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Donnerstag, 14. Dezember 2017

RAUHNÄCHTE - Ein Interview mit Maren Schneider

Maren Schneider ist eine der bekanntesten Achtsamkeitslehrerinnen Deutschlands und derzeit "eigentlich" in ihrer winterlichen Schreibklausur... umso mehr freue ich mich, dass sie sich die Zeit genommen hat, sich mit mir über ihr neues Buch auszutauschen. Möge dieses Interview euch Maren als Mensch und Autorin näherbringen - ebenso wie den Inhalt und die Intention ihres neuen Buches. Viel Freude bei diesem Interview!

Liebe Maren, herzlichen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, ein paar Fragen zu deinem neuen Buch zu beantworten!


Liebe Jennie,
Vielen lieben Dank dass Du dich so intensiv damit auseinander gesetzt hast und mir die Gelegenheit gibst, darüber zu sprechen. Also, hier dann jetzt die Antworten, bevor ich mal wieder ins Retreat entschwinde:


  • Viele Menschen sehnen sich nach einem ganz natürlichen Eingebundensein und einer Spiritualität im Einklang mit der Natur. Was bedeuten dir persönlich unsere kulturellen Wurzeln, Bräuche und Rituale?
Für mich wirken sie sehr erdend, zentrierend, ja sie geben mir tiefe spürbare und erlebbare Wurzeln. Die Gebräuche und Rituale geben mir Halt im ständigen Wandel des Lebens, des Jahres und meiner eigenen Prozesse. Sie wirken auf mich durch die Fokussierung auf ihre beobachtbaren Prozesse so erfrischend natürlich und nachvollziehbar. Es hilft mir Wandlungsphasen, die immer da sind, besser zu erkennen und anzunehmen, statt dagegen krampfhaft anzukämpfen. Durch die Naturspiritualität fühle ich mich wieder der Natur zugehörig, eingebunden in den großen Kreislauf, auch hier im städtischen modernen Umfeld, die Trennung von ich und Natur, Stadt und Wald, ich und du ist durchlässiger geworden. 
  • Da unsere Traditionen im Laufe der Jahrhunderte viele Brüche erlitten haben - wie lässt du diese Wurzeln für dich wieder in die Moderne hineinwachsen?
Ich probiere viel aus. Hauptsächlich schau ich, wie würde ich es denn gerne machen? Was fühlt sich natürlich und was aufgesetzt an. Ich schau der Natur zu, höre in mich hinein, höre anderen zu, reflektiere, lese etwas zu der Thematik, mache mir dann durch Reflektion und Ausprobieren ein eigenes Bild und was sich wirklich stimmig anfühlt, das gebe ich weiter. Ich bin kein Mensch des blinden Glaubens und einfach Nachmachens. Finde Deinen individuellen Weg, das ist eher mein Ding. Und da ich wie alle anderen eben auch ein sogenannt “modernes” Leben lebe, mit all seinen Segnungen und Herausforderungen ist es auch für mich immer wieder eine Übung mir Zeit zu geben, mich zu erinnern, zu verbinden und als Teil des großen Ganzen zu fühlen.
  • Warum ist die sogenannte "Zeit außerhalb der Zeit" für dich so prädestiniert zur Innenschau und konkreten Neuausrichtung? 
Seit jeher wurde in dieser Zeit Orakelt, gebetet und sich alte Weisheitsgeschichten erzählt und nach einem langen arbeitsreichen Jahr Ruhe gehalten, während die Stürme und die wilde Jagd über das Land zog und man besser im Haus am warmen Feuer blieb.
Schon als Kind war es für mich – ohne dass ich etwas über diese Zeit wusste – gefühlt eine sehr besondere Zeit – ich habe sie immer “Nichtzeit” genannt – ein Zwischenzustand. Weihnachten war vorüber, damit war die Luft auch irgendwie raus, aber es war noch nicht Zeit für was Neues. Alles war so still, so schläfrig, wie im Zauber. Es ist eine für mich gefühlt stille Zeit – ein Niemansland zwischen einem Ende und einem Anfang - eine kleine Atem-Pause, in der ich persönlich auch am liebsten für mich bin und sinniere, spazierengehe, schreibe und sehr intensiv träume. Sylvester steht an und irgendwie drängte es mich zu reflektieren und mich mit Wünschen und Danksagungen zu beschäftigen. Dies hab ich dann mit der Zeit ritualisiert und auch das Wissen um die Zeit kam dann mit dazu und gab einfach noch eine weitere Tiefe. 
  • Sich selbst wieder mehr zuzuhören, sich Raum im eigenen Leben einräumen und so immer offener für die Ahnungen seiner Lebensreise und die Stimme seiner Intuition zu werden - ein wunderbares Anliegen. Doch was empfiehlst du jenen Menschen, die keine so verständnisvolle oder unterstützende Familie haben, um ein zwölftägiges stilles Retreat zu zelebrieren? - 
Finde Nischen. Der frühe Morgen, wenn die Familie noch schläft oder am Abend, wenn die Kinder im Bett und der Partner vielleicht noch vor dem Fernsehen sitzt, eignen sich dafür wunderbar – gerade in der Stille der Dunkelheit erwacht unsere innere Stimme.  Es geht weniger darum, was man nach außen sichtbar tut, sondern es geht um das innere, worüber man sich Gedanken macht und mit welcher Intention wir Handlungen ausführen. Unsere Intention macht aus einer alltäglichen Verrichtung ein Ritual – ohne dass es dem Betrachter auffällt. Nimm ein Bad – zum Ritual wird es, wenn Du Dir vorstellst, wie es Dich energetisch reinigt. Zünde eine Kerze an – zum Ritual wird es, wenn Du einen Wunsch in die Kerze hinein gibst und sie mit dieser Intention anzündest. Von außen machst Du nichts Ungewöhnliches. Du badest oder duscht – wie immer. Du zündest Kerzen an – wie häufig in der dunklen Jahreszeit. Du sitzt für einen Moment still in Deinem Lesesessel, hast vielleicht die Augen geschlossen und es sieht aus als würdest Du dich entspannen oder schlafen, dabei meditierst du gerade oder betest. Du stellst einen Blumenstrauß  oder ein Gesteck auf ein Beistelltischchen und zündest davor eine Kerze an. Vielleicht stellst Du noch ein Bild von deiner lieben Oma oder legst einen schönen Stein dazu. Das dies für Dich ein Altar ist, braucht keiner wissen – es sieht von außen wie Deko aus. Generationen von Menschen jedweder Ausrichtung haben im Verborgenen praktiziert. Sei einfach unauffällig, wenn Dein Umfeld mit starkem Unverständnis oder gar Häme und Spott reagieren würde. Es braucht keiner wissen, was Du tust.
  • Warum unterstützen sich deiner Erfahrung nach Altar und Meditationsplatz gegenseitig?
Ein Altar wirkt als Stütze für unsere Ausrichtung. Wenn Altar und Meditationsplatz zusammenstehen oder zumindest in Sichtweite im gleichen Raum, dann verleiht uns der Altar durch seine Präsenz mehr Kraft. Außerdem ist es praktisch, da selbst kleine Rituale aus dem meditativen zentrierten Zustand heraus viel intensiver wirken und Du sie auf dem Altar durchführen kannst, wie beispielsweise eine Wunschkerze anzünden oder etwas Räucherwerk. 
  • Was ist für dich der wichtigste Aspekt deines Altars? 
Drei schöne Statuen, die die geistige Qualität von Liebe und tatkräftigem Mitgefühl sowie Heilung und langes Leben verkörpern. Sie erinnern mich an diese Qualitäten auch in meinem Leben und in meiner Übungspraxis. Sie erinnern mich an die heilsame Ausrichtung bei allen Ritualen und der Meditation und geben meiner eigenen Intention einen übergeordneten größeren Rahmen, der weiter als nur auf mein persönliches Leben und Glück bezogen ist.
  • Hast du abschließend noch einen Wunsch, denen du deinen Lesern mit auf den Weg geben möchtest?
Ja, von ganzem Herzen wünsche ich Dir eine wundervolle Weihnachtszeit, liebevolle Momente mit Dir und anderen, zauberhafte Rauhnächte und einen für dich stimmigen und heilsamen Prozess. Ich wünsche Dir, dass Du tiefe Ruhe, Frieden und Nährung findest, Dir selbst wieder ein Stückchen näher kommst und damit anderen auch  wieder freudvoll und offen begegnen kannst.
Mögest Du in Liebe mit Dir und anderen verbunden sein,
Mögest Du Dich sicher und geborgen fühlen,
Mögest Du glücklich, gesund und in Frieden sein.

