Mittwoch, 3. August 2011

Gebet

Durch Gebet erlangt man alles. Gebet ist eine universelle Medizin.

Novalis
(eig. Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg)
1772-1801
Deutscher Dichter
 






Viel zu häufig ist in unseren Köpfen das Wort GEBET mit der christlichen Kirche verbunden, wirkt "verstaubt" und mutet vielleicht sogar merkwürdig an. Oft scheint auch untrennbar zu sein: wer betet, der ist tief gläubig. Ist das wirklich immer so?!  Und wenn ja: WORAN glaubt der Betende? Ist es womöglich der Glaube daran, dass alles gut werden wird - oder bereits alles gut ist?
Eine liebe Freundin von mir ringt derzeit mit dem Tode. Ich nehme mir täglich Zeit, denke an sie und formuliere innerlich Wünsche für sie und das Leben. Ich würde dies nicht als Gebet bezeichnen, ... doch was ist es? „Gute Energie schicken“? Segnen? Richtig ist, dass ich um oder für etwas bitte. Ich habe also gestern darum gebeten. Gebet. Der gleiche Wortstamm. Wenn wir dieses Zitat so nicht annehmen können, können wir es mit „Bitte“ ersetzen. Ein guter Wunsch ist es nicht (nur), gute/positive Energien schicken auch nicht... nein, es ist vielmehr eine Bitte an die höhere Ordnung der Dinge in dieser Welt (wie immer wir diese nennen mögen). Dieses Bitten, dieses Gebet, halte ich für mich stets offen. Woran wir hängen, was wir dringend möchten, haben oder erreichen wollen, ist subjektiv von unserem Bedürfnis gefärbt und nicht immer das Beste für unser Leben und Wachstum.
Wenn wir in unseren fröhlichen Zeiten eine Praxis des offenen Bittens in den Alltag integrieren, so wird es uns in den dunklen Zeiten leichter fallen zu vertrauen und auch hier den Ausgang des Geschehens der höheren Ordnung zu übergeben.
Gebete fördern Vertrauen und Hingabe.
Wer sich davon berührt fühlt, kann einmal versuchen diese kleinen offenen Bitten in seinen Tagesablauf zu integrieren: nach der morgendlichen Meditation, nach dem Zähneputzen oder während der 5 Extraminuten, die man morgens im Bett liegen bleibt.