse ich mich von anderen leben"?
* Kenne ich meine Bestimmung?
* Lebe ich sie unversteckt aus?
* Vertraue ich mir selbst und meiner Intuition?
* Bin ich bereit Verantwortung zu übernehmen? 

Martina Kaiser schreibt in ihrem Buch: "Das Individuum ist eingebunden in eine Gemeinschaft, in der alle aufeinander angewiesen sind und übernimmt, je größer und stärker es wird, immer mehr Aufgaben darin. Je mehr es wächst, desto größer wird seine Verantwortung. Es ist also nicht nur unser Recht, sondern sogar unsere Pflicht zu wachsen, groß, stark und mächtig zu werden, um unsere Aufgabe im Gesamtgefüge einnehmen zu können."


Es ist unsere Pflicht, unser Licht strahlen zu lassen.
Fühlt sich das für Sie gut an? Können Sie das annehmen und leben? Oder halten Sie sich klein, aus Angst, andere könnten sich sonst in Ihrer Gegenwart minderwertig fühlen?
Für alle, die sich mit diesem Blickwinkel nicht recht anfreunden können, möchte ich die Sichtweise meines Freundes Pater Seán ÓLaoire teilen. Er sagt, wir alle kommen mit einer ganz speziellen Zusammenstellung von Gaben zur Welt und haben diese erhalten, weil wir vor unserer Geburt, an einem Ort "zwischen den Leben", einen Vertrag eingegangen sind. Wir haben beschlossen X zu lernen und Y zu erleben, Z zu fühlen usw. und haben die dazu absolut passendsten Gaben erhalten. Wir können mit ihnen das Leben führen, das wir uns zum Wachsen und Lernen gewünscht haben. Wir können ebenso die Menschen berühren, mit Herz und Authentizität. Wenn wir uns vorstellen, wir seien ein Briefträger, der seine Gaben in Form von Briefen in einer Tasche mit sich trägt und unser Job ist es, die Briefe auszutragen... Welche Art Briefträger sind wir dann? Jener, der fröhlich pfeifend seinen Job macht und an manchen Häusern länger verweilt, weil er mit den Menschen freundlich plaudert? Oder jener, der seinen Sack Briefe ins eigene Haus schleppt, dort in eine Ecke stellt und seinen Job nicht ausübt, gar verweigert?
Egal, ob Sie an Leben zwischen den Leben und vorab eingegangene Seelenverträge, Bestimmung oder Schicksal glauben! Wichtig - und in jedes Weltbild übertragbar - ist nur eines: behalten oder verstecken Sie Ihre Gaben in Ihrem Zuhause, ohne sie in die Welt zu bringen? Ohne sie mit anderen Menschen zu teilen?

Wenn ja: was hält Sie zurück? Wovor haben Sie Angst?
Und alle, die an dieser Stelle glauben, sie hätten gar keine Gaben: fragt eure engsten Freunde! 
Es gibt immer einen Weg AKTIV den Kopf aus dem Sand zu nehmen und aufzuhören, sein Sein bewusst zu erkennen und nicht mehr zu verstecken. 

Wie schön wäre diese Welt, wenn jeder sich selbst und allen anderen erlauben könnte ungetrübt zu leuchten?!

Dienstag, 3. Juli 2012

Sich selbst danken

In meiner gestrigen Yoga-Stunde sagte unsere neue Lehrerin nach der wunderbaren Schlussentspannung einen Satz zum Abschluss, der in vielerlei Hinsicht den kleinen, feinen Unterschied macht: "Danke dir selbst dafür, dass du heute hier warst, danke dir selbst dafür, dass du dir Zeit für die Yoga Praxis genommen hast."
Sofort hatte ich ein Lächeln auf dem Gesicht und war so dankbar! Für die tolle Yogastunde, die sehr fordernd war und auch mir selbst.

Erst heute fällt mir auf, wie wenig selbstverständlich dies ist. Viel zu oft tendieren wir Menschen eher zur negativen Seite und hören unserem Inneren Kritiker zu, der vielleicht sagt:"Das solltest du öfter tun (statt faul auf der Couch zu hocken)." oder gar: "Jetzt warst du hier im Yoga, wo du dringender xy hättest tun sollen!" In vielen anderen Bereichen geht uns das so. Schauen Sie sich einmal mit diesem feinen Unterschied das Leben an!

Und vielleicht sagen Sie sich statt eines Vorwurfs (weil es besser/öfter/perfekter/...hätte sein sollen), einer Verurteilung oder Selbstbeschimpfung demnächst Dinge wie: "Ich danke meiner Disziplin dafür, dass ich heute Abend einmal nicht in die Chipstüte gegriffen habe!" / "Ich danke mir selbst dafür, dass ich heute eine längere Mittagspause gemacht habe und die Sonne genießen konnte!" / "Ich danke mir selbst für eine halbe Stunde Stille. Zeit, die nur für mich reserviert war."

Betrachten Sie Ihr Leben durch dieses kleine Herz in der Tür!
Feiern Sie jeden Ihrer kleinen Schritte!

Es ist soviel motivierender, als sich für das Versagen der großen Schritte zu verurteilen.
Liebe Lisa, DANKE, dass du dir Zeit genommen hast zu unterrichten und mit uns zu praktizieren und danke für diesen Satz :-)