Liebe Jennie, danke Dir für das Interview. Wenn die Antworten Dir zu lang sind, dann kürze sie einfach, wie es passt. Vielen lieben Dank für Deine Unterstützung und unsere herzenswarme Verbindung. Ich freu mich auf unser baldiges Wiedersehen <3.

Liebe Maren, danke für deine Zeit und die ausführlichen Antworten! Ich freue mich, dass sie in Fülle noch einmal auf die Themen des Buches eingehen und deine persönliche Sichtweise so erlebbar wird. Besonders die Antwort auf die Frage für die Menschen, die zuhause weniger Unterstützung erhalten, ist so voller Impulse, dass ich absolut nichts kürzen werde. 
Ganz bewusst, weil es einfach am authentischsten ist, teile ich unseren Briefwechsel hier mit euch allen. Und wer mit Marens neuem Buch und ihrer Begleitung durch die kommenden Rauhnächte gehen möchte, findet es hier: Achtsam durch die Rauhnächte

Achtsam durch die Rauhnächte - Maren Schneider
Habt alle eine zauberhafte Rauhnachtszeit! 
Und natürlich auch eine besinnliche Adventszeit und liebevolle Weihnachtstage!

Donnerstag, 5. Oktober 2017

ANKOMMEN - Interview mit Annika Isterling über die tägliche Yoga-Praxis zuhause

Heute darf ich ein Interview mit euch teilen, das ich mit der wunderbaren Annika Isterling geführt habe!
Ihr Buch "ANKOMMEN" nehme ich immer wieder gern als Inspiration zur Hand - es überzeugt mit tollen Tipps, einer schönen Sprache, wundervollen Fotos und Alltagstauglichkeit. Allen, die sich nach einer regelmäßigen täglichen Yoga-Praxis sehnen, kann ich dieses Buch nur empfehlen. Hier findet ihr unseren Austausch:

Fotocredit (c) Felix Matthies


Liebe Annika,
Du wurdest mir von einer Freundin empfohlen und zunächst verbrachte ich einige Morgen mit dir auf Yogaeasy - bis dein Buch im April erschienen ist.
Für mich persönlich ist der wichtigste Grund Yoga zu praktizieren, der Wunsch ganz in mir und meinem Körper anzukommen, so dass mein Geist ruhig werden darf. So hat mich dein Buchtitel "Ankommen" bereits total angesprochen und die wundervollen Fotos bringen direkt in eine solche Stimmung. Der Inhalt hat mich dann überrascht, weil er so leicht lesbar und dennoch voller Tiefe war, da war irgendwie immer beides - danke dafür. Ich freue mich, dass du ein paar Fragen für meinen Blog beantworten möchtest...

Jennie Appel: Was bedeutet Yoga für dich?

Annika Isterling: Yoga ist für mich Bewusstsein zu schaffen. Über den Atem, die Bewegung und die Stille bei mir anzukommen, in meinem Körper, da wo ich im Leben gerade stehe und im Moment. Wir sind zu häufig damit beschäftigt was war oder was sein könnte. Wir sind selten genau hier in diesem Moment. Yoga ist für mich eine Verbindung zu schaffen zu mir und meinem Umfeld.Ich kann wenn ich im Einklang mit mir selbst bin, mehr bewusst agieren, statt einfach nur eine Reaktion auf mein Umfeld zu leben.


Trotz dieser immensen Bedeutung, kennst auch du die "Fallstricke", wenn man eine kontinuierliche tägliche Praxis kultivieren möchte - was war oder ist deine größte Herausforderung und welchen Tipp hast du hierzu für Gleichgesinnte?

Sich den Zeitdruck nehmen. Wir müssen davon wegkommen zu glauben, dass eine Yogapraxis nur effizient ist, wenn sie mindestens 60 Minuten dauert. Es ist wichtiger, dass wir uns jeden Tag einige Minuten Zeit dafür nehmen, dafür aber regelmässig. So wie beim Zähneputzen. Ich selbst praktiziere für mich alleine jeden Tag ca. 20 Minuten. Das ist mein Pensum und für mich gut einzuhalten.

Fotocredit (c) Felix Matthies

Du schreibst in deinem Buch davon, wie du dich selbst damals inmitten schlechter Gewohnheiten ertappt hast, als du eigentlich dachtest "yogisch im flow zu sein". Wie sieht deine tägliche Praxis heute aus? Lässt du uns kurz teilhaben?

