Die Indianer traten über den Tabakrauch mit den Geistern und Göttern in
Kontakt. Der aufsteigende Rauch war ein aus der Grobstofflichkeit der
Pflanze gelöster Naturgeist. Alkohol war ebenfalls eine Sache mit sehr
positiver Bedeutung, die im Rahmen eines Rituals ihren Platz hatte. Alle
Handlungen, die mit pflanzlichen Drogen und Alkohol verbunden waren,
hatten einen Inhalt, einen ganz tiefen Sinn. Die Menschen wurden nicht
süchtig, weil sie die Drogen ihrem Sinn gemäß ge- und nicht missbraucht
haben. Was zur Sucht führen kann, ist eine Reduzierung auf die Form.
Rauchen ohne religiöses Ritual ist nichts anderes als Nikotin in der
Lunge. Wein ohne Zeremonie ist Alkohol auf die Leber. Sex ohne Liebe,
ist der Versuch, Zufriedenheit zu finden. Jede Sucht ist unbewusstes
Suchen. Der Mensch weiß gar nicht, dass er sucht und was er sucht, er
trägt das Suchen in seinem Schatten hinter sich her. Je mehr die alten
Rituale verschwanden, umso mehr Süchte traten auf. Die Menschheit muss
sich wieder dessen bewusst werden, dass der Weg jedes Individuums die
Suche ist.
Wer ein Suchtproblem hat, kann Hilfe finden, wenn er sich der
spirituellen Seite des Lebens zuwendet. Viele Raucher betonen, dass die
Zigarette für sie ein Mittel zur Entspannung darstellt. Rauchen hat für
sie etwas Rituelles, es ist ein Ersatz. Wer das Rauchen einstellt, ohne
für dich selbst eine Alternative zu schaffen, kann schnell rückfällig
werden. Meditation ist hier ein guter Weg für manche Raucher. Bzw. für
denjenigen, der ein Suchtproblem hat. Stellen Sie sich die Frage: „Was
fehlt mir?“
Was befriedigt das Suchtmittel?
Wenn ich suche, was kann ich wie und wo finden?
Gehen Sie bildergedanklich zurück in die Zeit, als ihre Sucht zum 1. Mal
aufgetreten ist. Können Sie auf diese Weise ihr Grundproblem erkennen?
Versuchen Sie nicht durch Projektion auf andere nach der Ursache zu suchen. Sie allein können das Problem erkennen und lösen.
(Claus Krämer in "Das Vermächtnis des Medizinmannes")
Viel Erfolg bei der Innenschau!