Sonntag, 22. Februar 2015

Welttag des Yoga - Was Schamanisch Praktizierende auf diesem Weg "gewinnen" können...

Manche Menschen fragen sich vielleicht, warum es auf einer Praxiswebsite für schamanische Beratungen immer wieder auch Artikel und Empfehlungen zum Thema Yoga gibt.
Die Erklärung hierfür ist ganz einfach: beide Wege können einander wunderbar unterstützen und bereichern. Stephen Cope schreibt in seinem Buch "Die Suche nach dem wahren Selbst", wie er über seine tiefe Meditationspraxis zum Yoga gefunden hat und dies als Unterstützung für die tägliche Meditation empfindet. Tatsächlich sind die Asanas ursprünglich eine "Hilfe" und Vorbereitung für eine tiefe Meditationserfahrung gewesen. Die Asanas bereiteten den Körper vor, um möglichst lange, ruhig und in stiller Hingabe dem Göttlichen nahe zu sein.
Diese ursprüngliche Anwendung können wir völlig "Wege-übergreifend" auch für eine tiefere Praxis des schamanischen Reisens nutzen. Wir begeben uns sehr klar, innerlich wach und im Fluss auf unseren Weg in die Anderswelt. Zudem können wir uns die Wirkungen der Asanas "zunutze" machen, da sie viele Aspekte ansprechen, die für einen Schamanisch Praktizierenden wichtige Grundlagen sind: allen voran die HINGABE. Mit dem Üben der Vorwärtsbeuge (पश्चिमोत्तानासन / Paschimottanasana) kultivieren wir Hingabe und die Fähigkeit ganz loszulassen. Treffen wir auf der schamanischen Reise das Krafttier oder einen anderen Spirit, so können wir uns (möglicherweise leichter) hingebungsvoll seiner Führung und Weisung anvertrauen. Dies ist nur ein Beispiel von vielen. Während des langen Sitzens im Kreis auf dem Boden bei Seminaren oder auch allein zuhause innerhalb der Meditation oder während langer Trance-Haltungen, die die schamanische Reiseerfahrung vertiefen, wirkt Yoga bei eventuellen körperlichen Blockaden erleichternd. Der Begriff Yoga bedeutet Einheit, Harmonie, Vereinigung und kann in diesem Fall als eine Vereinigung zweier Wege gesehen werden, die einander begleiten, unterstützen und bereichern können. Wenn wir schmerzfrei auf die schamanische Reise oder in eine tiefe Meditation hineingehen können, so wird kein körperliches Weh unseren Geist von der Reise oder der Stille ablenken. Wenn wir geübt sind, unseren Geist frei auf Reise gehen lassen zu können und ihm immer wieder erlauben in die Weite der Anderswelt einzutauchen - so finden wir uns in regelrechten Flow-Yogastunden wieder, die uns tiefer zu unserem Körper und damit letztlich zu uns selbst führen können.


Es geht also nicht darum, diese beiden uralten Wege zu vermischen, sondern von Zeit zu Zeit den jeweiligen Weg zu gehen, der den Gang auf dem anderen unterstützt. Sie schließen einander nicht aus, sondern können uns umarmen. 
Vielleicht führen beide Wege nach Hause - vielleicht hilft ein zeitweises Gehen auf dem einen Weg, den anderen in seiner vollen Länge bis ans Ende zu gehen und stets zu wissen: dieser Weg ist der Weg meines Herzens und meiner Heimat.

Schamanen haben seit jeher verschiedene Wege probiert und ihre Medizin aus Erfahrung gewonnen. Nicht jede Methode passt zu jedem Menschen und seinen derzeitigen Bedürfnissen und das ist völlig in Ordnung so. Wenn wir uns auf die Suche nach diesem "Mehr an Kraft" machen, kann es jedoch auch Hinweise auf die Praxis der stillen Meditation, Achtsamkeit oder des Yoga kommen - und wir erhalten Kraft vieler Ebenen, die wir zusätzlich zu einem hingebungsvollen Krafttier-Tanz nutzen und zum Wohle aller einsetzen können. Wir können eine solche Praxis also auch zum Auftanken und Rückzug zu uns selbst kultivieren, damit wir dann wieder frei und kraftvoll nach außen treten können. 



Wer sich hierfür interessiert - ein Bücher-Tipp zum Thema:

Auch auf unser Gehirn hat die Praxis des Yoga eine großartige Wirkung. Diese wissenschaftlichen Belege werden u.a. in zwei Büchern lebendig und verständlich beschrieben, so dass auch der Verstand ausreichend Futter erhält und erkennt, was warum wozu gut sein könnte. Vielleicht ist es also einen Versuch wert, nicht nur die bewusstseinserweiternden monotonen Klänge der Rassel oder Trommel für uns zu nutzen, sondern unser Gehirn auch anderweitig zu trainieren?! 
Wer diesen Versuch wagen will, findet in Anna Trökes & Bettina Knothes neuem Buch "Neuro-Yoga" oder in Ulrich Otts "Yoga für Skeptiker" spannendes Hintergrundwissen auf dem neuesten Forschungsstand. Es handelt sich um wegweisende Bücher, die uraltes Wissen aus Indien mit moderner Wissenschaft verbinden und uns ein umfassendes modernes Verständnis von Yoga und seinen Wirkweisen liefern. Beide Bücher liefern also fundierte Infos, während in "Yoga für Skeptiker" besonders die Anfänger angesprochen werden und viele Basis-Übungen sofort umsetzbar erklärt werden. 
"Heilsame Formen des Denkens und Fühlens schaffen" ... das wollen wir schließlich alle und deshalb lohnen sich diese beiden Bücher bzw. der Weg des Yoga.