Ich lebe mehr nach dem Dinacharya Prinzip als früher. Also im Einklang mit dem Tag. Ich stehe gerne morgens früh auf, folge den Reinigungsritualen, meditiere. Meistens unterrichte ich schon um 8.00 Uhr, kurz nachdem ich die Kinder in die Schule geschickt habe. Daher praktiziere ich für mich eher am Nachmittag oder frühen Abend. Früher bin ich häufig erst um 1 Uhr nachts ins Bett gegangen. Heute bin ich häufiger um 22 Uhr im Bett und bin dadurch tagsüber erholter.


Wie passen Entspannung und Disziplin zusammen?

Für mich wurde die Yogapraxis erst richtig zu einem Benefit, nachdem ich die Disziplin aufgebracht habe dafür auch auf der Matte zu erscheinen. Darüber reden oder nachzudenken bringt nicht viel. Man muss die notwendigen Disziplin haben, für seine eigene Praxis am Start zu sein. Egal mit welcher Energie, wieviel Zeit und wieviel Lust. Hauptsache ich bin da. Der Rest kommt von ganz alleine. Und eine Entspannung ist immer lohnenswerter, nachdem ich zuerst den ganzen Körper bewegt und gespürt habe.


Warum ist aus deiner Sicht die Regelmäßigkeit der Praxis so entscheidend? 

Fotocredit (c) Felix Matthies
Die Regelmässigkeit lässt uns unsere Praxis vertiefen. Wir kommen weiter in den Stellungen, können neue Sachen ausprobieren und integrieren. Unsere Wahrnehmung für uns selbst optimiert sich. Wir kultivieren Ausdauer und Geduld. Unser Geist wird ruhiger, je regelmässiger wir praktizieren.


Ähnlich wie du es beschreibst, habe ich in meinem Zuhause Raum geschaffen und bin am liebsten gleich morgens an diesem schönen Ort, um mit einer meditativen Zeit für mich in den Tag zu starten. Wenn ich auf Reisen bin, sieht das dann schonmal anders aus... Da auch du viel unterwegs bist - wie gestaltest du das an anderen Orten? Was fordert dich dabei heraus und wie löst du es? 

Ich habe die Holy Box aus diesem Grund heraus entwickelt. Es ist ein kleiner Reisealtar, der eine kleine Ganesha Statue enthält, Licht, Glückssterne, Dankbarkeitskarten, ein Mantra und Platz hat für mehr persönlichere Dinge, die mich wo immer ich gerade bin zu Hause fühlen lassen.


Würdest du sagen, Yoga und Meditation kann uns helfen anzukommen - egal wo wir gerade sind?

Ja, auf jeden Fall. Ich finde es wichtig, dass wir raus aus unseren Köpfen kommen und mehr ins Fühlen und ins Bewusstsein für unseren Körper. Letztendlich geht es uns am besten, wenn alles miteinander in Verbindung steht. 
Wenn wir zum Beispiel Reisen, dann wissen wir, dass unser Körper an diesem neuen Ort ist. Aber der Rest von uns ist noch irgendwo auf dem Weg dahin. Durch die Praxis kann ich mich erden und mir dabei helfen Anzukommen. Das funktioniert auch vor einem wichtigen Meeting oder einem aufregenden Gespräch. Es braucht manchmal einfach nur ein paar bewusste Atemzüge, um sich zu zentrieren.

Fotocredit (c) Felix Matthies

Gibt es eine Meditation oder Übung, die du den Lesern dieses Interviews ans Herz legen möchtest, um direkt starten zu können?
(Gern auch aus deinem wundervollen neuen Buch!)

Setze dich
in einen für dich angenehmen Meditationssitz. Ich kreuze am liebsten meine
Füße vor mir und sitze mit dem Po etwas erhöht auf einem Kissen, sodass
die Knie tiefer als mein Becken liegen und meine Leisten ganz entspannt
sind. Ganz ehrlich, ein guter Sitz ist die halbe Miete bei der Meditation!
Wenn ich nämlich ständig in meinen Gedanken damit beschäftigt bin, dass
mein Rücken wehtut, mein Fuß drückt oder die Hüfte schmerzt, wird es
schwieriger, mich in Achtsamkeit zu üben oder meinen Geist zu beruhigen.
 Passe deinen Sitz für die Meditation
also gerne deiner aktuellen körperlichen Verfassung an. Du kannst
dich dafür auch auf einen Stuhl oder mit dem Rücken an eine Wand setzen.
Fotocredit (c) Felix Matthies

• Schließe deine Augen.
• Entspanne die Haut im Gesicht.
• Entspanne deine Augen.
• Lass die Bewegung hinter deinen Augenlidern immer ruhiger werden.
• Fühle, ob du noch irgendwo Anspannungen in deinem Körper hältst,
und lasse sie nach und nach gehen.
• Entspanne dein Kiefergelenk,
deine Schultern,
die Innenflächen deiner Hände,
deinen Bauch.
• Bring deine Aufmerksamkeit nun zu deinem Becken.
• Lass dein Becken schwer werden.
• Nimm deine Knie wahr und deine Füße.
• Registriere jedes Empfinden.
• Verbinde dich mit dem Aspekt in dir, der bewusst und achtsam ist.
• Richte deine Wirbelsäule aus der Schwere des Beckens lang und
gerade nach oben aus.
• Hebe dein Brustbein leicht an, um mehr Raum für deinen Atem
zu schaffen.
• Atme ein – nimm den Atemstrom von der Nase bis ins Becken wahr.
• Atme aus und spüre, wie die Luft vom Becken nach oben und über
die Nasenlöcher ausströmt.
• Bleibe einige Zeit in der Wahrnehmung deines Atemzyklus.
• Wenn du dich in Gedanken verfängst, komme einfach zum Fühlen
der Bewegung deines Atems zurück.
(Halte diesen Zustand für fünf Minuten.)
• Atme nun etwas tiefer.
• Bringe dein Bewusstsein zurück in deinen Körper.
• Fühle deine Haut,
deine Muskeln,
deine Knochen.
• Senke schließlich dein Kinn in Richtung Brust.
• Öffne langsam deine Augen halb, um ein wenig Licht hineinzulassen,
ohne zu fokussieren.
• Löse dann, wenn du so weit bist, den Meditationssitz langsam auf

Danke für deine Zeit und deine Antworten!
Herzliche Grüße, Jennie.

Liebe Jennie, vielen lieben Dank für deine Fragen! Ich wünsche dir alles Liebe!
Annika

Fotocredit (c) Felix Matthies




erschienen im April 2017 bei Theseus in der J.Kamphausen Mediengruppe

Mittwoch, 4. Januar 2017

Gesund durch Yin Yoga

Bereits vor fast 2 Jahren habe ich hier darüber geschrieben, wie sinnvoll die Ergänzung von Yoga/Meditation für einen schamanischen Weg ist und wie uns diese Übung das Reisen in der Anderswelt noch angenehmer gestalten kann ;-)
Und einige Male durfte ich gemeinsam mit Michaela Pfütsch von Studyo-t erleben, wie sehr (besonders auch Yin) Yoga die Teilnehmer unserer Seminare und spirituellen Reisen berührt.
Abgesehen von meiner eigenen Begeisterung für Yin Yoga ist das Erleben in den Seminaren Grund genug, auf einem naturspirituellen Blog auch etwas dazu zu schreiben und euch zu empfehlen.

In den Schichten unseres (Energie-)Körpers speichern sich viele Emotionen, Anspannungen und Erlebnisse - und daraus resultieren nicht selten auch körperliche Einschränkungen oder gar Erkrankungen. Die Praxis des Yin Yoga kann den Energiefluss im Körper wieder anregen und dadurch unsere Selbstheilungskräfte anregen. Es ist immer wunderbar, wenn wir eigenverantwortlich etwas für unsere Gesundheit tun können und dies sogar mit einer tiefen Ruhe und Entspannung einhergehen darf. 
Genau dies bietet uns das neue Buch von Stefanie Arend, Expertin für Yin Yoga, mit seinen überaus anschaulich bebilderten Übungsreihen. Mit einer Rezension habe ich bewusst gewartet, bis ich mich durch mehrfaches Üben zweier zu mir passender Reihen von der Wirksamkeit überzeugen konnte - ganz persönlich kann ich nun sagen: diese beiden Sequenzen haben mir sehr geholfen und ich habe sie seitdem fest in meine Übungspraxis mit eingebaut. 

Das in drei Teile gegliederte Buch beginnt mit einer Darstellung der Hintergründe des Yin Yoga, bei der Stefanie Arend beweist, dass sie auch kompliziertere Zusammenhänge verständlich und klar vermitteln kann. Wir erhalten im Theorieteil also wertvolles Wissen: Faszien, Selbstheilungskräfte, Meridiane … – all das wird so knapp wie möglich und so ausführlich wie nötig behandelt. 
Danach beginnt der Praxisteil, in dem die einzelnen Yin Yoga Positionen mit erklärenden Texten und aussagekräftigen Bildern dargestellt werden. Auch auf die Wirkung der einzelnen Positionen wird kurz eingegangen.
Der dritte Teil besteht dann aus Übungssequenzen, die speziell auf einzelne Beschwerdebilder wie z.B. Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Arthrose oder Allergien zugeschnitten sind. Hier werden zusätzlich auch noch Impulse aus ganzheitlicher Sicht (z.B. hilfreiche Reflexionsfragen) und aus der klassischen TCM vermittelt.
Insgesamt ein lohnendes, praxisnahes, wirksames und mit Herzblut geschriebenes Buch, welches das Versprechen seines Untertitels hält und tatsächlich ein sanfter Weg ist, „deinen Körper von alltäglichen Beschwerden und seelischen Belastungen zu befreien“. 
In unserer schnelllebigen Zeit ein echtes Juwel auf dem Weg zu mehr Achtsamkeit.

Sonntag, 18. Dezember 2016

Schamanische Ursprünge in Deutschland

In den Höhlen der Schwäbischen Alb wurden einige bedeutende Kunstwerke gefunden, die auf unsere schamanischen Ursprünge hinweisen... es handelt sich sogar um die (derzeit geborgenen) ältesten beweglichen Kunstwerke der Welt, die ca. 40.000 Jahre alt sind.
In meinem Artikel, erschienen in der neuesten Ausgabe des Magazins MEILE, finden Sie dazu mehr:

Copyright: Jennie Appel & MEILE/Petra Jastro
Wenn Sie sich für diesen so wertvollen Herzensweg interessieren, Schamanismus schon immer "spannend" war, aber recht weit weg oder exotisch erschien, könnten die kommenden Basiskurse eine schöne Erfahrung darstellen.
Und ebenso, wenn Sie mein Buch "Wer wachsen will braucht starke Wurzeln" (2016 erschienen im GU Verlag) gelesen haben und nun im achtsamen Rahmen innerhalb einer Gruppe dem Lesen Erfahrungen hinzufügen möchten.

Bodenständig & tiefgründig
Im kommen Januar und Februar gibt es jeweils einen Termin, um das Herzstück SCHAMANISCH REISEN kennenzulernen, erste Schritte in der Anderswelt zu wagen, ins schamanische Sehen eingeführt zu werden, seinem Krafttier zu begegnen und auch Teil einer Zeremonie zu sein.
Schamanismus ist ein Weg der Erfahrung und man lernt durch das unmittelbare Erleben - dennoch runden wir selbstverständlich die vielen praktischen Übungen mit Hintergrundwissen ab.

28. + 29. Januar 2017
Sacred Drum Journey 1: Die Anderswelt entdecken – uns selbst entdecken (Basiskurs)

Mit praktischen Übungen, handfester Wissensvermittlung und schamanischen Reisen machen wir die ersten Schritte in die Anderswelt, erkunden die Landschaften unserer Seele, begegnen unserem Krafttier, erfahren den Kontakt zu unserem geistigen Lehrer, erleben eine traditionelle Heilungszeremonie und finden Unterstützung bei wichtigen Lebensfragen am Baum der Weisen. Die Kraft der Trommel, des Rauchs und der Gemeinschaft begleiten uns auf diesem Weg, der unser Herz zu seinem wahren Zuhause führen wird.
(Maximal 10 Teilnehmer)
Ort: Jurte und Seminarraum im Kalletal
mit Jennie Appel und Dirk Grosser

Kosten: 250,- € / Frühbucherpreis bis 24.12.2017! 220,- €
Anmeldung unter: info@jennie-appel.de




NEU! 25. + 26. Februar 2017
Sacred Drum Journey 1: Die Anderswelt entdecken – uns selbst entdecken (Basiskurs)

Mit praktischen Übungen, handfester Wissensvermittlung und schamanischen Reisen machen wir die ersten Schritte in die Anderswelt, erkunden die Landschaften unserer Seele, begegnen unserem Krafttier, erfahren den Kontakt zu unserem geistigen Lehrer, erleben eine traditionelle Heilungszeremonie und finden Unterstützung bei wichtigen Lebensfragen am Baum der Weisen. Die Kraft der Trommel, des Rauchs und der Gemeinschaft begleiten uns auf diesem Weg, der unser Herz zu seinem wahren Zuhause führen wird.

Ort: Mandala Yoga, Friedrichsdorf (nahe Frankfurt am Main)
mit Jennie Appel und HP Madeleine Funke

Kosten: 250,- € / Frühbucherpreis bis 20.01.2017! 220,- €
Anmeldung unter:
info@naturheilpraxis-funke.com

Dienstag, 20. September 2016

Praxispause...

Vom 21.9. - 30.10.2016 bleibt die Praxis geschlossen. 
Ich befinde mich auf einer Fortbildungsreise und bin dort nicht erreichbar. 
In dieser Zeit entfällt auch die wöchentliche Telefonsprechstunde.
Ich danke für Ihr Verständnis und melde mich bald zurück. 
Haben Sie einen wunderbaren Herbst!

Montag, 12. September 2016

"Du bist nie allein!" - der Nachfolger erscheint am 22.09. und wir freuen uns schon sehr darauf!

OFFIZIELLE PRESSEMITTEILUNG für unser neues Buch :-)


Jennie Appel, Dirk Grosser
Du bist nie allein! Für kleine Yogis und Yoginis Meditationen und Fantasiereisen, die Kinderseelen stark machen
144 Seiten, broschiert, farbig, mit Abbildungen
ISBN-13: 978-3-8434-1259-9 (D) 9,95 € | (A) 10,30 €
Schirner Verlag


Liebe Kolleginnen und Kollegen in der Redaktion,
jeder Tag strotzt nur so vor Terminen und Aufgaben, auch Kinder bekommen diesen Druck immer mehr zu spüren. Schule, Hausaufgaben, Musikunterricht oder Sport am Nachmittag füllen ihren Tag. Da bleibt meist wenig Zeit für Ruhe und Entspannungsmomente. Nehmen Sie sich für Ihre Familie Zeit und lesen Sie Ihren Kindern doch mal wieder etwas vor. Sie werden feststellen: Kinder lieben diese besonderen Momente, die für sie und für fantasievolle Geschichten reserviert sind.
Nach dem großen Erfolg ihres Buches »Du bist nie allein!«, das in Lehrerausbildungen für Kinderyoga empfohlen wird und bereits in der 6. Auflage erschienen ist, haben Jennie Appel und Dirk Grosser ein neues Buch mit Meditationen und Fantasiereisen geschrieben, das den Fokus ganz auf Yoga setzt.
»Kinder lieben Bewegung und Yoga, und sie lieben es, etwas spielerisch zu entdecken und zu lernen. Hier können sie alles vereint erleben und die bunte indische Götterwelt ebenso wie bekannte Yogahaltungen kennenlernen.« Jennie Appel & Dirk Grosser
Das Kind ist die Hauptperson, um die herum sich eine Geschichte entwickelt, die durch Begegnungen mit Tieren oder Göttergestalten Inhalte des Yoga und einer meditativen, mitfühlenden Geisteshaltung transportiert. Durch das Vorlesen sind Sie als Erwachsener während der Reisen an seiner Seite. Sie begleiten das Kind bei seinen Abenteuern, lernen mit ihm, wachsen mit ihm.


»Die Meditationen und Fantasiereisen in diesem Buch dienen dazu, den Kindern einen inneren Raum zu eröffnen, in dem sie sich sicher und geborgen fühlen. Gleichzeitig erleben sie spannende Abenteuer und erfahren ganz nebenbei etwas über den yogischen Weg.« Jennie Appel & Dirk Grosser
Das Buch ist nicht nur inhaltlich, sondern auch durch seine besonders farbenfrohe und liebevolle Gestaltung ein wahrer Schatz. Viele farbige Bilder von Tieren, Pflanzen und Yogahaltungen unterstützen die Geschichten und lassen sie lebendig werden.
Die zehn- bis fünfzehnminütigen Fantasiereisen und Meditationen sind wunderbar für den Alltag geeignet: Sie sind leicht vorzulesen, kindgerecht konzipiert und haben dennoch Tiefgang. In Familien können sie sowohl den Tag beschließen als auch eine kurze Bewegungssequenz zu Hause abrunden. Für Yogalehrer sind sie ein pädagogischer Schatz: Sie machen es noch leichter, die Inhalte kindgerecht zu vermitteln und eine schöne Endentspannung zu gestalten. Auch Lehrer und Erzieher können damit eine kleine Bewegungseinheit wundervoll ergänzen. 

Kontakt
Über Schirner Verlag
Dominique Huber
Tel +49 (0)6151 39183-150
Fax +49 (0)6151 39183-101
E-Mail
dominique.huber@schirner.com 

Wundervolle Bilder * Blick ins Buch:

Freitag, 26. Februar 2016

Praxis-Pause bis zum 02.05.!

Liebe Klienten und Interessierte,
ab heute widme ich mich ganz und gar in meiner Seminar- und Autorentätigkeit und werde daher eine Praxis-Pause einlegen, in der keine Einzeltermine stattfinden. Auch die Telefonsprechstunde entfällt in dieser Zeit. Danke für Ihr Verständnis!
Wie Sie einen Termin vorbereiten könnten, finden Sie hier.

Ich freue mich, ab dem 2.5. wieder wie gewohnt für Sie da zu sein!
Bis dahin genießen Sie den Frühling!
Herzlich, Jennie Appel.


PS: Die Ausgabe 2/2016 des Magazins Herzstück ist seit dem 18.02. erhältlich und es liegen 6 Kraftkarten mit irischen Segen bei, die Dirk Grosser und ich geschrieben haben - ein wundervoller Irland-Artikel rundet dies ab und ich freue mich schon sehr auf unsere spirituelle Reisegruppe im April!

Montag, 14. September 2015

Zeit für deine Seele - Seminar und Energieheilreise in Themar / November 2015

Studyo-t
Samstag, 28.11. 10:00 - 18:30 Uhr (inkl. kraftvoller Abendzeremonie)
Sonntag, 29.11. 09:00 - 16:30 Uhr

Nutze die vereinte Kraft zweier uralter Heilweisen für eine innige Begegnung mit deiner Seele, für die Liebe zu dir selbst und ein tiefes Verbundensein mit der Welt. Erlerne Schamanisch Reisen und nutze diese kraftvolle Methode für dich und dein Leben. Wir begleiten dich voller Freude bei diesem individuellen Prozess mit Yoga & Yin Yoga, Meditation und natürlich schamanischen Reisen…
Michaela Pfütsch - Yoga-Lehrerin, Yoga-Therapeutin
Jennie Appel - Schamanin, Autorin, Yoga-Lehrerin
Frühbucher-Preis bis 30. September 2015: 175,- Euro (danach 195,-)

Anmeldungen unter: studyo-t@web.de





























Studyo-t   *Special mit Autorin Jennie Appel*
Freitag, 27. November 2015 
19:00-21:30 Uhr
Während der Energieheilreise kann jeder für sich ein Thema energetisch bearbeiten, Blockaden lösen und zu seiner ursprünglichen Kraft zurückfinden. Schamanische Seelenteilrückholung erleben und sich von seiner Seele berühren lassen...
25,- Euro (für TeilnehmerInnen des Seminars frei!)

Mittwoch, 12. August 2015

Telefonisch nicht erreichbar :-(

Leider hat bei uns Freitag Nacht der Blitz eingeschlagen und heute hat der Techniker festgestellt, dass die Telefonleitung komplett verbrannt ist und ausgetauscht werden muss.
Dies wird wohl ca. 2 Wochen in Anspruch nehmen, da mehrere Haushalte betroffen sind.
Eine Umleitung auf mein Handy habe ich zwar jetzt einstellen lassen, aber der Empfang ist hier auf dem Land nicht immer gegeben...
Am sichersten erreichen Sie mich derzeit per email: infoATjennie-appel.de

Danke für Ihr Verständnis!

Dienstag, 11. August 2015

12 Monate Dankbarkeit - August

Am 9. August wurde ein wunderschönes Despacho in Österreich abgehalten und Hans-Martin und ich hatten die große Freude, dass unsere Leserin und Kollegin Sigrid dieses Erlebnis mit uns geteilt hat! 
Mit ihrer Erlaubnis teile ich dies nun mit euch allen, weil die Bilder so herrlich den Zauber und die Liebe dokumentieren, die in diesem Fest mit den Spirits stecken und auch die Reise, die das Bündel mitunter antreten kann...
Die Bildunterschriften, die ich gewählt habe, helfen hoffentlich auch all denen, die noch nie etwas von einem Despacho gehört haben. Ansonsten lasst einfach Sigrids Bilder für sich sprechen:

Der Platz
Die Stimmung am Morgen



Die Apus, das Weibliche und das Männliche...
Das Despacho - ein "liebevoll gedeckter Tisch"
Das Bündel - reisefertig...

Loslassen
Vertrauen



Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für das wunderbare Buch und die CD. Ich bin dadurch wieder einen kleinen Schritt weiter gekommen auf meiner Reise.
Im Anhang findet ihr mein Despacho. Ich habe es heute früh gemacht und es war eine wunderbare Stimmung. Den Platz mag ich gerne, weil er ein bisschen wie ein Hain angelegt ist. Gleich daneben gibt es die Liesing, ein kleiner Bach im Süden von Wien.
Es war eine ehrenvolle Arbeit, mit viel Liebe und Freude habe ich alle eingeladen an meinem Fest teilzunehmen.
Tatsächlich war ich erstaunt, dass das Loslassen doch mit Wehmut und ein bisschen Traurigkeit verbunden war - einfach weil ich es so schön fand.

Hier also ein paar Eindrücke von meinem heutigen Morgen.

Ich wünsche euch einen herrlichen Rest-Sonntag.

Munay Sonqo
Sigrid



Sigrid Simml
Dipl. Lebens- und Sozialberaterin Familien- und Organisationsaufstellerin Schamanische Wegbegleiterin
0699 1000 93 45 sigrid.simml@chello.at 



Und wer jetzt neugierig geworden ist, was es mit all dem auf sich hat oder wie man ein solches Despacho für sich und sein Leben feiern und nutzen kann, der findet die komplette Ritualerklärung und -anleitung in unserem gemeinsamen Buch "Das spirituelle Wissen der Inkas". Wir haben uns achtsam darum bemüht, dass alle Schritte einfach und klar beschrieben sind, so dass ihr direkt den Tisch decken könnt!

Ich danke dir, liebe Sigrid, dass du dieses persönliche und berührende Ritual mit uns allen teilst! Danke für die schönen Bilder und dein Sein in dieser Welt!
Ich danke auch dir, lieber Hans-Martin... wieder und wieder... für unser gelungenes Tawantin und die vielen gemeinsamen Lacher, Anekdoten und Austauschmomente.

Und ich danke heute euch allen, die ihr diesen Blog lest und auch unsere Bücher - ohne euch würde es das alles ja gar nicht geben! DANKE!

Montag, 3. August 2015

Fortbildung * vom 4.-10. August bleibt die Praxis geschlossen *

Ich freue mich sehr darauf, ab morgen meine Kenntnisse zu vertiefen, zu lernen, zu entspannen und am 10.08. frisch aufgetankt wieder zurück zu sein.
Während meiner Fortbildung bin ich nicht erreichbar - das Handy bleibt aus :-)
Sie erreichen mich am besten per email und ich beantworte diese gern nach meiner Rückkehr. Danke für Ihr Verständnis und eine sonnige Zeit!


Donnerstag, 26. März 2015

Schamanische Seelenteilrückholung und Hochsensibilität

Copyright: Teutoburger Forum, Petra Jastro

Unter folgendem Link finden Sie das komplette Magazin MEILE, Ausgabe Nr. 99, mit einigen anderen spannenden Artikeln:
http://issuu.com/www.teutoburger-forum.de/docs/m99


Für eine bessere Lesbarkeit, hier noch einmal der Artikel in Textform:

Die Kraft der Erde für Hochsensible
Schamanische Seelenteilrückholung und Hochsensibilität

Eine überfüllte S-Bahn, Gesprächsfetzen und mp3-Gezischel, dann ein Großraumbüro mit Kollegen, die ihre Emotionen ungefiltert herausposaunen, ständigem Klicken von unzähligen Tastaturen und einer To-Do-Liste, die kein Ende nimmt. Abends dann in der S-Bahn zurück, genervte Blicke und Eile überall, gefolgt von den Anforderungen, die die Familie stellt. Für viele Menschen sieht so der Alltag aus – und die meisten kommen auch mehr oder weniger gut damit zurecht. Doch es gibt unter ihnen auch Menschen, denen all diese Einflüsse, welchen sie täglich ausgesetzt sind – Geräusche, Gerüche, grelle Lichter, fremde Emotionen, Stress und Aufregung – einfach zu viel sind. Während die einen Menschen über funktionierende Filter verfügen, die ihr Innenleben vor dem Lärm der Welt schützen, können andere diesen nicht einfach an sich abprallen lassen. Diese besondere Empfänglichkeit, die sich in einem sehr hohen Einfühlungsvermögen auch sehr positiv äußert, führt nicht selten zu einem gewissen Leidensdruck und wird als Hochsensibilität bezeichnet. 


Obwohl bereits C.G. Jung das Phänomen der Hochsensibilität erkannte, wird dies erst seit 1999 intensiver erforscht und stößt in jüngster Zeit – aufgrund der vielen Menschen, die die Folgen einer erhöhen Sensitivität beklagen – auf immer größeres Interesse. 
Hochsensible haben aufgrund der physiologischen „Disposition“ des Nervensystems eine höhere Empfänglichkeit für äußere Reize wie z.B. Geräusche und Gerüche und für innere Reize wie Stimmungen, Gefühle anderer, Erinnerungen und intuitive Ahnungen. Da jeder Sinneseindruck stärker und detaillierter wahrgenommen werden kann, sind Hochsensible oft damit beschäftigt, sich vor Reizüberflutung zu schützen, sich zurückzuziehen oder sich anzupassen. Die hohe Informationsdichte, die das Gehirn zu bewältigen hat, kann zu emotionaler Instabilität, Überforderung und starken Stresssymptomen führen. Obwohl Hochsensible über ein reiches inneres Potenzial verfügen, können sie dies oftmals nicht voll in ihr Leben integrieren und werden häufig als „seltsam“, überempfindlich, dünnhäutiger oder langsamer als andere wahrgenommen.
Während der eine Mensch also die überfüllte S-Bahn mit stoischer Gelassenheit erträgt, kann sie sich für den Hochsensiblen subjektiv wie ein „Dauerangriff“ präsentieren. Das gleiche gilt für die Emotionen anderer Menschen: z.B. der Trauer einer Freundin, die ein Hochsensibler im wahrsten Sinne des Wortes miterleidet und teilweise nicht von den eigenen Gefühlen abgrenzen kann. 
Ist solch ein Mensch einem traumatischen Erlebnis ausgesetzt, Emotionen, die ihn wirklich völlig überwältigen, kann es sein, dass der empfindsamen Innenwelt nur ein Ausweg bleibt: der verletzte Anteil wird abgespalten, so dass zumindest diese Emotionen nicht mehr erlebt werden müssen. Der Mensch wirkt dann oft wie zersplittert oder agiert fahrig.
Schamanische Traditionen kennen seit Tausenden von Jahren solche Zustände, denen gerade Hochsensible oft ausgesetzt sind, und können hier Aufschluss über die Befindlichkeit des Menschen geben. Dies ist einer der Gründe, warum schamanische Arbeit für hochsensible Menschen ein so wertvolles Werkzeug sein kann. Es ist leicht vorstellbar, dass Menschen mit einer Feinwahrnehmung psychosozialer Geschehnisse (Befindlichkeiten, Stimmungen, Emotionen anderer Menschen), einer detailreicheren Wahrnehmung und u.a. auch damit einhergehender erhöhter Schmerzempfindlichkeit bereits in der Kindheit (traumatische) Momente der Reizüberflutung erleben. 

Aus schamanischer Sicht führen einschneidende, traumatische Erlebnisse zum Verlust von Seelenteilen. Um das Trauma, den Schock als gesamtes Wesen zu überleben, begeben sich Teile der Seele an einen sicheren Ort, an dem ihn niemand mehr verletzen kann. Auf diese Art einen Teil des Schmerzes zu verschieben hilft, das Trauma, die Demütigung oder die Angst zu überstehen. Es handelt sich dabei um einen brillanten Überlebensmechanismus, der uns davor schützt, bei entsprechenden Erlebnissen gänzlich innerlich zu zerbrechen. So geht nur ein Teil von uns, damit wir weiterhin in der Welt zurechtkommen können. Diese Orte können mithilfe einer schamanischen Reise aufgesucht werden.

Die moderne Psychologie erkennt an, dass Teile des Selbst abgetrennt werden können und spricht hier von Dissoziation („Abtrennung“), jedoch weniger davon, was dissoziiert – an dieser Stelle sprechen die Schamanen von der Seele, der Lebenskraft oder der Essenz –, und beziehen damit auch den energetischen, spirituellen Aspekt mit ein. Eine tiefenpsychologische Analyse kann uns helfen, das Geschehene zu verstehen, doch ein Gefühl des Getrenntseins oder der Unvollständigkeit bleibt oft weiterhin bestehen. Gerade Hochsensible Menschen erleben häufig einen langen emotionalen Nachklang des Erlebten, der ihnen regelrecht „in den Knochen steckt“.

Grundsätzlich kann alles, was einen Schock verursacht, zum Aufspalten der Seele führen. Unfälle, Überfälle bzw. Gewalterfahrungen, Missbrauch in jeglicher Form, Trennungen (Gefühl, als sei ein Teil, z.B. das Herz, noch beim Ex-Partner) und zerrüttete Familienverhältnisse, schwere Operationen oder der Tod einer nahestehenden Person (»Es ist, als sei auch ein Teil von mir gestorben.«). Es können auch Emotionen der Kindheit sein, das Gefühl, verlassen oder nicht geliebt zu werden. 
Während einer schamanischen Reise spürt der Schamane verlorene Seelenanteile auf, tritt mit ihnen in Kontakt und vereint sie wieder mit dem Klienten. Da ein solcher Seelenanteil nicht nur den Schmerz der damaligen Situation auf sich nimmt, sondern oftmals auch Charaktereigenschaften, Talente und Fähigkeiten in sich verschließt, können Schamanen oftmals auch von diesen Gaben berichten, die nun mit dem Seelenanteil zurückgekehrt sind. Viele Hochsensible fühlen sich ohnehin aufgrund der erhöhten Sensibilität wie Außenseiter in der Gesellschaft und leiden darunter sehr. Dieser ganzheitliche Ansatz hilft ihnen, Teile ihrer Lebensgeschichte aus der Tiefe ihrer Seele heraus zu verstehen und anzunehmen, ihre Seelenanteile willkommen zu heißen – und damit letztlich auch sich selbst. Als zutiefst naturverbundene Spiritualität hilft schamanisches Wirken den sensiblen Menschen auch mit unterstützenden Übungen und Techniken, die nachhaltig erdend wirken und damit die Basis legen, sich in der Welt verwurzelt und geborgen zu fühlen. In Zeiten von starken Reizüberflutungen ist es mit zunehmender Übung immer leichter, sich zu erden und dem zarten Nervensystem Ruhe zu schenken. Ein „Nestbau für die Seele“ ist nach einer Seelenteilrückholung eine wundervolle Möglichkeit, sich intensiver mit den eigenen Gaben und Fähigkeiten zu beschäftigen und wird insbesondere hochsensiblen Menschen dabei helfen, ihre viel zu oft als „Fluch“ empfundene Gabe schätzen zu lernen und zu umarmen. Diese Nachsorge ist oftmals genau das, das sensiblen Menschen besonders in der Zeit des Heranwachsens in einer lauten Welt gefehlt hat: liebevolle Zuwendung und Geborgenheit. In einem achtsam gestalteten Nest und tief verwurzelt mit der Erde kann ein hochsensibles Wesen entspannt durchatmen und seinen überaktiven Sinnen eine erholsame Pause schenken.
Auf diese Weise wird die herausfordernde und mitunter eher leidbringende Seite der Hochsensibilität zumindest abgemildert, während die grundsätzliche Empfindsamkeit weiterhin als Gabe verstanden wird, die in dieser Welt wunderbare Dienste leisten kann. Eine Gabe, die anderen Menschen hilfreich zur Seite stehen kann, indem sie mitfühlt – und nicht immer mitleiden muss.

© Jennie Appel


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Sonntag, 22. Februar 2015

Welttag des Yoga - Was Schamanisch Praktizierende auf diesem Weg "gewinnen" können...

Manche Menschen fragen sich vielleicht, warum es auf einer Praxiswebsite für schamanische Beratungen immer wieder auch Artikel und Empfehlungen zum Thema Yoga gibt.
Die Erklärung hierfür ist ganz einfach: beide Wege können einander wunderbar unterstützen und bereichern. Stephen Cope schreibt in seinem Buch "Die Suche nach dem wahren Selbst", wie er über seine tiefe Meditationspraxis zum Yoga gefunden hat und dies als Unterstützung für die tägliche Meditation empfindet. Tatsächlich sind die Asanas ursprünglich eine "Hilfe" und Vorbereitung für eine tiefe Meditationserfahrung gewesen. Die Asanas bereiteten den Körper vor, um möglichst lange, ruhig und in stiller Hingabe dem Göttlichen nahe zu sein.
Diese ursprüngliche Anwendung können wir völlig "Wege-übergreifend" auch für eine tiefere Praxis des schamanischen Reisens nutzen. Wir begeben uns sehr klar, innerlich wach und im Fluss auf unseren Weg in die Anderswelt. Zudem können wir uns die Wirkungen der Asanas "zunutze" machen, da sie viele Aspekte ansprechen, die für einen Schamanisch Praktizierenden wichtige Grundlagen sind: allen voran die HINGABE. Mit dem Üben der Vorwärtsbeuge (पश्चिमोत्तानासन / Paschimottanasana) kultivieren wir Hingabe und die Fähigkeit ganz loszulassen. Treffen wir auf der schamanischen Reise das Krafttier oder einen anderen Spirit, so können wir uns (möglicherweise leichter) hingebungsvoll seiner Führung und Weisung anvertrauen. Dies ist nur ein Beispiel von vielen. Während des langen Sitzens im Kreis auf dem Boden bei Seminaren oder auch allein zuhause innerhalb der Meditation oder während langer Trance-Haltungen, die die schamanische Reiseerfahrung vertiefen, wirkt Yoga bei eventuellen körperlichen Blockaden erleichternd. Der Begriff Yoga bedeutet Einheit, Harmonie, Vereinigung und kann in diesem Fall als eine Vereinigung zweier Wege gesehen werden, die einander begleiten, unterstützen und bereichern können. Wenn wir schmerzfrei auf die schamanische Reise oder in eine tiefe Meditation hineingehen können, so wird kein körperliches Weh unseren Geist von der Reise oder der Stille ablenken. Wenn wir geübt sind, unseren Geist frei auf Reise gehen lassen zu können und ihm immer wieder erlauben in die Weite der Anderswelt einzutauchen - so finden wir uns in regelrechten Flow-Yogastunden wieder, die uns tiefer zu unserem Körper und damit letztlich zu uns selbst führen können.


Es geht also nicht darum, diese beiden uralten Wege zu vermischen, sondern von Zeit zu Zeit den jeweiligen Weg zu gehen, der den Gang auf dem anderen unterstützt. Sie schließen einander nicht aus, sondern können uns umarmen. 
Vielleicht führen beide Wege nach Hause - vielleicht hilft ein zeitweises Gehen auf dem einen Weg, den anderen in seiner vollen Länge bis ans Ende zu gehen und stets zu wissen: dieser Weg ist der Weg meines Herzens und meiner Heimat.

Schamanen haben seit jeher verschiedene Wege probiert und ihre Medizin aus Erfahrung gewonnen. Nicht jede Methode passt zu jedem Menschen und seinen derzeitigen Bedürfnissen und das ist völlig in Ordnung so. Wenn wir uns auf die Suche nach diesem "Mehr an Kraft" machen, kann es jedoch auch Hinweise auf die Praxis der stillen Meditation, Achtsamkeit oder des Yoga kommen - und wir erhalten Kraft vieler Ebenen, die wir zusätzlich zu einem hingebungsvollen Krafttier-Tanz nutzen und zum Wohle aller einsetzen können. Wir können eine solche Praxis also auch zum Auftanken und Rückzug zu uns selbst kultivieren, damit wir dann wieder frei und kraftvoll nach außen treten können. 



Wer sich hierfür interessiert - ein Bücher-Tipp zum Thema:

Auch auf unser Gehirn hat die Praxis des Yoga eine großartige Wirkung. Diese wissenschaftlichen Belege werden u.a. in zwei Büchern lebendig und verständlich beschrieben, so dass auch der Verstand ausreichend Futter erhält und erkennt, was warum wozu gut sein könnte. Vielleicht ist es also einen Versuch wert, nicht nur die bewusstseinserweiternden monotonen Klänge der Rassel oder Trommel für uns zu nutzen, sondern unser Gehirn auch anderweitig zu trainieren?! 
Wer diesen Versuch wagen will, findet in Anna Trökes & Bettina Knothes neuem Buch "Neuro-Yoga" oder in Ulrich Otts "Yoga für Skeptiker" spannendes Hintergrundwissen auf dem neuesten Forschungsstand. Es handelt sich um wegweisende Bücher, die uraltes Wissen aus Indien mit moderner Wissenschaft verbinden und uns ein umfassendes modernes Verständnis von Yoga und seinen Wirkweisen liefern. Beide Bücher liefern also fundierte Infos, während in "Yoga für Skeptiker" besonders die Anfänger angesprochen werden und viele Basis-Übungen sofort umsetzbar erklärt werden. 
"Heilsame Formen des Denkens und Fühlens schaffen" ... das wollen wir schließlich alle und deshalb lohnen sich diese beiden Bücher bzw. der Weg des Yoga.